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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Emmet hatte das abscheuliche Gefühl, daß Al in einer Pattsituation wie dieser nicht zögern würde zu feuern.
    »Vielleicht will ich das«, antwortete Emmet starrsinnig. »Ich hatte einen verdammt beschissenen Tag, und die Konföderierte Navy ist auf dem Weg, um ihn noch schlimmer zu machen.«
    »Das Gefühl kenne ich«, entgegnete Etchells. »Aber ich bin keine Bedrohung für dich, wirklich nicht.«
    »Was machst du dann zur Hölle da?«
    »Ich muß jemandem eine Frage stellen. Sobald ich das getan habe, verschwinde ich wieder. Gib mir fünf Minuten, dann kannst du meinetwegen wieder den harten Mann spielen, einverstanden?«
     
    Der kostspielige Designerglanz war längst aus der Lounge der Nixon-Suite verschwunden. Mickeys unüberlegter Versuch, den Raum zu stürmen, hatte zu massenweise weißen Feuerbällen geführt, die blinde Zerstörung hervorgerufen hatten. Kieras Gegenangriff hatte die Sache nur noch verschlimmert. Die Beleuchtung war ausgefallen, und ein Gewirr zerrissener Leitungen und Rohre baumelte von der teilweise eingestürzten Decke herab. Das Mobiliar war in helle Flammen aufgegangen und bestand nur noch aus schwelenden Haufen Asche. Ströme energistischer Macht, die von beiden Seiten gegen die Türen anbrandeten, hatten sie sowie die umgebenden Wände in phantastische Flächen aus heterogenem Kristall verwandelt; lange Adern aus eingeschlossenem Quarz bildeten wirre Muster, die sich gegenseitig zu verdrängen suchten wie ein Wald eifersüchtiger Juwelen. Jedesmal, wenn ein neuerlicher Ansturm energistischer Macht anbrandete, zuckten und wanden sie sich, als wären sie lebendig, und jedesmal wurden sie ein wenig länger und verschlungener und wuchsen ein Stück weiter in die Lounge hinein.
    Kiera fürchtete, daß die ununterbrochenen Angriffe gegen die Tür nur ein Ablenkungsmanöver darstellten. Zwei ihrer Leute patrouillierten die übrigen Räume und suchten nach Gangstern der Organisation, die sich heimlich auf der anderen Seite der Wände oder der Decke zusammenrotteten. Bis jetzt hatte es keinen Versuch durchzubrechen gegeben, doch es konnte nur eine Frage der Zeit sein. Niemand war so dumm, immer wieder den gleichen Weg zu versuchen, wenn er so gründlich versperrt war. Außerdem stellte sich allmählich auch die Frage nach der Munition. Sie würde nicht mehr allzu lange halten.
    Sie hatte vorher sichergestellt, daß sie in ununterbrochenem Kontakt mit ihren Stellvertretern blieb. Hudson Proctor konnte seine Affinität benutzen, um mit den verbliebenen Überlebenden aus Valisk zu reden, die sie überall im Asteroiden postiert hatte, und diese wiederum verständigten sich mit Hilfe des Netzes mit Kieras Rekruten. Kommunikation war der Schlüssel zu jeder Revolution.
    Unglücklicherweise reichte Kommunikation allein nicht als Erfolgsgarantie aus.
    »Wie viele Leute sind inzwischen auf unsere Seite gewechselt?« fragte Kiera.
    Hudson Proctor addierte ein gutes Maß zu den Zahlen, die ihm bekannt waren – unter gar keinen Umständen würde er es sein, der die schlimmen Nachrichten persönlich überbrachte. »Ungefähr tausend hier im Asteroiden.«
    »Was ist mit der Flotte?« fragte sie. »Wie viele Schiffe?«
    »Jull hat gemeldet, daß mehrere Dutzend Kurs auf einen flachen Orbit genommen hätten, bevor Emmets Leute ihn ausgelöscht haben. Aber sie haben das strategische Verteidigungszentrum zerstört. Capone kann seine Plattformen nicht mehr dazu benutzen, irgend jemanden einzuschüchtern, weder im Raum noch auf der Oberfläche.«
    »Wo zur Hölle steckt Luigi?«
    »Ich weiß es nicht. Er hat sich noch nicht wieder gemeldet.«
    »Verdammt! Hat denn niemand zugehört? Luigis Aufgabe war von entscheidender Bedeutung! Die Flotte muß uns hinunter auf die Oberfläche folgen, sonst schickt uns Capone alle ins Jenseits zurück.«
    Hudson hatte den Spruch schon unzählige Male gehört. Er schwieg.
    »Ich hätte selbst das Kontrollzentrum übernehmen sollen, nicht Capone«, schimpfte Kiera. Sie starrte auf das kristalline Bollwerk, das in rascher Folge wogte und wallte und smaragdfarben glitzerte. Einer ihrer Leute feuerte mit der Maschinenpistole durch eine Lücke, wo kurze Zeit zuvor noch die Türen gewesen waren. »Vielleicht sollten wir versuchen, uns in die Verteidigungssektion durchzuschlagen. Es muß schließlich noch einen zweiten Kontrollraum für Notfälle geben.«
    »Wir kommen nie im Leben an Pileggi vorbei«, entgegnete Hudson. »Es sind einfach zu viele da draußen.«
    »Nur, wenn wir

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