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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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sah glücklich zu, wie sie sich in seinen goldenen Lieblingsschnaps verwandelte. »Das ist schon besser.«
    Stephanie wickelte das Silberpapier von ihrer Schokolade und biß eine Ecke ab. Sie schmeckte ganz genauso gut wie die importierten schweizerischen Delikatessen aus ihrer Kindheit. Andererseits, so sagte sie sich ironisch, bestimmt in diesem Fall die Erinnerung den Geschmack. »Wieviel von dieser Nährlösung haben Sie noch übrig?« wandte sie sich an Sinon.
    »Jeder von uns führt Proviant für eine Woche mit sich«, antwortete der Serjeant. »Berechnet auf der Annahme, daß wir die meiste Zeit über physisch stark aktiv sind. Bei vorsichtiger Rationierung müßten wir zwei bis drei Wochen damit hinkommen.«
    Stephanies Blick schweifte über den zerknitterten grau-braunen Schlamm, der die gesamte Oberseite des fliegenden Felsens bedeckte. Vereinzelt glitzerten Tümpel und Pfützen in dem eintönigen blauen Licht, das sie von allen Seiten umgab. Ein paar verstreute Ferrangs und Kolfrans hielten sich an den Rändern der austrocknenden Tümpel auf und knabberten lustlos an der welkenden Vegetation. Es waren bei weitem nicht genug, um Menschen und Serjeants auch nur mit einer einzigen Mahlzeit zu dienen. »Ich schätze, das ist in diesem Fall alle Zeit, die uns bleibt«, sagte sie. »Selbst wenn wir ganze Silos voller Saatgut hätten, drei Wochen sind bei weitem nicht genug, um eine Ernte hervorzubringen.«
    »Es ist zweifelhaft, ob die Luft so lange reichen wird«, entgegnete Sinon. »Wir schätzen, daß mehr als zwanzigtausend Menschen und Serjeants auf diesem Felsen gestrandet sind. Der Sauerstoff wird uns vielleicht nicht ausgehen, aber die Konzentration an Kohlendioxid aus dem Atem so vieler Individuen wird in spätestens zehn Tagen ein gefährlich hohes Niveau erreichen, falls die Luft nicht regeneriert wird. Wie Sie sehen können, existiert keinerlei Vegetation mehr, die diese Aufgabe übernehmen könnte. Daher die Entschlossenheit, mit der wir das Potential unserer energistischen Kräfte erforschen.«
    »Wir sollten wirklich besser helfen«, sagte Stephanie. »Nur, daß ich keinen Weg sehe, wie wir das anstellen könnten. Keiner von uns verfügt über Affinität.«
    »Die Zeit wird kommen, da wir Ihre Instinkte brauchen«, sagte Sinon. »Ihr kollektiver Wille hat uns hergebracht. Es ist möglich, daß Sie auch wieder einen Weg zurück finden. Ein Teil unseres Problems rührt sicherlich auch daher, daß wir nicht verstehen, wo wir sind. Wir haben keinerlei Referenzpunkt. Wenn wir wüßten, wo wir uns in Relation zu unserem eigenen Universum befinden, könnten wir vielleicht eine Verbindung dorthin zurück herstellen. Aber da wir keinerlei Anteil daran hatten, den Felsen herzubringen, wissen wir überhaupt nicht, wo wir mit der Suche anfangen sollen.«
    »Ich schätze, uns geht es nicht viel besser«, sagte Moyo. »Das hier ist nur ein Hafen für uns, ein Ort, wo wir sicher sind vor der Befreiungskampagne.«
    »Interessant«, sagte Sinon. Mehr und mehr Serjeants lauschten mit Hilfe ihrer Affinität der Unterhaltung. Vielleicht fand sich ja in den Worten des verletzten Besessenen ein Hinweis. »Dann wußten Sie vorher nichts über dieses Universum?«
    »Nein. Nichts Spezifisches jedenfalls. Obwohl ich schätze, wir haben gespürt, daß ein solcher Ort existiert oder zumindest existieren könnte. Der Wunsch, hierhin zu entfliehen, wohnt jedem von uns inne. Jedem von uns Possessoren, meine ich. Wir wollen an einem Ort leben, wo es keine Verbindung zum Jenseits gibt und keine Nacht, die uns an die Leere erinnert.«
    »Und Sie glauben, das hier ist dieser Ort?«
    »Er scheint die Kriterien jedenfalls zu erfüllen«, sagte Moyo. »Nicht, daß ich die Hand dafür ins Feuer legen würde, daß es hier keine Nacht gibt«, fügte er bitter hinzu.
    »Sind die anderen Planeten auch hier?« fragte Sinon. »Norfolk und all die anderen? Können Sie sie vielleicht die ganze Zeit über spüren?«
    »Nein. Ich habe nichts davon gehört oder gespürt, seit wir hierher gekommen sind.«
    »Danke sehr.« – Es scheint, als würden sie von ihren Instinkten geleitet, sagte Sinon zu den anderen. – Ich glaube nicht, daß wir ihre Antworten als verläßlich betrachten dürfen.
    – Ich verstehe nicht, warum wir uns nicht einfach zurück wünschen können, sagte Choma. – Wir verfügen jetzt über die gleichen Kräfte wie sie, und wir haben den gemeinsamen Wunsch zurückzukehren.
    Die vereinigten Bewußtseine ihres kleinen

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