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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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fauchte sie. »Ich hab’ nicht mit ihm gebumst, geht das in deinen Schädel?«
    Er riskierte ein höhnisches Grinsen und betete insgeheim, daß sie den Kortikalstörer nicht mehr bei sich trug. »Ach ja? Und was hast du dann bei ihm im Bett gesucht?«
    »Ich hab’ geschlafen.« Sie bemerkte die Unsicherheit, die sich auf seinem Gesicht abzuzeichnen begann, und verdrehte den Stoff seines T-Shirts noch ein wenig mehr. »Geschlafen«, wiederholte sie eindringlich. »Meine Güte, Jed, dieser Kerl ist total durchgeknallt! Ich brauchte eine ganze Weile, um ihn zu beruhigen. Und dabei bin ich eingeschlafen, das ist alles. Keine große Geschichte, wirklich nicht. Wenn du nicht rausgestürmt wärst wie ein Stier, hättest du gesehen, daß ich immer noch all meine Klamotten anhatte.«
    »Das ist alles?«
    »Was zur Hölle hast du denn erwartet? Hast du vielleicht geglaubt, wir würden die Kamasutra nachspielen? Denkst du so über mich? Daß ich mit dem ersten alten Knacker in die Kiste springe, der mir über den Weg läuft?«
    Jed wußte, daß seine Antwort auf diese Frage von grundlegender Bedeutung war und möglicherweise fatale Folgen nach sich zog, falls er einen Fehler beging. »Nein«, erwiderte er und zwang sich, seine Antwort vorbehaltlos zu glauben. Worte allein würden niemals reichen. Er hatte schon oft vermutet, daß Beth über irgendeine Art von hochentwickelter telepathischer Begabung verfügte. »Nein, ich denke nicht so über dich, überhaupt nicht. Äh … du hast zuviel Klasse dazu. Das hab’ ich immer gesagt.«
    »Hmmm.« Ihr Griff um sein T-Shirt lockerte sich ein wenig. »Du meinst wohl, du hattest immer einen Hals, weil ich dich nicht rangelassen habe.«
    »Das ist es nicht!« protestierte er.
    »Wirklich nicht?«
    Jed dachte, daß es besser war, das Thema ganz zu verlassen. »Was hältst du eigentlich von dieser Verspätung?« fragte er.
    »Eigenartig ist es schon. Ich verstehe nicht, warum wir nicht an Valisk angedockt haben, bevor die Mindori zu einem weiteren Rendezvous aufgebrochen ist. Ich meine, schließlich waren wir bereits im Srinagar-System, oder nicht? Jedenfalls hab’ ich das die ganze Zeit gedacht.«
    »Ja. Aber ich hab’ keine Spur von Valisk gesehen. Nur einen Gasriesen. Und dann ist die Mindori schon wieder weggesprungen. Ich dachte, ich müßte sterben. Ich meine, wir waren schließlich schon da!«
    »Ich hab’ Choi-Ho und Maxim gefragt. Sie haben gesagt, dieses neue Rendezvous sei von allergrößter Bedeutung. Aber als ich gefragt hab’, wo wir hinfliegen, waren sie plötzlich total zugeknöpft. Meinst du, das hat etwas zu bedeuten?«
    »Natürlich hat es was zu bedeuten. Die Frage lautet nur, was?«
    »Vielleicht müssen wir Patrouillen der Konföderierten Navy ausweichen, um zu diesem neuen Rendezvous zu fliegen. Das ist ziemlich riskant.«
    »Und warum haben sie uns dann nichts gesagt?«
    »Weil eine Menge Kinder an Bord sind. Vielleicht wollten sie ihnen keine Angst machen. Könnte ja immerhin sein, oder?«
    »Macht Sinn, ja.«
    »Aber du glaubst es nicht?«
    »Keine Ahnung. Es ist eigenartig, weißt du? Wir haben uns den Hintern aufgerissen, um einen Flug nach Valisk zu kriegen. Alles mußten wir hinter uns zurücklassen, unsere Familien, Freunde, einfach alles. Aber ich hatte nicht den kleinsten Zweifel. Und jetzt, wo wir so gut wie da sind … ich weiß es nicht, es ist so eine verdammt schwerwiegende Sache. Vielleicht hab’ ich einfach nur Schiß. Wie sieht es mit dir aus?«
    Beth musterte ihn mißtrauisch. Sie war nicht sicher, wieviel sie ihm verraten sollte – schließlich hatte er eine ganze Menge in das Ideal von Valisk investiert und alles, was dieses neue Leben versprach. »Jed, ich weiß, Gerald ist ein wenig verrückt, aber er hat mir ein paar Dinge verraten.«
    »Ein wenig verrückt?«
    »Jed! Er hat erzählt, daß Kiera Salter eigentlich Marie heißt und seine Tochter ist. Er ist überzeugt, daß Valisk sich nicht von irgendeinem anderen Ort unterscheidet, den die Besessenen übernommen haben.«
    »Unsinn!« begehrte Jed wütend auf. »Das ist völliger Schwachsinn, Beth! Wir wissen, daß Kiera ein Possessor ist, das hat sie nie vor uns verheimlicht. Aber sie hat den Körper dieser Frau nur ausgeliehen. Sie hat gesagt, daß diese Dinge alle bedeutungslos sind, sobald sie erst dieses Universum verlassen hat. Daß sie dann wieder ihre eigene Gestalt annehmen wird.«
    »Sicher, Jed. Aber … seine Tochter.«
    »Reiner Zufall, weiter nichts. Wenigstens wissen wir

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