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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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realistischer.«
    »Einen ganzen Tag haben Sie nicht«, antwortete Joshua. »Selbst wenn ich richtigen Lärm schlage hier draußen, kann ich Ihnen höchstens eine Stunde erkaufen.«
    »Das wird nicht nötig sein, Joshua«, sagte einer der Serjeants. »Diese Arche ist riesig. Falls die Tyrathca tatsächlich an Bord kommen, müssen sie uns zuerst einmal finden.«
    »Das dürfte nicht allzu schwierig sein, falls sie Infrarotsensoren einsetzen.«
    »Wenn man von einem geradlinigen Verfolgungsszenario ausgeht vielleicht. Aber jetzt, da wir wissen, daß sie kommen, können wir ihnen diese Verfolgung richtig schwer machen. Außerdem sind wir vier entbehrlich, falls es tatsächlich eng werden sollte, vergiß das nicht.«
    »Unsere Waffen sind den ihren überlegen«, sagte Monica. »Und da wir nicht befürchten müssen, daß energistische Effekte unsere Hardware beeinträchtigen, können wir mächtig viel Feuerkraft entwickeln.«
    »Wie sieht es mit dem Verlassen der Arche hinterher aus?« fragte Dahybi.
    »Zuviel Vorausplanung in einer derart ungewissen Situation ist reine Zeitverschwendung«, entgegnete Samuel. »Warten wir doch ab, bis wir die relevanten Daten besitzen, bevor wir darüber nachdenken, wie wir wieder von Bord kommen.«
    »In Ordnung«, sagte Joshua zögernd. »Ihre Entscheidung. Wir sind jedenfalls da, wenn Sie uns brauchen.« Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die taktische Situation. Obwohl die Lady Macbeth eine potentielle Bedrohung für Hesperi-LN darstellte, befand sich das Schiff in keiner wirklichen Gefahr, was die Verteidigungskräfte des Planeten anging. Die Verteidigungsplattformen und die Tyrathca-Schiffe waren viel zu weit entfernt. Eine Kombatwespe würde wenigstens fünfzehn Minuten benötigen, um die Distanz zu überbrücken. Das Schiff konnte mit Leichtigkeit aus der Gefahrenzone springen.
    »Also schön, halten wir diese Bastarde ein wenig auf Trab«, sagte er und befahl dem Bordrechner, eine weitere Kombatwespe auf die Tyrathca-Welt abzufeuern.
     
    Sie waren auf halbem Weg die Spiralrampe hinunter, und der einfachste Weg weiter bestand darin, sich auf den Hosenboden zu setzen und zu rutschen. Schwarzer Frost bedeckte den Boden, und breite Eisblumen krochen wie Ranken an den Wänden nach oben. Zusammen mit den anderen glitt Monica das Gefälle hinunter wie bei einer Après-Ski-Glissade. Nach und nach wurde sie schneller. Es war ein würdeloser Anblick, doch das störte sie nicht. Wolken schmutziger Eiskristalle wirbelten auf, wo der Kampfanzug über den Boden scharrte. Hin und wieder traf sie eine unebene Stelle und glitt einen Meter oder zwei durch die Luft. Obwohl die Weite ihrer Sätze wegen der wachsenden Geschwindigkeit trotz zunehmender Gravitation nicht geringer wurde, galt das noch lange nicht für die Landung, die jedesmal ein kleines Stückchen heftiger war.
    »Wir nähern uns dem Boden«, sagte Samuel per Datavis.
    Er bildete die Spitze, und Monica war zwei Positionen hinter ihm. Die schwarzen Wirbel aus Eisstaub verdeckten ihn nahezu völlig. Nicht nur ihre Anzugscheinwerfer tanzten chaotisch umher und warfen gegensätzliche Schatten an die nackten Felswände.
    Monica streckte die Hände aus und versuchte, mit den Handschuhen zu bremsen. Sie schlitterten haltlos über das Eis. »Wie sollen wir unsere Geschwindigkeit verlangsamen?« fragte sie.
    »Mit den Manöverpacks«, kam Samuels Antwort. Er gab vollen Schub auf seine Gasjets und spürte, wie der sanfte Schub ihn bremste. Der Serjeant unmittelbar hinter ihm rutschte ihm in den Rücken. »Alle zugleich bitte.«
    Der Rampenschacht war unvermittelt voll mit wirbelndem perlweißem Nebel, als Eiskörner und Stickstoff aus den Jets aufeinandertrafen und den lokalen Luftdruck um ein Vielfaches erhöhten. Die Lichter der Anzugscheinwerfer verblaßten zu einem milchigen Leuchten.
    Monica wechselte auf Mikrowellenradar, während ihre Geschwindigkeit drastisch abnahm. Als sie diesmal die Hände zum Bremsen einsetzte, war der Widerstand groß genug, um die Aktuatoren zu Hilfe zu nehmen. Es gelang ihr, die Fingerspitzen ihrer Handschuhe tief in das Eis zu drücken, und ein lautes schmerzhaftes Kreischen hallte durch die dünne Atmosphäre, als sie zehn tiefe Kratzspuren hinter sich herzog. Auf einem relativ flachen Abschnitt kam sie zum Halten. Auf dem Radar sah sie das Ende der Rampe fünfzehn Meter voraus, während die übrigen Mitglieder des Teams rings um sie herum ihre Fahrt auf die gleiche wenig elegante Weise zu Ende

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