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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Ashly schnitt am Rand der Luke ein Loch in den Rumpf, dann führte er die Klinge im Kreis.
    Sowohl die Beezling als auch das MSV erbebten unruhig. Der Rechner meldete eine Reihe von Warnungen; die Verankerung des kleinen Gefährts hatte sich ein wenig gelöst. »Joshua, noch so ein Manöver, und du hast mich abgeschüttelt.«
    »Tut mir leid, Ash. Kommt nicht wieder vor; wir haben angedockt.«
    Ashly schaltete sich auf die kleine Suite von Sensoren. Die Lady Macbeth hatte sich an der Rückseite der Beezling verankert; ihre Halteklammern saßen in den entsprechenden Vorrichtungen der Beezling fest. Ein schlanker silberner Schlauch glitt aus dem Ring von Anschlußstutzen und wand sich langsam durch das umgebende Nichts, bis er den entsprechenden Anschluß der Beezling gefunden hatte.
    Gestalten in Raumanzügen und Manövrierpacks schwebten auf den hellerleuchteten Ring zu, der die Luftschleuse der Lady Macbeth markierte. Ein Stück weiter um den Rumpf herum hatte sich eines der Kombatwespen-Abschußrohre geöffnet. Die vordere Sektion einer Kombatwespe war herausgeglitten, ein dunkler, sich verjüngender Zylinder, der vor Sensoren und Antennen starrte. Beaulieu arbeitete an der Drohne. Ihr glänzender Körper war übersät von unzähligen Reflexen lachsfarbenen Lichts, die bei jeder Bewegung flüssig über das Metall glitten. Sie hatte ihre Füße in der Mittelsektion der Drohne verankert, wo die Tanks und die Generatoren untergebracht waren. Eine der Abdeckungen für die Submunition war bereits entfernt, und jetzt war sie damit beschäftigt, den Cluster aus elektronischen Störsendern aus dem Innern zu entfernen.
    Der Waldo-Arm des MSVs war fertig mit dem Schnitt rings um die Luke. Ashly packte das Fragment mit dem dritten Waldo, dem Schwerlastarm, und zog es vorsichtig heraus. Eine Wolke von Staub und Kompositsplittern löste sich und segelte in die Dunkelheit davon. Die Scheinwerfer des MSVs schwangen herum, und Ashly blickte geradewegs in einen glatten weißen Zylinder mit einem schlanken konisch geformten Projektil darin, dessen silberne Oberfläche stärker glänzte als jeder Spiegel.
    »Ist das der Richtige?« fragte er und fügte der Datavis-Übertragung das Bild hinzu, das seine Retinaimplantate empfingen.
    »Das ist der Träger des Alchimisten, ja«, antwortete Alkad.
    »Ich erhalte keinerlei Antwort von irgendeinem Prozessor im Innern. Die Temperatur beträgt hundertzwanzig Grad Kelvin.«
    »Das beeinträchtigt die Funktion nicht.«
    Ashly erwiderte nichts und hoffte im stillen, daß ihre Zuversicht genauso gerechtfertigt war wie die Joshuas. Er steuerte einen der Waldo-Arme in das Abschußrohr und schloß die Halteklammern um den Apex des Trägermoduls. Triangulare Schlüssel fanden die verriegelnden Pins und drehten sie. Ashly zog den Arm vorsichtig wieder zurück und mit ihm die Nase vom Modul. Die Basis darunter war übersät mit Anschlüssen für die thermischen Zuleitungen, die sich nur widerstrebend trennten; nach dreißig Jahren des Vakuums und der Kälte waren sie wie miteinander verschweißt. Ashly erhöhte die Zugkraft des Waldos, und sie lösten sich mit einem Ruck, den der Trägheitsabsorber des Arms nur mit Mühe bewältigte.
    »Das war’s?« fragte Ashly, als er die konische Nase herausgezogen hatte.
    »Das war’s«, bestätigte Alkad.
    Der Alchimist bestand aus einer einfachen Kugel von anderthalb Metern Durchmesser, mit einer nahtlosen Oberfläche von neutraler grauer Farbe. Er wurde von fünf dünnen Carbotaniumstreben wie Spinnenbeinen an Ort und Stelle gehalten. Sie waren innen gepolstert und schmiegten sich perfekt an die Unterseite der Kugel.
    »Sie müßten jetzt den gesamten Rückhaltemechanismus lösen können«, sagte Alkad per Datavis. »Durchtrennen Sie, falls nötig, die Daten und Energiekabel. Sie sind nicht mehr erforderlich.«
    »In Ordnung.« Ashly steuerte den Manipulator an der Seite des Alchimisten vorbei und inspizierte mit Hilfe der eingebauten kleinen Sensoren die Maschinerie darunter. »Das müßte eigentlich schnell gehen. Die Nieten sind aus gewöhnlichem Material, ich kann sie ganz leicht durchtrennen.«
    »Dann mach, und bitte beeil dich!« sagte Joshua. »Die Schiffe der Organisation sind nur noch vierundzwanzig Minuten entfernt.«
    »Verstanden. Ich bin in drei Minuten bei Beaulieu.« Er schob das erste der Manipulatorwerkzeuge nach vorn. »Doktor?«
    »Ja.«
    »Warum haben Sie sich die Mühe gemacht, die Waffe auf einem speziellen Trägermodul unterzubringen,

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