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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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und verband sich mit seiner Schleuse.
    »Wir haben einen Besucher«, meldete er Jed und Beth in ihrer Kabine.
    Beide rannten durch den Hauptkorridor zur Luftschleuse. Die Luke stand bereits weit offen und umrahmte eine vertraute Gestalt. »Leck mich am Arsch!« entfuhr es Beth. »Gerald!«
    Er lächelte sie müde an. »Hallo. Ich hab’ ein bißchen was Vernünftiges zum Essen mitgebracht. Schätze, soviel bin ich euch schuldig.« Auf dem Boden im Bus hinter ihm stapelten sich kistenweise Lebensmittel.
    »Was ist passiert, Freund?« fragte Jed. Er schielte an dem alten Irren vorbei in dem Versuch, die Verpackungsaufschriften zu entziffern.
    »Ich habe meinen Mann gerettet.« Loren manifestierte ihr Gesicht über dem Geralds und lächelte die beiden Jugendlichen an. »Ich muß euch danken, daß ihr euch um ihn gekümmert habt. Gott weiß, daß es schon in guten Zeiten nicht leicht war mit ihm.«
    »Rocio!« kreischte Beth entsetzt.
    Jed stolperte schockiert rückwärts. »Er ist besessen! Lauf weg!«
    Rocios Gesicht tauchte in einem der messinggerahmten Bullaugen auf. »Es ist alles in Ordnung«, versicherte er ihnen. »Ich habe eine Abmachung mit Capone. Wir nehmen die Skibbows mit uns und spüren meinen hinterhältigen alten Freund Etchells auf. Als Gegenleistung versorgt die Organisation die Hellhawks mit jeder technischen Unterstützung, die wir zur Sicherung des Almaden benötigen, und dann läßt sie uns in Ruhe.«
    Beth warf einen nervösen Blick auf Gerald. Sie traute ihm nicht einen Meter über den Weg, ganz gleich, wer sein Possessor sein mochte. »Und wohin geht die Reise?« fragte sie Rocio.
    »Zum Orion-Nebel. Erstmal.«

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9. Kapitel
     
    Das STNI-986M war ein einfaches senkrechtstartendes Transportflugzeug (mit dem phantasielosen Spitznamen Stony); unterschallschnell, mit einem stumpfen Rumpf, der entweder zwanzig Tonnen Nutzlast oder einhundert Passagiere aufnehmen konnte. Sieben Stony-Geschwader des Transportkommandos der New Washington Navy (NWN) waren nach Ombey abkommandiert worden, als der Präsident den Ruf des alliierten Kulu nach Hilfe für die Befreiung von Mortonridge beantwortete. Seit General Ralph Hiltch wieder Flugerlaubnis über gesicherte Gebiete der Halbinsel erteilt hatte, waren die Stonys für die Besatzungstruppen zu einem vertrauten Anblick geworden. Nach Ketton war ihre Hilfe bei der Unterstützung der neuen Vormarschtaktik unschätzbar gewesen, indem sie der bis dahin gefährlich weit auseinandergezogenen Armee von Serjeants half, die Halbinsel in verschiedene Einschließungszonen zu unterteilen. Auf dem Hinflug von Fort Forward lieferten sie Nahrungsmittel, Ausrüstung und Munition zu den weiter im Landesinnern gelegenen Stützpunkten, und auf dem Rückflug evakuierten sie die am schwersten mißbrauchten Opfer der Possession, die am dringendsten medizinische Hilfe benötigten.
    Selbst bei Flugzeugen, die speziell für den rauhen Einsatz konzipiert waren, erzeugte die Dauernutzung über vierundzwanzig Stunden am Tag ernste Instandhaltungsprobleme. Ersatzteile waren ebenfalls rar; Ombeys einheimische Industrie hatte bereits Mühe, den Bedarf an Frontausrüstung nachzuliefern und die Königlichen Marines zu versorgen. Sämtliche Stony-Geschwader hatten inzwischen Notlandungen und unerwartete Triebwerksausfälle erlebt. Die Reporter, die über die Befreiungsaktion berichteten, wußten alles über die in letzter Zeit aufgetretenen Mängel der STNI-986M’s, auch wenn sie in ihren offiziellen Berichten nichts davon erwähnten. Es war nicht gut für die allgemeine Moral. Es gab zwar keine offene Zensur, doch jeder wußte, daß er Bestandteil der Befreiungskampagne war und helfen sollte, die Menschen draußen in der Konföderation zu überzeugen, daß die Besessenen geschlagen werden konnten. Es war eine für Kriegszeiten ganz normale Übereinkunft. Die Reporter wahrten die Interessen der Armee und erhielten im Gegenzug ein Maximum an Informationen.
    Also unterdrückte Tim Beard den physiologischen Input aus seiner Nanonik größtenteils, als die Stony zusammen mit ihm und Hugh Rosler in der Dämmerung von Fort Forward aus startete. Er wollte den Teilnehmern zu Hause ein Gefühl von Aufregung vermitteln, während das Flugzeug in geringer Höhe über die endlose Steppe aus getrocknetem Schlamm jagte, was bedeutete, daß er die instinktive Unruhe seines Körpers unterdrücken mußte. Es half ein wenig, daß er so dicht bei Hugh saß; sie waren eingeklemmt zwischen zwei Kompositfässern

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