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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Gesichtszüge ebenfalls zerflossen und Capones Erinnerung auf die Sprünge halfen.
    Jezzibella warf Al ein nervöses Lächeln zu. »Kingsley Pryor ist zurück«, sagte sie.
    »Hey Kingsley!« sagte Al und grinste breit. »Mann, das ist vielleicht gut, dich zu sehen. Scheiße, Gottverdammt, du bist ein beschissener Held, weißt du das eigentlich? Du hast es getan, Mann, du hast es verdammt noch mal tatsächlich getan! Du hast ganz allein die halbe Konföderierte Navy ausgeschaltet? Ist dieser Scheiß denn zu glauben?«
    Kingsley Pryor produzierte die Art von großäugigem Grinsen, die selbst Al verunsicherte. Er fragte sich ernsthaft, ob die beiden Soldaten ausreichten, um den Navy-Mann in Schach zu halten.
    »Du tust auch besser daran, diesen Scheiß zu glauben«, sagte Kingsley. »Ich hab’ nämlich fünfzehntausend Leute für dich umgelegt. Jetzt bist du an der Reihe, deinen Teil des Handels einzulösen. Ich will meine Frau und mein Kind, und ich habe beschlossen, daß ich außerdem ein Raumschiff will. Das ist ein kleiner Bonus, den du mir für die Erfüllung meiner Mission gewähren wirst.«
    Al breitete die Arme aus, und seine Gedanken waren die Verkörperung der Vernunft. »Nun ja, zur Hölle, Kingsley, die Vereinbarung lautete, daß du Trafalgar von innen heraus in die Luft jagen solltest.«
    »GIB MIR CLARISSA UND WEBSTER.«
    Al wich einen Schritt zurück. Kingsley leuchtete von innen heraus, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Licht hatte sich in seinem Körper entzündet und illuminierte sein Gesicht und seine Uniform. Mit Ausnahme der Augen; sie schienen alles Licht in sich hineinzusaugen. Die beiden Soldaten der Organisation strafften nervös ihren Griff um die Thompson-Maschinenpistolen, mit denen sie Pryor in Schach hielten.
    »Also gut, also gut«, sagte Al in dem Bemühen, die Situation wieder in den Griff zu bekommen. »Jesses, Kingsley, wir stehen hier doch alle auf der gleichen Seite, oder vielleicht nicht?« Er beschwor eine Havanna herauf und hielt sie Pryor lächelnd entgegen.
    »Falsch!« Kingsley streckte einen Finger steif in die Luft, wie ein Prediger, und richtete ihn dann langsam auf Al. »Erzähl mir nichts von wegen gleichen Seiten, du Stück Scheiße! Ich bin wegen dir gestorben. Wegen dir habe ich meine Kameraden abgeschlachtet. Also wage es niemals, niemals mehr, mir etwas über Vertrauen, Glauben oder Loyalität zu erzählen. Und jetzt gib mir entweder meine Frau und meinen Sohn zurück, oder wir tragen es hier und jetzt aus!«
    »Hey, ich halte nichts und niemanden zurück. Du bekommst, was du willst. Al Capone bricht niemals sein Wort, hast du verstanden? Mein Wort ist genauso viel wert wie gute harte Dollars, kapiert? Ich betrüge niemals. Niemals! Verstehst du? Ich habe nichts weiter als meinen Namen, das ist alles, was ich wert bin. Also wage es nicht, mich in Frage zu stellen. Ich kann verstehen, daß du sauer bist, in Ordnung, meinetwegen, dazu hast du jedes Recht nach allem, was passiert ist. Aber wage es nicht, wage es niemals wieder, zu irgend jemand zu sagen, Al Capone hätte sein Versprechen gebrochen.«
    »Dann gib mir meine Frau und meinen Sohn.«
    Al begriff nicht, warum Kingsleys Zähne nicht zersplitterten, so hart waren die Kiefermuskeln des Mannes verkrampft. »Kein Problem. Silvano, bring unseren guten Lieutenant-Commander Pryor hier zu seiner Frau und seinem Sohn.«
    Silvano nickte und winkte Pryor zur Tür.
    »Niemand hat sie angerührt, während du weg warst«, sagte Al. »Vergiß das nicht.«
    Pryor wandte sich an der Tür um. »Keine Sorge, Mister, ich werde bestimmt nichts von dem vergessen, was hier geschehen ist.«
    Als Pryor gegangen war, sank Al in den nächsten Stuhl. Er legte den Arm um Jezzibella, auf der Suche nach Trost, und stellte fest, daß sie am ganzen Leib zitterte.
    »Herr Gott im Himmel!« schnaufte Al.
    »Al«, sagte Jezzibella entschlossen, »du mußt ihn loswerden. Er hat mir eine Scheiß-Angst eingejagt. Vielleicht war es doch keine so gute Idee von mir, ihn nach Trafalgar zu schicken.«
    »Das ist verdammt noch mal wahr. Leroy, sag mir um Himmels willen, daß du diesen Rotzbengel von ihm wiedergefunden hast.«
    Leroy fuhr sich mit dem Finger durch den Ausschnitt zwischen Hals und Kragen. Er blickte Al verängstigt an. »Al, wir haben alles abgesucht. Ich weiß nicht, wohin der kleine Bengel verschwunden ist. Wir haben wirklich überall nachgesehen. Er ist einfach verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt.«
    »Verfluchte

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