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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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gefräst wie gigantische luftgefüllte Reifen und besaßen einen rechteckigen Querschnitt mit hundert Metern Höhe und fünfhundert Metern Breite. Der gesamte Boden war vollgebaut mit den typischen Turmhäusern der Tyrathca, die sich mit schmalen Grünflächen und Wegen abwechselten.
    »Wir müssen in die dritte Ebene, Ring fünf«, sagte Oski per Datavis zu den anderen, sobald sie die letzte Luftschleuse überwunden hatten. »Dort haben die Archäologen die Kontrolleinrichtungen gefunden.« Eine dreidimensionale Karte des Innenraums klappte vor ihrem geistigen Auge auf, und ihr Trägheitsleitsystem zeichnete eine grüne Linie von ihrer gegenwärtigen Position durch die Tunnels bis zu Ring Nummer fünf.
    Die letzte Luftschleuse hatte das Team in einen Korridor geführt, der den gesamten vorderen Bereich der Weltraumarche umrundete. Mehr als hundert weiterer Korridore gingen von dort aus ab. Gravitation war kaum zu spüren, und es dauerte Minuten, bis ein Objekt zu Boden sank. Monica benutzte ihre Gasjets und schwebte zu einem Haufen Kisten offensichtlich menschlicher Herkunft, die an einer Wand aufgestapelt standen. Die eisige dünne Atmosphäre hatte das weiße Plastik cremefarben anlaufen lassen. Monica las die Beschriftungen. »Nichts, was wir gebrauchen könnten«, berichtete sie den anderen per Datavis. »Ehemalige Lagerausrüstung. Programmierbare Silikonzelte, Lebenserhaltungsapparaturen, Mikrofusionsgeneratoren und dergleichen mehr.«
    »Wie steht es mit Beleuchtung?« fragte einer der Serjeants.
    »Gute Frage.« Monica schob sich ein Stück weiter und las weitere Aufschriften. »Ah, hier ist etwas. Monochromatische Projektoren mit dreihundert Meter Beleuchtungsradius. Allerdings glaube ich nicht, daß sie eine eigene Energieversorgung besitzen.«
    »Lassen Sie alles, wo es ist«, sagte Samuel per Datavis. »Wir haben nicht genug Zeit dafür.«
    Er zündete seinen Manöverpack und trieb durch den Korridor davon. Die Wand gegenüber den Luftschleusen war von zahlreichen Öffnungen durchbrochen, die tiefer ins Innere der Arche führten, so tief, daß seine Scheinwerfer sich im Nichts verloren. »Irgendwo in der Nähe müßte es einen Lift geben. Ah.«
    Der fünfte Durchgang war mit einer handtellergroßen Plastikscheibe markiert, mit einem kleinen Signallicht in der Mitte. Samuel konnte nicht widerstehen und drückte den Schalter, als er vorüberglitt. Nichts geschah. Die Tritium-Energiezelle war wahrscheinlich bereits seit Jahrzehnten erschöpft.
    Ein starker Stoß der Gasjets steuerte den Edeniten in den Durchgang. Fünfzehn Meter weiter befand sich eine Aufzugstür, ein konturloses Paneel von zehn Metern Breite und drei Metern Höhe. Sie hielten nicht davor an. Zu beiden Seiten befanden sich kleinere Türen, hinter denen Rampen wie eine gigantische Doppelhelix um den gesamten Aufzugsschacht herum nach unten führten. Eine der Türen stand offen, und dahinter klebte eine weitere erschöpfte Signalscheibe an der Wand.
    »Von hier aus geht es fast einen Kilometer weit senkrecht hinunter«, sagte Samuel per Datavis.
    »Es wird eine hübsche Rutschpartie, sobald die Gravitation einsetzt«, sagte Renato. »Ein Glück, daß die Tyrathca keine Treppen kennen. Könnt ihr euch vorstellen, wie hoch die Stufen wären?«
    Monica verharrte mitten in der Luft vor dem Durchgang und richtete ihre Scheinwerfer in die Dunkelheit dahinter. Das Gefälle der Rampe war kaum zu erkennen, im Gegensatz zur Krümmung. Sie zog einen Dispenser aus dem Gürtel und drückte mit dem Daumen die erste Scheibe aus dem Ausgabeschlitz. Die Edeniten hatten die kleinen BiTek-Sensoren zur Verfügung gestellt, völlig transparente Scheiben von einem Zentimeter Durchmesser. Ihre Affinitätsreichweite betrug lediglich ein paar Kilometer – genug für diese Mission. Monica drückte die Scheibe gegen den Rand der Tür. Sie haftete augenblicklich. Als sie mit Hilfe ihres BiTek-Prozessors eine Affinitätsverbindung herstellte, übermittelte die Scheibe ein Weitwinkelbild des Korridors mit im Eingangsbereich schwebenden Mitgliedern des Teams.
    »Schade, daß wir keine BiTek-Insekten bei uns haben, um den gesamten Innenraum abzudecken«, sagte sie per Datavis. Samuel reagierte nicht auf die Stichelei. »Aber auch so werden wir rechtzeitig gewarnt. Diese Scheiben sind mit einem Bewegungsmelder ausgestattet, und sie schlagen Alarm, sobald jemand hinter uns herkommt.«
    »Also dann, vorwärts«, antwortete Samuel. Seine Gasjets feuerten, und er glitt über

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