Armageddon 01 - Die unbekannte Macht
weiß?«
»Ja. Sie dachten, es sei wichtig genug, um kleinere politische Differenzen außer acht zu lassen – ihre eigenen Worte. Sie wollen, daß der Leitende Admiral und ihre Saldanas genauso gewarnt werden wir ihr Konsensus im Orbit um den Jupiter. Laton selbst ist stark genug, um eine größere militärische Aktion erforderlich zu machen, und etwas, das ihn zu schlagen imstande ist … das bedeutet den Aufmarsch einer ganzen Flotte.«
Ralph starrte Kelven Solanki an. Der Marineoffizier wirkte stark beunruhigt. »Haben Sie bereits den Gouverneur informiert?«
»Nein. Rexrew hat genug Probleme. In den Übergangslagern warten mehr als viertausend Kolonisten, deren Ausrüstung entweder verbrannt ist oder gestohlen wurde. Er kann sie nicht flußaufwärts verschiffen, weil er ihre Ausrüstung nicht ersetzen kann – und auch in naher Zukunft keinen Ersatz kriegen wird. Im Orbit befinden sich drei Kolonistentransporter mit Zettdees, die in ihren Null-Tau-Kapseln warten. Rexrew kann sie nicht landen lassen, weil man sie umbringen würde, sobald sie einen Schritt aus den McBoeings machen. Und die Kommandanten dürfen sie nicht mit zurück auf die Erde nehmen. Im Ostteil von Durringham gibt es Bezirke, in denen die Ordnung noch immer nicht wiederhergestellt worden ist. Offen gestanden, und wenn man den Zustand der Stadt in Betracht zieht, dann können wir in spätestens drei Wochen mit den ersten schweren Unruhen rechnen; früher noch, wenn die Nachricht Durringham erreicht, daß die Quallheim-Revolte sich den Fluß hinunter ausbreitet. Und bei der Art und Weise, wie diese dämlichen Sheriffs mit geheimen Informationen umgehen, wird das früher oder später passieren. Eher früher. Ich schätze den Gouverneur nicht als einen Mann ein, mit dem man über diese Dinge sprechen kann. Er sitzt sowieso schon zwischen allen Stühlen.«
»Leider haben Sie recht«, stimmte Ralph ihm unglücklich zu. Gott, warum ausgerechnet Lalonde? Er hatte diese Welt bereits gehaßt, als mit der Kolonie noch alles in Ordnung gewesen war, aber jetzt hätte schon die bloße Rückkehr in diesen Zustand einen Segen bedeutet. »Ich halte es für meine Pflicht, Kulu über die Ereignisse zu informieren und über das, was uns im Hinblick auf Laton und diese Xenos am Quallheim möglicherweise noch bevorsteht.«
»Gut. Ich bin befugt, den systemweiten Notstand auszurufen und jedes in der Nähe befindliche Raumschiff zu beschlagnahmen. Ich hoffe sehr, es kommt nicht soweit. Trotzdem sende ich einen meiner Offiziere zu einem der Kolonistenfrachter hinauf und lasse das Schiff nach Avon umleiten. Das ist jetzt leicht möglich; die Eurydice ist gestern mit dem Entladen der Kolonisten fertig geworden und hat jetzt nur noch fünfzehn Zettdees in Null-Tau. Wir lassen sie auf die Martijn umladen, wo sie bleiben können, bis Rexrew sich überlegt hat, was er mit ihnen anfangen will. Falls nicht irgend etwas völlig Unvorhergesehenes geschieht, fliegt die Eurydice innerhalb der nächsten zwölf Stunden ab. Der Kurier wird eine Flek mit meinen Bericht zur Admiralität transportieren und dem Botschafter der Edeniten auf Avon eine weitere überbringen. Falls Sie möchten, können Sie eine Flek mit einem Bericht an die Mission von Kulu bei der Generalversammlung mitsenden.«
»Danke sehr. Obwohl ich nicht die leiseste Ahnung habe, wie ich diesen Bericht abfassen soll. Sie werden glauben, wir seien allesamt übergeschnappt.«
Kelven blickte hinaus in den Regen, der auf die grauen Dächer prasselte. Der Anblick war so trist und primitiv, daß die Ereignisse am Quallheim mit einemmal surreal wirkten. »Vielleicht sind wir das. Trotzdem müssen wir etwas unternehmen.«
»Als erstes werden unsere respektiven Vorgesetzten Kuriere herschicken, die unseren Bericht bestätigen und weitere Informationen einholen sollen.«
»Ja. Daran habe ich auch schon gedacht. Wir müssen zusehen, daß wir die Informationen bereithalten, wenn es soweit ist.«
»Irgend jemand muß zum Quallheim.«
»Die Edeniten sind bereits unterwegs, aber ich würde gerne meine eigene Truppe schicken. Den Marines juckt es in den Fingern, ihnen kommt die Sache gerade recht. Haben Sie jemanden, der eine Erkundungsmission wie diese durchführen kann? Ich denke nämlich, wir sollten unsere Kräfte zusammenwerfen.«
»Ganz meine Meinung. Zur Hölle, ich bin sogar der gleichen Meinung wie die Edeniten!« Ein zynisches Grinsen erschien auf seinem Gesicht. »Ein gemeinsames Unternehmen würde sicher die
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