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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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hämmerte mit der Macht seines Verstandes dagegen. Kugeln pulverisierten eine Linie in der Marmorwand über seinem Kopf. Winzige elektrische Entladungen zuckten über die blanke Fläche. Alle zogen hastig die Köpfe ein.
    Mickeys Prozessorblock piepste. Er schüttelte sich heiße Marmorsplitter aus den Haaren und zog das Gerät aus der Tasche, voller Staunen, daß das kleine Ding trotz der gewaltigen energistischen Kräfte ringsum immer noch funktionierte.
    »Mickey?« flehte Emmet. »Mickey, hast du eine Ahnung, wo Kiera steckt?«
    »Wo Kiera steckt? Das weiß ich sogar verdammt genau. Sie ist keine zehn Yards von mir weg.« Mickey warf einen wütenden Blick auf den Prozessorblock, als Emmet abrupt die Verbindung beendete. »In Ordnung, Jungs, diesmal versuchen wir’s zusammen. Auf drei. Eins, zwei …«
     
    Die Bürotür schloß sich hinter Skibbow, und Emmet stieß erleichtert den Atem aus. Dieser irre Besessene wurde von einem echten Monsterproblem gequält, und Emmet war außerordentlich froh, daß er keinen Teil davon darstellte. Er wartete noch ein paar kostbare Augenblicke, bis sein Körper sich weiter beruhigt hatte, dann stellte er eine Verbindung zu Al her.
    »Was ist los, Emmet?«
    »Wir hatten ein Problem im strategischen Kontrollzentrum«, berichtete Emmet. »Kieras Leute haben versucht, die Orbitalplattformen auszuschalten.«
    »Und?«
    »Sie schlafen bei den Fischen.« Er hielt besorgt den Atem an; vielleicht spürte Al die Halbwahrheiten selbst durch das Kommunikationsnetz hindurch.
    »Ich bin dir was schuldig, Emmet. Ich werde nicht vergessen, was du für mich getan hast.«
    Emmets Finger huschten über die Tastatur seines Desktops und leiteten die generellen Kommandokanäle des strategischen Verteidigungsnetzwerks um. Symbole blinkten auf dem taktischen Display und verrieten ihm, welche der Plattformen noch reagierten. Er lächelte unruhig, als ihm bewußt wurde, welche Macht er in den Händen hielt. Herr des Himmels, Admiral der Flotte, Befehlshaber über einen ganzen verdammten Planeten. »Das Kommandozentrum sieht aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen, Al, aber die wichtigste Hardware reagiert noch auf meine Befehle.«
    »Was macht die Flotte, Emmet? Bleiben die Jungs, wo sie sind?«
    »Mehr oder weniger, Boß. Acht Fregatten haben Kurs auf einen niedrigen Orbit genommen. Ich schätze, der Rest will abwarten, was du ihnen zu sagen hast. Aber, Boß, bis jetzt sind siebzehn Hellhawks verschwunden.«
    »Jesses, Emmet, das ist die erste gute Nachricht, die ich heute zu hören kriege. Du behältst weiter alle im Auge und stellst sicher, daß sie sich nicht rühren. Ich hab’ ein paar Dinge zu erledigen, dann melde ich mich wieder bei dir.«
    »Sicher, Al.«
    Er blinzelte und schielte auf das taktische Display. Es war nicht dazu gemacht, auf einem so kleinen Schirm wiedergegeben zu werden, sondern auf Hundert-Meter-Schirm vor Admirälen und Verteidigungschefs.
    Doch er meinte zu erkennen, daß zwei der winzigen Symbole direkten Kurs auf den Monterey genommen hatten.
     
    Die Varrad jagte im Tiefflug über den zerklüfteten Felsen. Sie hielt eine konstante Höhe von fünfzig Metern über dem bimsähnlichen Terrain ein, während sie in perfekt paralleler Formation über Krater und Kämme unter ihren metallenen unteren Modulen stieg und sank. Pran Soo beobachtete, wie der Turm des Monterey-Hilton vor die Sterne glitt, während sie sich näherte wie ein atmosphärischer Kampfflieger auf Angriffskurs. Zusammen mit all den anderen Hellhawks hatte sie die Kommunikationsnetze seit dem Ausbruch von Kieras Revolte ununterbrochen überwacht. Und Mickey Pileggi hatte volle fünfzehn Minuten damit verbracht, seine Unterführerkollegen durch das Netz um Hilfe gegen Kiera und ihre verdammten Waffen anzurufen.
    – Und du bist ganz sicher? fragte Rocio.
    – Absolut. Wir wissen, daß ein besessener Körper außerstande ist, sich gegen eine Raumschiffswaffe zu wehren. Die Energie ist einfach zu groß, selbst wenn die Betreffenden wissen, daß sie das Ziel sind. Ich kann Kiera mit einem einzigen Schuß erledigen, und diesmal wird es kein Comeback mit der Organisation geben. Wir sind wirklich und wahrhaftig frei.
    – Aber Capones Freundin ist in diesem Hotel.
    – Er wird eine andere finden. Eine Gelegenheit wie diese kommt nicht wieder.
    – Schön und gut, aber versuch, die Zerstörung so gering wie möglich zu halten. Vielleicht müssen wir doch noch einen Handel mit der Organisation eingehen.
    – Nicht, wenn

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