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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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zusammengewürfelte Konstruktion, von Anfang bis Ende. Aber sie mußte auch nicht besonders ausgereift sein, um zu funktionieren. Der Alchimist mußte lediglich sicher befestigt werden.
    Überlagert wurden die Bilder der Sensoren von den Systemdiagrammen der Lady Macbeth, die Joshua in die Lage versetzten, das Schiff und seine Umgebung mehr als nur flüchtig im Auge zu behalten. Liol und Sarha bereiteten das Schiff für extreme Beschleunigung vor. Sie deaktivierten sämtliche redundanten Reserveaggregate, pumpten Flüssigkeiten aus den empfindlichen Rohren in die entsprechenden Tanks zurück und brachten die Tokamaks auf ihre volle Kapazität, so daß die Molekularbindungsgeneratoren ihre Energie nutzen konnten. Dahybi unterzog sämtliche Null-Tau-Kapseln einer gründlichen Diagnostik.
    Normalerweise hätte die Aufregung sein Gehirn in einen Klumpen ängstlicher Psychosen verwandeln müssen. Doch statt dessen hatte er die älteste Entschuldigung der Welt; er war einfach zu beschäftigt, um sich Gedanken zu machen. Das und das wunderbare Gefühl von reiner Arroganz. Es kann funktionieren. Und es ist schließlich kaum verrückter als mein Lagrange-Stunt.
    Zu schade, daß ich mich niemals in Harkey’s Bar damit brüsten kann.
    Was ihn genaugenommen mehr bedrückte als das bevorstehende Manöver selbst. Ich kann einfach nicht für den Rest meines Lebens in Tranquility bleiben! Ich hätte niemals gegenüber diesen Agenten davon anfangen sollen!
    Er sah, wie Ashly den Waldo von der Kombatwespe zurückfuhr; der Alchimist blieb in der Kammer. Beaulieu griff nach vorn und zog einen Schlauch über die Submunitionskammer. Ein ausgefranster Strahl sirupartiger topasfarbener Flüssigkeit schoß aus der Düse und füllte den Raum rings um den Alchimisten aus. Es war ein Duopoxy-Dichtmittel, das für schnelle, provisorische Reparaturen eingesetzt wurde. Beaulieu bewegte die Düse in gleichmäßigen, geübten Schwüngen und achtete darauf, daß der Schaum den Alchimisten vollständig einhüllte und in der Kombatwespe zementierte.
    »Ashly, bring das MSV zur Hauptschleuse rüber und komm anschließend in deinem Raumanzug an Bord«, sagte Joshua per Datavis.
    »Und was ist mit dem MSV?« entgegnete Ashly.
    »Das müssen wir aufgeben. Es bleibt hier. Es ist nicht imstande, die Beschleunigungskräfte zu überstehen, die vor uns liegen. Das macht es zu einer potentiellen Gefahr, insbesondere angesichts der Menge von brennbarem Treibstoff in den Tanks.«
    »Du bist der Boß, Joshua. Aber was ist mit dem Raumflugzeug?«
    »Keine Sorge, Ashly. Sieh nur zu, daß du an Bord kommst. Uns bleiben nur noch sechzehn Minuten, bevor die Schiffe der Organisation hier sind.«
    »Verstanden.«
    »Liol?«
    »Captain?«
    »Stoß bitte das Raumflugzeug aus. Beaulieu, wie kommst du voran?«
    »Gut, Joshua. Er ist jetzt ganz eingehüllt. Das Dichtmittel bindet gerade ab. In fünfzig Sekunden müßte alles fest sein.«
    »Ausgezeichnete Arbeit. Komm jetzt an Bord.« Joshua befahl dem Bordrechner, einen sicheren Kanal zum Prozessor der Kombatwespe zu öffnen. Die Drohne erwachte zum Leben, und Joshua aktivierte das Programm für die Startsequenz. Sobald die Prozessoren grünes Licht meldeten, übertrug er den vorberechneten Bahnvektor. »Doc, es wird Zeit herauszufinden, wie gut Sie wirklich sind.«
    »Verstanden, Mister Calvert.«
    Sie schaltete sich auf den Prozessor der Submunitionskammer, in der der Alchimist zementiert war, und benutzte ihn, um einen langen Aktivierungskode an das Gerät zu übermitteln. Kurze Zeit später kam die Bestätigung auf dem gleichen Weg zurück. Das Display vor Joshuas geistigem Auge weitete sich, um die neuen Diagramme darzustellen. Parallele Spalten voll dunkler Informationen, die scheinbar kein Ende nehmen wollten.
    Sie waren unterlegt mit einem roten und gelben Tabellengitter, das wie Sternenfeuer leuchtete. Die Perspektive schaltete um, und die Spalten verwandelten sich in konzentrische sphärische Schalen, die von innen heraus leuchteten. Information und Energie, die sich in einem sehr präzisen – und sehr spezifischen – Muster anordnete.
    »Er funktioniert«, sagte Alkad.
    »Himmel.« Das neurovirtuelle Juwel glitzerte im Zentrum von Joshuas Schädel, zu komplex für den menschlichen Verstand. Es war eine unverschämte Ironie, daß ein so empfindliches, kompliziertes und schönes Gebilde der Vorbote einer derartig unglaublichen Zerstörung war. »In Ordnung, Doc, dann stellen Sie es auf Neutronium. Ich starte in

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