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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Probleme«, eröffnete Westeuropa den anderen. »Es sieht danach aus, als wäre es Dexter gelungen, nahezu vierhundert Leute zu übernehmen, während er sich in London aufgehalten hat.«
    »Ohne Ihr Wissen?« fragte Zentralamerika ungläubig. »Was ist mit den Suchprogrammen Ihrer KI?«
    »Er hat sie aus Null-Tau-Kapseln entführt«, sagte Westeuropa. »Sie sollten die Gesellschaften in Ihren eigenen Arkologien überprüfen, die Null-Tau-Verwahrung anbieten. Es war unser blinder Fleck.«
    »Hinterher ist man immer klüger«, sagte Nordamerika.
    »Und Dexter hat ihn gefunden«, sagte Asien-Pazifik. »Er scheint ein geradezu furchteinflößendes Talent zu besitzen, unsere Schwachstellen zu finden.«
    »Nicht mehr«, entgegnete das O’Neill-Halo.
    »Das hoffe ich wirklich«, sagte Westeuropa.
    Es war das erste Mal, daß er in dieser Angelegenheit auch nur die geringste Unsicherheit zeigte. Die anderen waren so schockiert, daß es ihnen die Sprache verschlug.
    »Sie haben mit einem Röntgenlaser aus dem Orbit auf ihn gefeuert!« sagte Osteuropa. »Das kann er doch unmöglich überlebt haben?«
    »Ich hoffe, daß die forensische Untersuchung des Lancini das bestätigt. Bis dahin jedoch habe ich die Simulation seines psychologischen Profils reaktiviert, in der Hoffnung herauszufinden, was er mit diesen neuen Besessenen zu erreichen versucht. Die Tatsache, daß sie sich über die gesamte Arkologie verteilt haben, deutet darauf hin, daß sie etwas vorhaben. Es hätte Dexter nicht weitergeholfen, hätte er die Besessenen frei herumlaufen lassen. Vergessen Sie nicht, Dexter wollte die gesamte Menschheit für seinen Lichtbringer erobern. Ich halte es für wahrscheinlich, daß er eine funktionierende Arkologie unter seine Kontrolle bringen wollte, um von dort aus seine Ziele ungestört weiter zu verfolgen.«
    »Eine Frage«, unterbrach Südafrika. »Sie haben gesagt, dieser Paul Jerrold sei von weißem Feuer getötet worden. Das deutet darauf hin, daß er nicht besessen war.«
    »Genau an dieser Stelle wird die Sache interessant«, sagte Westeuropa. »Angenommen, Jerrold war besessen und Dexter hat ihn zusammen mit den anderen aus dem Lancini losgeschickt. Sie haben sich über London verteilt und fangen an, neue Rekruten für Dexters Sache zu gewinnen. Einer dieser Neuankömmlinge ist unser Verbündeter aus Edmonton, dieser Freund von Carter McBride.«
    »Scheiße, glauben Sie wirklich?«
    »Absolut. Er überwältigt Paul Jerrolds Possessor und gibt uns eine Warnung, die wir unmöglich ignorieren können. Wie es aussieht, haben diese beiden Streifenbeamten fast einen Herzschlag erlitten, als die Leiche vor ihrem Wagen auf der Straße landete. Verstehen Sie? Er verrät uns, daß die Besessenen aktiv sind, und er läßt uns wissen, woher sie gekommen sind. Dexters gesamte Operation wurde durch diesen Zwischenfall aufgedeckt.«
    »Können Sie sie aufhalten?«
    »Ich denke schon. Wir wurden rechtzeitig genug gewarnt. Wenn wir die Bevölkerung der Arkologie daran hindern können zusammenzurennen, dann müssen sich die Besessenen bewegen. Und das heißt, sie müssen ihre Deckung verlassen, was sie verwundbar macht.«
    »Ich weiß nicht«, warf Ostasien ein. »Setzen Sie einen einzigen von ihnen in einen Wohnblock, und er muß sich nicht auf der Straße zeigen, um jeden für die Possession zu öffnen, der sich dort bei ihm aufhält.«
    »Wir würden es sehen«, entgegnete Westeuropa. »Würden sie sich so dicht zusammenraufen, könnten sie die statischen Störeffekte nicht mehr vor unserer KI verbergen.«
    »Schön, dann sehen Sie es eben«, entgegnete Südpazifik. »Na und? Ihre Polizei ist nicht imstande, einen ganzen Wohnblock voll mit zwei- oder dreitausend Besessenen hochzunehmen. Und es wäre nicht nur ein einziger Block. Sie haben gesagt, daß Hunderte von Leuten in diesem alten Kaufhaus aus ihren Null-Tau-Kapseln verschwunden sind. Wenn die Besessenen erst einmal hundert Wohnblocks übernommen haben, sind Sie nicht mehr in der Lage, sie zurückzuhalten. B7 mag mächtig sein, aber so mächtig, daß wir hundert verschiedene Orbitalschläge anordnen können, sind wir auch nicht. Nicht mehr nach dieser Geschichte mit Parsonage Heights.«
    »Womit wir wieder bei unserem ursprünglichen Problem wären«, sagte Südamerika. »Löschen wir eine ganze Arkologie aus, um zu verhindern, daß die Besessenen uns die Erde stehlen?«
    »Nein!« sagte Westeuropa. »Nein, das tun wir nicht. Das ist nicht der Zweck von B7. Wir sind eine Polizei-

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