Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
daß du einen Fehler begangen hast.«
    Neue Wut zuckte durch Luigi Baismaos Gedanken. Al wartete, doch Luigi behielt seine Worte für sich. Schließlich materialisierte Al eine von seinen Havannas und nahm einen tiefen Zug, bevor er sagte: »Ich mach’ dir ein Angebot, Luigi. Du kannst bei der Organisation bleiben, aber du wirst wieder ganz unten anfangen. Von diesem Augenblick an bist du nur noch ein einfacher Soldat, Luigi. Ich weiß, die anderen Jungs werden dir für eine Weile übel mitspielen, aber wenn du loyal bleibst und sauber, dann kannst du dich wieder nach oben arbeiten. Fairer geht es wirklich nicht, Luigi.«
    Luigi Baismao starrte Al mit offenem Mund an, und ein ersticktes Geräusch drang aus seiner Kehle. Er konnte einfach nicht glauben, was er da soeben gehört hatte, und sein Bewußtsein signalisierte offene Rebellion. Al fixierte ihn mit dem Blick, und jeglicher Humor war verschwunden. »Die Alternative würde dir noch viel weniger gefallen, mein Freund.«
    »Also schön, Al«, sagte Luigi langsam. »Ich kann damit leben. Aber ich sag’ dir was. Es dauert keine sechs Monate, bis ich das Kommando über die Flotte wiederhabe.«
    Al lachte schallend und schlug Luigi auf die Schulter. »Das ist mein Junge! Ich wußte, daß ich mich nicht in dir getäuscht habe!« Luigi zwang sich zu einem Lächeln und wandte sich ab, um den Raum zu verlassen. Als sich die Türen hinter ihm geschlossen hatten, ließ Al die Schultern hängen. »Ich schätze, diesen Burschen haben wir ein für alle Mal verloren.«
    Jezzibella streichelte mitfühlend seinen Arm. »Du hast das Richtige getan, Baby. Es war eine rechtschaffene Entscheidung. Er hat gewaltigen Mist gebaut, daran besteht kein Zweifel.«
    »Ich wäre nicht so gnädig mit ihm umgesprungen«, meldete sich Kiera zu Wort. »Du solltest nicht so nachsichtig mit deinen Leuten umspringen, Al. Sie legen es dir als Schwäche aus.«
    »Es sind immerhin Menschen, keine Mechanoiden«, widersprach Jezzibella tonlos. »Der eine oder andere Fehler kann immer passieren. Wenn du jeden Kellner erschießt, der dir eine Tasse Kaffee über das Hemd kippt, dann hast du bald ein Selbstbedienungsrestaurant.«
    Kiera grinste herablassend. »Das sehe ich ganz anders. Wenn ich jeden Nichtskönner eliminiere, hab’ ich bald eine Anzahl effizienter Kellner, die ihren Job perfekt beherrschen.«
    »Meinst du vielleicht so, wie deine Leute die Dinge auf Valisk beherrscht haben?«
    »Jedes Team braucht einen effizienten Anführer.«
    Al war versucht, die beiden aufeinander losgehen zu lassen – nichts ging über einen guten Kampf zwischen Pussies. Aber ein Krach unter seinen führenden Offizieren reichte für den Tag. Also sagte er statt dessen: »Wo wir gerade davon reden, Kiera: Werden die Hellhawks weiterhin für mich fliegen?«
    »Selbstverständlich werden sie das, Al. Ich hab’ in der Zwischenzeit meine neue Flugzentrale unten in einer der Abflughallen beim Andocksims eingerichtet. Dicht am Geschehen, sozusagen. Sie werden genau das tun, was ich ihnen sage.«
    »Ah. Gut.« Er mochte die Implikationen dieser zuckersüßen Zusicherung genausowenig wie das unangenehmen Siegesgefühl, das durch ihr Bewußtsein zuckte. Und nach dem plötzlichen Mißtrauen zu urteilen, das Jezzibellas Gedanken färbte, ging es ihr ganz genauso.
     
    Es war eine von diesen absurden Rechts-Links-Rechts-Links-Aktionen, die scheinbar immer dann stattfinden, wenn sich zwei Leute gleichzeitig aus dem Weg gehen wollen, die Beth endgültig den Kragen platzen ließen. Sie war auf der einen Seite des Lebenserhaltungsmoduls der Mindori aus dem Waschraum gekommen und stand unvermittelt Jed gegenüber, der draußen darauf wartete, daß er selbst hineinkonnte. Er starrte augenblicklich zu Boden, nur um sie nicht ansehen zu müssen, und wich zu einer Seite hin aus. Eine Bewegung, die sie instinktiv nachvollzog. Ein, zwei Sekunden ging es so hin und her.
    Das nächste, was Jed wußte, war eine Hand, die seinen Kragen packte und ihn in den Waschraum zerrte. Helles synthetisches Sonnenlicht fiel durch die falschen Bullaugen aus Rauchglas und erzeugte große weiße Ovale auf dem polierten Holzfußboden. Archaische Messingarmaturen glänzten und funkelten an den Wänden. Jed krachte schmerzhaft mit dem Knie gegen den Rand der Emaillebadewanne, als Beth ihn herumwirbelte wie eine Tanzpuppe auf einer Eisfläche. Die Tür fiel krachend zu, das Schloß machte klick, und er wurde gegen eine Wand gepreßt. »Hör zu, Arschloch«,

Weitere Kostenlose Bücher