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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Spitze.
    Dieses elende ausgekochte Miststück!
    »Das ist interessant.« Emmet hatte sich vorgebeugt und untersuchte einen Teil des Korridors, der nicht mehr von Blut besudelt war. »Diese Spuren hier. Könnten Fußabdrücke sein.«
    Plötzliches Interesse ließ Al zu der Stelle gehen, um selbst einen Blick darauf zu werfen. Die Kleckse aus getrocknetem Blut besaßen ungefähr die richtige Form und Größe für Stiefelabdrücke. Es waren insgesamt acht, und sie wurden zunehmend kleiner, während sie in Richtung Luftschleuse verliefen.
    Unvermittelt lachte Al laut auf. Gottverdammt! Ich mache hier die beschissene Arbeit von Detektiven. Ich und ein Bulle!
    »Ich verstehe«, sagte Al. »Wenn sie Spuren hinterlassen haben, dann bedeutet es, daß das Blut noch feucht war, richtig? Was heißt, daß sie ungefähr um die Zeit entstanden sein müssen, als Bernhard umgebracht wurde.«
    Emmet grinste. »Du brauchst mich gar nicht.«
    »Sicher brauche ich dich.« Al klopfte ihm auf die Schulter. »Emmet, mein Junge, du bist gerade zum Polizeichef dieses gesamten lausigen Felsens geworden. Ich will wissen, wer das hier getan hat, Emmet. Ich will es verdammt noch mal wissen!«
    Emmet kratzte sich am Hinterkopf und ließ den Blick über die gräßliche Szenerie schweifen, während er überlegte, was als nächstes zu tun war. Er hatte sich längst daran gewöhnt, daß Al ihn immer wieder in Verlegenheit brachte. »Ein Team zur Spurensicherung wäre ganz nützlich«, sagte er. »Ich setzte mich mit Avram in Verbindung und frage ihn, ob er noch ein paar Jungs aus den Polizeilabors hat, die mal eben aushelfen können.«
    »Wenn nicht, dann laß welche von der Oberfläche kommen«, sagte Al.
    »Verstanden.« Emmets Blick blieb auf der Druckschleuse haften. »Wer auch immer den Angriff durchgeführt hat, er muß ganz in der Nähe gewesen sein. Das ist die einzige Möglichkeit, wie sie ihn daran hindern konnten zu entkommen. Eine Tür wie diese zu durchbrechen stellt für einen Besessenen nicht das geringste Problem dar, nicht einmal für Bernhard.« Er tippte mit dem Stift gegen das gläserne Bullauge in der Mitte der Luke. »Siehst du? Hier gibt es nicht eine Spur von Blut, obwohl der Rest der Tür voller Spritzer ist. Wahrscheinlich haben sie ihn von der anderen Seite aus beobachtet, um sicherzugehen, daß er auch wirklich tot ist.«
    »Aber wenn sie auf der anderen Seite der Luke geblieben sind, woher zur Hölle kommen dann die Fußabdrücke?«
    »Keine Ahnung.« Emmet zuckte die Schultern.
    »Hat dieser Korridor denn keine von den verdammten Spionagekameras der Bullen?«
    »Doch, sicher, Al. Ich werde gleich die Speicher durchgehen, aber ich bezweifle, daß wir etwas finden. Diese Typen sind echte Profis.«
    »Sieh zu, was du für mich tun kannst, mein Junge. Und bis dahin: sag den anderen weiter, daß ich möchte, daß ihr ein paar Vorsichtsmaßnahmen ergreift. Bernhard war ganz bestimmt nur der Anfang. Dieses Miststück hat es auf uns alle abgesehen, und ich kann es mir nicht leisten, auch nur einen von euch zu verlieren. Kapiert?«
    »Kapiert, Al.«
    »Das ist gut. Patricia, ich denke, wir sollten das Kompliment zurückgeben.«
    Patricias Bewußtsein schwoll an vor dunkler Freude. »Sicher, Boß.«
    »Sieh zu, daß du das Miststück richtig triffst. Jemand, auf den sie sich voll und ganz verläßt. Wie heißt noch einmal dieser rattengesichtige Wichser, der ihr die ganze Zeit auf den Hacken folgt? Dieser Psycho, der mit den Hellhawks redet?«
    »Hudson Proctor.«
    »Das ist der Bursche. Schieb seinen Arsch zurück ins Jenseits. Aber stell sicher, daß es nicht zu schnell geht, in Ordnung?«
     
    Eine ganze Gruppe von Leuten erwartete Al bereits, als er in die Nixon-Suite zurückkehrte. Leroy und Silvano unterhielten sich in gedämpftem Tonfall mit Jezzibella, und ihre Besorgnis schwebte über ihnen wie ein hartnäckiger Nebel. Einer der Jungs (ein Besessener), den Al nicht kannte, wurde von zwei Soldaten in Schach gehalten. Das Bewußtsein des Fremden war angefüllt mit den merkwürdigsten Gedanken, die Al je bei einem Besessenen gespürt hatte. Sein Verstand brannte vor Zorn. Er schien sich noch zu vertiefen, als er Al bemerkte.
    »Meine Güte, was ist denn hier los? Silvano?«
    »Erinnerst du dich nicht an mich, Al?« fragte der Fremde. Sein Tonfall war gefährlich spöttisch. Seine Kleidung begann sich zu verändern, nahm das Aussehen der Uniform eines Lieutenant-Commanders der Konföderierten Navy an, während die

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