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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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gehe rein.«
    Samuels Helmscheinwerfer flammten auf, und er richtete sie in das Innere der schwarzen Höhlung vor ihm. Als die Lager sich festgefressen hatten, hatte das Drehmoment der trägen Raumhafenkonstruktion Hunderte von Strukturträgern zersplittern lassen, und mit ihnen war die Mehrzahl der Kabel und Versorgungsschläuche durchtrennt worden, die durch die Schächte verliefen. Wäre das Ereignis plötzlich eingetreten, der gesamte Raumhafen wäre glatt abgerissen und davongetrieben. Doch es schien ein längerer Vorgang gewesen zu sein, bei dem übermäßige Reibung die Rotationsträgheit im Verlauf mehrerer Wochen aufgezehrt hatte – und selbst dann noch waren die oberen Scheiben weggebrochen.
    Als Resultat war das Innere der Säulenkonstruktion mit einem unglaublichen Gewirr von Trümmern angefüllt. Samuel aktivierte seinen Trägheitsleitblock, und hellgrüne graphische Richtungsdiagramme legten sich über das monochrome Sensorbild. Langsam schob er sich vor. Nach seinen Anzugsensoren waren die Zwischenräume zwischen den einzelnen Streben mit einem hauchfeinen molekularen Nebel aus langsam aus den Oberflächen verdunstendem Metall angefüllt.
    Die Ritzen wurden kleiner und kleiner, je weiter Samuel vordrang, und Bruchstücke schabten über seine Panzerung, während er sich in die von den Richtungsdiagrammen angewiesene Richtung bewegte. Er zog eine zehn Zentimeter lange Fissionsklinge aus dem Gürtel.
    Die Klinge schimmerte hell, während sie die Stränge aus aschgrauem Metall durchtrennte, ohne daß der geringste Widerstand zu spüren war.
    – Ich fühle mich wie ein viktorianischer Offizier, der sich den Weg durch einen Dschungel hackt, gestand er der Besatzung der Oenone.
    Rings um ihn herum trieben Trümmer von brüchigem Metall, prallten gegen Ecken und Wände des chaotischen Labyrinths und wirbelten träge davon. Die zweite Gestalt im Raumanzug hatte unterdessen den Riß erreicht.
    Es war Renato Vella. Rasch kletterte er hinter Samuel her.
    Als nächstes kam einer der Serjeants, gefolgt von Monica, einem zweiten Serjeant und Oski Katsura. Syrinx und ihre Besatzung verfolgten über die Sensoren der Oenone, wie einer nach dem anderen im Innern der Säule verschwand.
    – Sieht gut aus, sagte sie und teilte die Zuversicht der anderen.
    Parker Higgens und Kempster Getchell kamen auf die Brücke und nahmen auf den Liegen Platz, die Syrinx ihnen anwies. »Sie kommen voran«, berichtete Edwin den beiden älteren wissenschaftlichen Beratern. »Wenn es keine unerwarteten Verzögerungen gibt, trifft Samuel in weiteren zehn Minuten von jetzt an bei der Hauptschleusenkammer ein. Sie könnten ihr Ziel in zwei Stunden erreicht haben.«
    »Ich hoffe doch«, sagte Tyla. »Je schneller wir wieder von hier weg sind, desto besser. Dieses Wrack jagt mir eisige Schauer über den Rücken. Glaubt ihr, daß die Verlorenen Seelen der Tyrathca uns beobachten?«
    »Eine interessante Frage«, gestand Parker. »Bisher haben wir noch keine Berichte von unseren zurückkehrenden Seelen über eine Begegnung mit einem Xeno-Wesen.«
    »Aber wohin gehen sie dann?« fragte Oxley.
    »Setzten wir die Frage auf die Liste, die wir dem Schlafenden Gott vorlegen«, schlug Kempster Getchell jovial vor. »Ich bin sicher, daß die Antwort trivial ist im Vergleich zu …« Er brach ab, als die Edeniten erstarrten und alle zugleich die Augen schlossen. »Was ist denn plötzlich los?«
    »Ein Raumschiff«, flüsterte Syrinx. »Die Oenone spürt sein Raumverzerrungsfeld. Was bedeutet, daß die Tyrathca es ebenfalls bemerken werden. Oh … verdammter Mist.«
    – Ich kann euch sehen! rief die Stryla hämisch.
     
    Etchells hatte zuerst gar nicht erkannt, daß das einzelne Adamistenschiff von einem Voidhawk begleitet wurde. Nicht, bevor er über Hesperi-LN aus seinem Wurmloch fiel und nach dem Schiff zu suchen anfing, dem er von der Antimateriestation hierher gefolgt war.
    Über dem Xeno-Planeten herrschte reichlich Aktivität. Große schwerfällige Schiffe kämpften sich in Orbits hoher Inklination hinauf und vervollständigten den schützenden Kokon aus strategischen Verteidigungsplattformen. Die beiden Monde sandten konstante Gravitationsstörungen aus, während sie einander in einer Entfernung von einer halben Million Kilometern über Hesperi-LN umkreisten.
    Ein Netzwerk aus Sensorsatelliten.
    Ein ungewöhnlich dichtes Staubband über dem oberen Van-Allen-Gürtel.
    Etchells bewegte sich in kleinen Sprüngen bis zu einer Stelle jenseits der

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