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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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bestimmt dagegen stimmen?«
    Die Agentin der ESA preßte die Handflächen gegeneinander und senkte den Blick.
    »Ich stimme Ihnen zu, daß dieses Ding sehr beeindruckend klingt, aber ich wollte Ihre Aufmerksamkeit nicht nur auf die Tyrathca richten, weil ich denke, daß sie ein Problem werden könnten. Sie machen mir Angst.«
    »Zugegeben – aber bestimmt nicht in einem Zeitraum, der unmittelbares Einschreiten erforderlich macht«, sagte Oski Katsura. »Selbst wenn wir annehmen, daß Sie hundertprozentig recht haben und die Tyrathca uns Menschen als eine gefährliche Spezies betrachten, die ausgerottet werden muß, würden Jahrzehnte vergehen, bevor sie auch nur anfangen könnten, über eine Vorgehensweise nachzudenken. Nehmen wir ruhig den schlimmsten Fall an und gehen davon aus, daß sie bereits von Hesperi-LN zu den anderen Kolonien geflogen sind, die Tanjuntic-RI gegründet hat. Trotzdem wären sie noch auf Jahre nicht imstande, Überlichtraumschiffe zu bauen, nicht in größeren Zahlen jedenfalls. Ehrlich gesagt, ich bezweifle, daß sie es je schaffen. Unsere Systeme nachzubauen wäre extrem schwierig für sie, wenn man ihren ausgesprochenen Mangel an Intuition bedenkt. Selbst wenn sie das Konstruktionsprinzip entdecken, müßten sie immer noch Produktionsanlagen bauen. Also wären wir in jedem Fall rechtzeitig zurück, um die Konföderation zu warnen, selbst wenn unsere Reise Jahre dauern würde.«
    Monica blickte fragend zu Samuel. »Ich halte die Schlußfolgerung für logisch«, sagte er.
    »Also schön«, gab sie schließlich zögernd nach. »Ich gebe ja zu, daß ich ebenfalls neugierig bin, was es mit diesem Schlafenden Gott auf sich hat.«
    »Gut«, sagte Joshua. »Nächste Frage. Wo zur Hölle finden wir dieses Ding? Sie haben die Koordinaten des Sternensystems nicht eingezeichnet.«
    »Es ist eine Koordinate aus zehn Ziffern«, antwortete Kempster. »Ich kann Ihnen eine direkte Übersetzung liefern, wenn Sie darauf bestehen. Unglücklicherweise ergibt sie nicht den geringsten Sinn, weil wir nicht im Besitz des Tyrathca-Almanachs sind und daher mit ihren Koordinatenangaben nichts anfangen können.«
    »Verdammter Mist!« Liol fiel in seine Couch zurück und schlug frustriert auf das Polster. »Wollen Sie damit vielleicht andeuten, daß wir noch einmal zurück nach Hesperi-LN müssen?«
    »Das wäre höchst unklug«, gab Samuel zu bedenken. »Ich bin fest überzeugt, daß die Analogie mit dem Hornissennest voll und ganz zutrifft. Wir haben die Tyrathca wirklich aufgeschreckt.«
    »Kann denn die Oenone die Koordinaten nicht herausfinden?« fragte Joshua. »Ich dachte immer, die Voidhawks hätten eine ausgesprochen gute räumliche Orientierung?«
    »Haben sie auch«, antwortete Syrinx. »Hätten wir einen Tyrathca-Almanach, könnte die Oenone uns auf direktem Weg zu dem Sternensystem mit dem Schlafenden Gott bringen. Aber zuerst benötigen wir diesen Almanach, und es gibt nur eine einzige Möglichkeit, wie wir an ihn gelangen können. Wir müssen umkehren.«
    »Müssen wir nicht«, entgegnete Kempster Getchell fröhlich. »Wir wissen von einem zweiten Sternensystem, wo es einen Almanach gibt. Mastrit-PJ selbst. Und besser noch: Die Tyrathca von Mastrit-PJ haben die Nachricht von Swantic-LI direkt empfangen. Vielleicht gibt es auch noch andere, die niemals an Tanjuntic-RI weitergeleitet wurden. Wir müssen nichts weiter tun, als um den Nebel herumzufliegen. Jeder rote Riese wird uns anleuchten wie ein gottverdammtes Signalfeuer. Sobald unsere Sensoren Mastrit-PJ entdeckt haben, können wir einen gültigen Annäherungsvektor ausarbeiten.«
    »Besser noch, jedenfalls aus unserer Sicht, ist die Tatsache, daß Mastrit-PJ inzwischen unbewohnt sein dürfte«, sagte Parker Higgens. »Diesmal haben wir mehr Zeit, um die benötigten Daten ohne jede drohende Gefahr aus den Ruinen zu extrahieren.«
    »Wir wissen nicht, wie lange diese Kometenzivilisation schon ausgestorben ist«, sagte Oski mit einem Unterton von Sorge. »Der Zustand der Laymil-Relikte ist schlimm genug, und sie sind gerade zweieinhalbtausend Jahre alt. Ich kann nicht versprechen, daß wir etwas aus einer Elektronik extrahieren können, die mehr als doppelt so lang dem Weltraum ausgesetzt war.«
    »Wenn nötig, suchen wir die Sterne in der Umgebung von Mastrit-PJ nach anderen Tyrathca-Kolonien ab. In dieser Region müßte es eine ganze Menge davon geben, und sie wurden bestimmt noch nicht über die verschlagenen Menschen informiert. Aber der

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