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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Serjeants schloß die kleine Luke hinter ihnen. Auch dieser Korridor endete vor einer großen Titanschleuse, in die ebenfalls eine von Menschen angefertigte Konstruktion eingesetzt war. Samuel drehte das Rad. Bevor er einen Versuch unternehmen konnte, die Luke aufzustoßen, meldeten die Sensoren eine Veränderung der Umgebungsdaten. »Sie ist undicht«, verkündete er den anderen. »Ein minimaler Stickstoffausstoß. Offensichtlich soll ein Druckausgleich hergestellt werden.«
    »Machen Sie auf«, sagte Monica. »Da drin wird kaum noch eine richtige Atmosphäre sein. Wir verschwenden unsere Zeit.«
    Samuel hielt sich mit einer Hand an einer der Titanstreben fest, während er mit der anderen drückte. Die Aktuatoren des Anzugs heulten auf. Ein Wirbel aus silbrigem Staub hüllte Samuel ein, als sich die Luke schließlich bewegte.
    »Wie viele von diesen Korridoren gibt es eigentlich?« fragte Renato, als er hindurchschwamm und dahinter wiederum einen leeren Gang fand. Sein Trägheitsleitsystem zeigte, daß dieser Gang leicht abfiel und sich von der Rotationsachse entfernte, obwohl immer noch keine spürbare Gravitation herrschte.
    »Das ist der letzte, jedenfalls nach unseren Daten«, antwortete Samuel.
    Die Luftschleuse am gegenüberliegenden Ende war wiederum durch eine kleinere, von Menschenhand erbaute Konstruktion ersetzt worden. Daneben befand sich eine kleine Plakette.
     
    ARCHÄOLOGISCHE EXPEDITION DER UNIVERSITÄT VON HIGH YORK
    2487
    Wir entbieten den Generationen der Tyrathca unseren respektvollen Tribut, die in dieser Arche ihr Leben verbrachten.
    An diesem Ort wurden wir Zeugen von Größe, und wir sind unendlich dankbar für den Blick auf das, was uns enthüllt wurde.
    Die Tyrathca mögen keine Götter kennen, doch ohne Wunder sind sie nicht.
     
    Renato schwebte zu der silbrigen Plakette, nachdem Monica Platz gemacht hatte. »Was für ein Omen«, sagte er. »Die archäologische Expedition fand nicht den geringsten Hinweis auf einen schlafenden Gott.«
    »Das wußten wir schon«, erwiderte Oski. »Außerdem bezweifle ich, daß sie danach gesucht haben. Schließlich haben sie sich lediglich für die Systemarchitektur und das Management der Arche interessiert. Wir müssen schon ein gutes Stück tiefer schürfen, wenn wir etwas Nützliches finden wollen.«
    Samuel schwenkte seine Anzugsensoren von der Plakette zur Schleuse.
    »Ich erinnere mich nicht, mich jemals mehr wie ein Grabräuber gefühlt zu haben.«
    »Wir hatten schon schlimmere Aufträge«, entgegnete Monica. »Wir beide, schätze ich.«
    Samuel antwortete nicht. Statt dessen packte er das Verschlußrad der Schleuse und drehte. Die Verriegelung sprang auf, und diesmal gab es ein vernehmliches Zischen.
    »Das ist es«, sagte Oski per Datavis. »Wir sind drin. Terrakompatible Mischung aus Stickstoff und Sauerstoff, verschiedene Spurengase. Drei Prozent atmosphärischer Standarddruck. Keinerlei Wasserdampf. Schätzungsweise ist es zu kalt dazu. Ich registriere dreißig Grad Celsius unter Null.«
    »Stimmt mit unseren Informationen überein«, bestätigte Monica. Samuel öffnete die Schleusenluke ganz und glitt hinein.
    Die archäologische Expedition hatte sechs Wochen lang das Innere von Tanjuntic-RI erforscht. Angesichts der kurzen Zeit war das wohl kaum als umfassend zu bezeichnen. Doch die wichtigsten Sektionen waren ausnahmslos kartographiert, und sowohl Maschinerie als auch Lebenserhaltungssysteme der Weltraumarche waren eingezeichnet. Tanjuntic-RI bestand aus drei Hauptsektionen. Entlang der Rotationsachse befanden sich drei lange zylindrische Kammern von je sechshundert Metern Durchmesser. Jede der Kammern enthielt einen flachen umlaufenden See, der als grundlegendes biologisches Recyclingsystem fungierte, eine Kombination aus Fischtank und algenbasierendem Frischluftgenerator, betrieben von einer thermischen Lichtquelle in der Rotationsachse selbst. Rings um die Hauptkammern (unter ihnen) erstreckte sich ein Labyrinth weiterer Kavernen, die untereinander durch kilometerlange breite Korridore verbunden waren. Diese Ebene enthielt die Maschinerie der Arche, angefangen bei Fusionsgeneratoren bis hin zu chemischen Filteranlagen, kybernetischen Fabriken und Mineralienspeichern. Der hintere Bereich der Kavernen war gefüllt mit Tanks und den zahllosen Hilfssystemen für die Fusionsantriebe.
    Die dritte Ebene, noch weiter außen (und unten wegen der Rotation der Arche) bestand aus acht prinzipiellen Lebenserhaltungsringen. Sie waren aus dem Fels

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