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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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antwortete die Oenone. – Ich wußte, daß ich es schaffe.
     
    Etchells gestand sich seine Niederlage ein. Er würde nicht herausfinden, warum die beiden so verschiedenen Schiffe hergekommen waren, jedenfalls nicht jetzt. Die Oenone blieb weniger als fünf Minuten im Innern der Weltraumarche, bevor sie erneut wegtauchte. Ihr Wurmloch-Terminus öffnete sich über dem zweiten Planeten des K5-Systems. Das adamistische Schiff sprang ihr hinterher.
    Etchells gesellte sich zu ihnen, in gebührender Entfernung, und beobachtete, wie das Adamistenschiff sich vom Schwerefeld des Planeten in einen Orbit ziehen ließ. Als es schließlich sprang, versuchte Etchells, ihm zu folgen.
    Doch es schien eine Sequenz von aufeinanderfolgenden Sprüngen durchlaufen zu haben, dann als Etchells die Austrittskoordinaten erreichte, fand er nicht die leiseste Spur von ihm.
    Seine Energiemusterzellen waren erschöpft, und seine Nahrungsreserven neigten sich bedenklich dem Ende zu. Er machte sich auf den langen, einsamen Weg nach New California.
    Es war an der Zeit, das ganze Problem an Kiera Salter und Al Capone zu übergeben.

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14. Kapitel
     
    Kerzen in der Form von dunklen Lilienblättern tanzten auf dem Badewasser, ohne je die beiden Leiber zu berühren, die in der Mitte ruhten. Mehrere waren in dem nach Apfel duftenden Schaum gefangen, und ihre Dochte zischten und spuckten, während die Flammen darum kämpften nicht zu erlöschen.
    Weitere Kerzen brannten flackernd auf dem marmornen Rand der Wanne, einen halben Meter hoch und einzementiert in Ströme von herabgetropftem Wachs. Sie waren die einzige Lichtquelle in dem verwahrlosten Badezimmer der Suite, und ihr gelbes Flackern trug seinen Teil zu der schmuddeligen Atmosphäre der Umgebung bei.
    Viele Jahre lang war das Chatsworth eines der renommiertesten Fünf-Sterne-Hotels von Central Edmonton gewesen und hatte die Reichen und die Berühmten angezogen. Doch die aufeinanderfolgenden Wechsel im Management und der Besitzer hatten im Verlauf der letzten beiden Jahrzehnte zu einem schlimmen Niedergang geführt, weil zuviel von den Gewinnen in aufgeblasene Dividenden statt in den Werterhalt des Hauses geflossen war. Schließlich war nichts mehr geblieben als der große Name, und das allein reichte nicht zum Überleben.
    Inzwischen war das Chatsworth für dringend notwendige Renovierungsarbeiten und eine festliche Wiedereröffnung geschlossen, doch die Arbeitsmannschaften und ihre Konstruktionsmechanoiden hatten noch nicht einmal mit dem Herausreißen des alten Mobiliars begonnen, als die Nachrichten von den Problemen, die New York mit den Besessenen hatte, überschwemmt wurden. Anschließend waren überall auf der Erde die langfristigen kommerziellen Investitionen auf Eis gelegt worden. Die Finanziers und Unternehmer warteten ab, was bei der Angelegenheit herauskommen würde. Das Chatsworth wartete mit.
    Quinn hatte es mit stiller Effizienz übernommen und hier seine Basis eingerichtet. Die Mannschaft aus drei Hausmeistern war inzwischen besessen, und jede Verbindung zur Außenwelt war durchtrennt: Strom, Wasser, Datennetz, Klimatisierung. Quinn wußte, daß Polizei und die Sicherheitskräfte der Regierung die Besessenen mit Hilfe der elektronischen Störungen verfolgten, die ihre energistischen Fähigkeiten verursachten, doch das ging nur, solange funktionierende und mit Prozessoren betriebene Apparate in der Nähe arbeiteten. Also begnügten sich Quinn und seine loyalen Anhänger mit dem Wasser, das in den Hoteltanks verblieben war, kochten ihre Nahrung mit Campingausrüstung und erwärmten das Badewasser allein mit energistischen Kräften. Die Seifen und Badeöle waren aus einer nahegelegenen Einkaufspassage gestohlen. Zusammen mit reichlich Alkohol.
    Quinn griff nach der Flasche Norfolk Tears, die zwischen den Kerzen in einem eisgefühlten Kühler stand, und goß die bleiche Flüssigkeit über Courtneys glänzende Brüste. Sie kicherte, als ihre Nippel von der Kälte hart wurden, und bog sich der Flasche entgegen. Ihre goldgebräunte Haut war übersät mit blauen Flecken und Zahnabdrücken, Spuren von Quinns neuesten Vorlieben. Sie hatte nichts gegen die Art von Sex, die er von ihr wollte; es war im Gegenteil sogar interessant, was er mit seiner neuen schwarzen Magie alles tun konnte. Es machte sie richtig an, ein weiterer Beweis für seine Allmacht. Er mußte sich nicht mehr wegen Regeln sorgen oder fürchten, daß man ihn faßte: Quinn war jetzt derjenige, der die Regeln aufstellte.

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