Armageddon 01 - Die unbekannte Macht
sich bis zu seinem Abflug nichts ändern. Jetzt zur Lage am Quallheim River. Diese Geschichte gefällt mir überhaupt nicht. Wir haben die Bilder gesehen, die der Beobachtungssatellit des Sheriffs heute morgen abgeliefert hat, und die Probleme scheinen sich inzwischen bis nach Willow West auszudehnen. Auch in den dortigen Dörfern stehen mittlerweile mehrere ausgebrannte Häuser, es gibt Kampfspuren, und die Felder werden nicht mehr bestellt.«
»Verdammt, das wußte ich noch gar nicht.«
»Nun ja, diesmal hat Candace Elford es geschafft, die Informationen geheim zu halten, wenigstens für den Augenblick. Aber die Sheriffs und Aufseher in den Quallheim-Gebieten und in Willow West beharren weiterhin darauf, daß alles in bester Ordnung sei. Jedenfalls die, deren Kommunikatorblocks funktionieren. Das ist der merkwürdigste Aspekt der ganzen Angelegenheit, Ralph: Ich kann mir nicht vorstellen, daß die wenigen Zettdees Tag und Nacht mit einem Laser auf ihre Köpfe zielen.«
»Ich finde es überhaupt schwer zu glauben, daß die Zettdees ein ganzes County übernehmen können, geschweige denn vier. Rexrew hat vielleicht recht mit seiner Vermutung, daß eine externe Gruppe hinter allem steckt. Waren diese neuen Bilder aus Willow West vielleicht unscharf, wie die vom Quallheim?«
Kelven Solanki bedachte Ralph mit einem bedeutsamen Blick. »Ja. Unglücklicherweise ja, und mein Technologieoffizier hat nicht die geringste Ahnung, wie sie es machen. Sie ist zwar nicht die beste Elektronikerin in der Konföderierten Navy, aber sie sagt, es gäbe nicht einmal eine Theorie, um diese Vorgänge zu erklären. Ich ziehe sehr ernsthaft in Erwägung, daß Colin Rexrew recht hat. Und da ist noch etwas anderes.«
Ralph schreckte hoch, als er den veränderten Tonfall bemerkte.
»Man hat mich autorisiert«, er betonte das Wort, »Ihnen zu berichten, daß der edenitische Geheimdienst annimmt, Laton sei noch am Leben und möglicherweise auf Lalonde untergeschlüpft, und zwar – halten Sie sich fest, Ralph! – in Schuster County. Der Geheimdienst berichtet weiter, Laton habe sich mit ihnen in Verbindung gesetzt, um sie vor eindringenden Xenos zu warnen. Die Agenten haben Durringham vor drei Tagen verlassen. Sie fahren flußaufwärts, um Untersuchungen anzustellen, aber vorher baten sie mich, Aethra zu kontaktieren und die Edeniten dort zu informieren. Und Ralph – sie sahen ziemlich besorgt aus.«
»Der edenitische Geheimdienst hat Agenten auf Lalonde?« fragte Hiltch ungläubig. Er hatte nicht die leiseste Ahnung gehabt.
»Ja.«
»Laton. Ich glaube, ich kenne diesen Namen. Irgendein Abtrünniger, ein Schlangentyp … aber sein Name ist nicht in meiner neuralen Nanonik gespeichert. Wahrscheinlich finden sich in meinem Prozessorblock in der Botschaft Informationen.«
»Ich erspare Ihnen die Mühe. Seine Akte steckt im Computer. Keine schöne Geschichte, aber trotzdem – seien Sie mein Gast.«
Ralph übermittelte die Anforderung per Datavis an den Computer von Solankis Büro, und dann saß er in bestürztem Schweigen da, während die Daten in sein Gehirn strömten. Während seiner Ausbildung hatte er zwar von den edenitischen Schlangen gehört, aber in einer mehr akademischen Art und Weise. Er war daran gewöhnt, mit Söldnern, Blackhawks, Schmugglern und hinterhältigen Politikern umzugehen, aber nicht mit jemandem wie Laton. Die Datavis-Übertragung jagte flüssiges Helium durch sein Rückenmark. »Und die Edeniten glauben, er wäre auf Lalonde?« fragte er Kelven Solanki erschrocken.
»Das ist korrekt. Sie waren nie ganz sicher, aber er zeigte vor Jahrzehnten ein gewisses Interesse an Lalonde, und so behielten sie den Planeten im Auge. Und jetzt haben sie die Bestätigung; er hatte den Zugriff durch die Navy überlebt und ist hierher gekommen. Nach dem, was die edenitischen Agenten mir berichtet haben, wollte er sie warnen. Er hat seine Deckung aufgegeben, weil das, was für die Probleme am Quallheim verantwortlich ist, seine eigene Verteidigung zu durchbrechen droht.«
»Jesus, wie leid mir das tut.«
»Selbstverständlich besteht die entfernte Möglichkeit, daß er nur geblufft hat. Vielleicht wollte er auf diese Weise Voidhawks herbeilocken, um sie zu übernehmen und mit seinen Leuten von Lalonde zu fliehen. Aber ich muß sagen, es klingt nicht sehr wahrscheinlich. Es sieht eher danach aus, als sei am Quallheim wirklich irgend jemand von außerhalb am Werk.«
»Und die Edeniten wollten, daß ich darüber Bescheid
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