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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Schnauze, Mickey.«
    »Sicher, Al, sicher. Kein Problem. Absolut kein Problem. Ich bin stumm. Von jetzt an. Definitiv.«
    Al warf einen vorsichtigen Blick in den Korridor. Kugeln hatten die Kompositpaneele an den Wänden zerfetzt und sogar das Metall dahinter durchschlagen. Auf der anderen Seite glitzerten die Türen der Nixon-Suite prismatisch im Licht der beiden letzten noch funktionierenden Lichtpaneele an der Decke.
    »Wo ist Kiera, Mickey?«
    »Sie war da drin, Al. Ich schwöre es.«
    »War?«
    »Vor ein paar Minuten haben sie plötzlich aufgehört zu feuern. Wir können noch immer ein paar von ihnen spüren.«
    Al klopfte mit seinem Baseballschläger auf den Fußboden, während er seine Sinne auf die Nixon-Suite konzentrierte. »Hey«, rief er. »Ihr da drin! Ich hab’ eine ganze Lastwagenladung von meinen Jungs mitgebracht, und wir kommen jeden Augenblick herein und schlagen euch die Scheiße aus dem Leib. Eure Schießeisen nutzen euch gar nichts gegen unsere Übermacht. Aber wenn ihr augenblicklich rauskommt, dann habt ihr mein Wort, daß ich eure Eier nicht in die nächste Lampenfassung schraube. Das hier geht nur noch mich und Kiera etwas an. Ihr könnt gehen.«
    Der Baseballschläger klopfte einen präzisen Takt wie ein Metronom auf den Boden. Hinter der kristallinen Wand bewegte sich vorsichtig eine Gestalt.
    »Mickey?« fragte Al. »Warum bist du nicht einfach durch die Decke auf die Bastarde losgegangen?«
    Mickey wand sich unbehaglich in seiner zweireihigen Uniform. »Die Decke, Al?«
    »Schon gut, Mickey.«
    »Ich komme raus«, rief Hudson Proctor. Er trat durch eine Lücke im Kristall; sein ausgestreckter Arm hielt die Maschinenpistole am Tragriemen.
    Dreißig Thompsons waren auf ihn gerichtet, die meisten davon versilbert. Er schloß die Augen und wartete auf den Kugelhagel, während sein Adamsapfel in rascher Folge auf und ab tanzte.
    Al wußte sich keinen rechten Reim auf die Entrüstung im Bewußtsein des Mannes zu machen. Furcht, ja, reichlich sogar. Aber Hudson Proctor war wegen irgend etwas außer sich.
    »Wo ist sie?« fragte Al.
    Hudson beugte sich vornüber und legte die Maschinenpistole zu Boden, bevor er den Tragriemen losließ. »Weg«, sagte er. »Ein Hellhawk hat sie gerettet.« Er hielt inne, und heiße Wut verdunkelte seine Gedanken. »Nur sie allein. Ich wollte hinter ihr her, aber sie hat mir den Lauf ihrer Maschinenpistole ins Gesicht gehalten. Dieses Miststück; es wäre Platz genug an Bord gewesen für uns alle. Aber wir waren ihr scheißegal. Sie gibt einen Dreck auf andere. Ich habe alles für sie arrangiert, weißt du? Ohne mich hätte sie die Hellhawks niemals unter Kontrolle behalten. Ich war derjenige, der sie bei der Stange gehalten hat.«
    »Warum sollte ein Hellhawk sie retten?« fragte Al. »Sie hat nichts mehr gegen die Hellhawks in der Hand.«
    »Es ist Etchells, die Stryla. Er ist besessen von der Waffe, die die Tyrathca auf der anderen Seite des Orion-Nebels haben. Er nahm sie zu sich an Bord, damit sie die Kombatwespen für ihn abschießen kann. Wahrscheinlich fangen die beiden den ersten Krieg zwischen zwei verschiedenen Spezies in der Geschichte der Menschheit an. Beide sind verrückt genug.«
    »Frauen, wie?« Al grinste freundlich.
    Hudsons Miene verzerrte sich. »Ja. Frauen. Verdammte Weiber.«
    »Zu nichts nutze«, lachte Al.
    »Genau. Zu nichts.«
    Der Baseballschläger traf Hudson mitten auf dem Schädel. Er zertrümmerte den Knochen und zermalmte das Gehirn. Blut spritzte auf Capones makellos schicken Anzug und auf seine Lacklederschuhe. »Und sieh dir die Scheiße an, in die sie dich reiten«, sagte er zu dem zusammenbrechenden Leichnam.
    Dreißig Bälle weißen Feuers schossen simultan durch den Korridor. Sie verdampften die Kristallwand und dezimierten die Besessenen, die dahinter Schutz gesucht hatten.
    Libbys Schreie führten sie ins Schlafzimmer. Die anderen hielten sich im Hintergrund, als Al die Tür öffnete und den verdunkelten Raum betrat. Libby kniete auf dem Boden und hielt eine Gestalt in einem fleckigen Morgenmantel. Ihre dünne Stimme gab ein ununterbrochenes leises Wimmern von sich, wie ein Tier, das um seinen toten Gefährten trauert. Sie schaukelte sanft vor und zurück und streichelte immer wieder Jezzibellas Gesicht. Al trat vor; er fürchtete das Schlimmste. Doch Jezzibellas Gedanken waren noch immer da, flossen noch immer durch ihr eigenes Gehirn.
    Libby wandte ihm den Kopf zu, und Al bemerkte die glitzernden Tränen auf ihren

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