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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Hitze in grünen Sirup verwandelt zu werden. Er troff über den Rand der Konsole und auf Emmet und versengte seine ungeschützte Haut. Emmet ächzte erschrocken auf und betete, daß seine Blase nicht nachgab, dann beschwor er seinerseits einen weißen Feuerball herauf. Er jagte durch die Halle in Richtung Jull von Holger und seiner Kohorten. Das Ergebnis war nicht ganz das, was Emmet erwartet hatte.
    Ein gewaltiges Donnern und Krachen überschwemmte das Kontrollzentrum. Ein besessener Körper ging in Flammen auf und zwang Emmet, schützend den Arm vor das Gesicht zu legen. Der mentale und vokale Schreckensschrei der ausgelöschten Seelen ging ihm durch Mark und Bein wie Nadeln aus Eis. Ein zweiter Körper flammte auf, dann ein dritter. Die Luft war zum Schneiden dick vor Hitze und übelkeitserregendem Gestank von brennendem Fleisch, als dichte Rauchschwaden aus den brennenden Leichen aufstiegen.
    Nach einer halben Ewigkeit waren die Körper ausgebrannt, und die Helligkeit sank wieder auf ein normales Maß herab. Der schreckliche Gestank hingegen blieb. Das Krachen und Donnern war verstummt.
    Ein lautes metallisches Klick hallte durch den Raum. In Emmets Ohren hatte es einen mechanischen Klang, wie von einer Waffe. Schritte quatschten durch den Schaum.
    »Du hast dich vollgepißt«, sagte eine Stimme.
    Emmet hob den Kopf aus seiner embryonalen Haltung. Ein hagerer Mann in einem schmutzigen einteiligen Overall blickte auf ihn herab. Er hielt eine merkwürdige Maschinenpistole, und der warme Lauf zeigte genau auf Emmets Stirn. Über seiner Schulter trug er eine Umhängetasche, die vollgestopft war mit Magazinen.
    »Ich hatte Angst«, gestand Emmet. »Ich gehöre nicht zu den Schlägern der Organisation.«
    Die Gesichtszüge des Mannes verschwammen für eine Sekunde und wichen dem Antlitz einer Frau. Wenn überhaupt, dann war ihr Ausdruck noch unerträglicher. Emmet spürte die energistische Macht in ihrem Körper. Sie war der Capones ebenbürtig.
    Überlebende der Organisation schielten nervös hinter ihrer Deckung hervor.
    »Wer bist du?« stammelte Emmet.
    »Wir sind die Skibbows.«
    »Äh, ich verstehe. Seid ihr auf Kieras Seite?«
    »Nein. Aber wir möchten wirklich zu gerne wissen, wo sie steckt.« Die Sicherung der Maschinenpistole wurde umgelegt. »Augenblicklich, bitte.«
     
    Mickey Pileggi hatte auf die harte Tour herausgefunden, daß es ungesund war zu versuchen, Kiera und ihre Schläger im Sturm zu überrennen. Drei seiner Soldaten brannten wie Miniatursonnen, nachdem sie versucht hatten, in die Nixon-Suite vorzustoßen. Mickey hatte sich bereits als strahlenden Sieger gesehen, von Al persönlich überhäuft mit nicht enden wollendem Lob und unbeschränkten Privilegien, weil er es gewesen war, der Jezzibella aus Kieras Händen befreit hatte. Dieser Traum hatte sich blitzschnell in einen Haufen Scheiße verwandelt. Die merkwürdigen Waffen von Kiera und ihren Leuten hatten schreckliche Ernte unter den Gangstern gehalten. Diese Schreie würde Mickey bis an sein Lebensende nicht mehr vergessen.
    Er hatte ihnen befohlen, sich nach draußen auf den Korridor zurückfallen zu lassen. Sie hatten die Aufzüge mit strategischen Schüssen weißen Feuers außer Betrieb gesetzt und waren anschließend in geschützter Stellung in Deckung gegangen. Kiera würde nirgendwohin verschwinden. Jetzt mußte er nur noch Al beibringen, daß er die Sache vermasselt hatte.
    Ein weiterer Regen elektrostatischer Kugeln fetzte durch die zersplitterten Türen der Nixon-Suite. Die Gangster duckten sich tiefer in ihre Deckungen und stärkten ihre Schilde aus verfestigter Luft.
    »Vielleicht sollten wir die gesamte Etage abriegeln«, schlug einer von ihnen vor. »Dann sprengen wir die Fenster raus und sehen zu, wie sie Vakuum frißt.«
    »Großartige Idee«, brummte Mickey. »Und du gehst dann und erzählst Al, daß wir mit Jezzibella das gleiche gemacht haben wie sie mit dem armen Bernhard?«
    »Lieber nicht.«
    »Siehst du? Jetzt kommt schon, Jungs. Wir konzentrieren uns darauf, diese Türen zu verdampfen. Wir halten sie in Atem, bis unsere Verstärkungen eingetroffen sind.«
    »Wenn überhaupt welche kommen.«
    Mickey warf dem Mann einen wütenden Blick zu. »Niemand desertiert aus Capones Reihen. Nicht nach allem, was er für uns getan hat.«
    »Für dich, meinst du wohl.«
    Mickey konnte nicht erkennen, wer das gesagt hatte, doch die helle Wut in seinem Bewußtsein war den anderen eine Warnung. Er konzentrierte sich auf die Tür und

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