Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
Eigenschaften, welche die Tyrathca in ihrem Kommuniqué beschreiben«, sagte sie. »Und sie sehen auch nicht so aus. Ich denke, daraus dürfen wir schließen, daß es sich um einen Artefakt handelt.«
    »Ich habe nicht vor, über Theorien zu streiten«, sagte Kempster Getchell. »Rundheraus gesagt, wir verfügen nicht über ausreichende Informationen, um die Natur dieses Objekts zu bestimmen. Es macht nicht den geringsten Sinn, hier herumzusitzen und zu raten, was diese paar unscharfen Bilder darstellen sollen. Wir wissen mit Bestimmtheit nur, daß es sich um ein Objekt mit ein paar sehr eigenartigen Fähigkeiten handelt.«
    »Der Begriff ›Gottesmacht‹ klingt faszinierend«, sagte Parker Higgens. »Insbesondere, weil die Tyrathca keine sprachlichen Nuancen benutzen. Ihre Art der unverschlüsselten Informationsübermittlung verleiht unserer Übersetzung die höchstmögliche Genauigkeit.«
    »Ha!« Kempster winkte abschätzig in Richtung des Direktors. »Hören Sie auf, Parker. Wir haben nicht einmal in unserer eigenen Sprache eine exakte Definition für ›Gott‹. Jede Kultur schreibt ihrem Gott andere Eigenschaften zu. Die Menschheit hat das Wort Gott für alles mögliche benutzt, angefangen beim Schöpfer des Universums bis hin zu einer Gruppe großer böser Männer, die nichts anderes zu tun hatten, als am Wetter herumzupfuschen. Gott ist ein Konzept und keine Beschreibung.«
    »Meinetwegen diskutieren Sie über Semantik, aber Gott impliziert immer und in jeder Sprache eine außergewöhnliche Macht.«
    »Gottes macht, nicht Gott«, korrigierte Ruben ostentativ. »Das ist ein signifikanter Unterschied, und er muß etwas zu bedeuten haben. Es handelt sich definitiv um einen Artefakt, auch wenn wir im Augenblick nicht sagen können, von welcher Art. Und da die Tyrathca diesen Artefakt nicht selbst erbaut haben, ist unsere Chance, ihn wieder zu aktivieren, wahrscheinlich genauso groß wie die jeder beliebigen anderen Spezies.«
    »Er befand sich im Ruhezustand, und die Annäherung der Tyrathca weckte ihn auf«, sagte Oski. »Klingt, als müßte man nicht einmal einen Knopf drücken, um ihn zu wecken.«
    »Für mich klingt das immer noch nach einem Raumschiffsantrieb«, beharrte Liol mit einem Kopfnicken in Joshuas Richtung. »Nach dem Kommuniqué der Tyrathca dient es dem Fortschritt biologischer Entitäten, und es hat ihre Arche über eine Distanz von hundertsechzig Lichtjahren katapultiert. Das scheint mir eindeutig, oder nicht? Kein Wunder, daß die Tyrathca es für ein verdammtes Wunder gehalten haben. Sie besaßen schließlich keine Überlichttechnologie. Und ein Raumschiffsantrieb, der stark genug ist, um eine Arche anzutreiben, muß höllisch groß sein. Kein Wunder, daß die Tyrathca vor Staunen die Münder aufgerissen haben, trotz all ihrer fatalistischen Einstellung.«
    »Aber die Tyrathca haben eine ganze Menge mehr über dieses Ding gesagt, und nichts davon paßt so richtig zusammen«, sagte Joshua. »Was ich meine ist, keine der Fähigkeiten, die sie diesem Ding zuschreiben, gehört zu einer einzigen Maschine. Raumschiffsantriebe beobachten nicht das Universum, und sie kontrollieren auch keine physische Existenz.«
    »Ich hätte auch noch einige Fragen«, sagte Syrinx. »Beispielsweise, was tut dieses Ding in einem Sonnensystem, in dem es keinen einzigen biokompatiblen Planeten gibt? Außerdem scheint es, als gäbe es eine Art kontrollierendes Bewußtsein. Die Tyrathca haben es um Hilfe gebeten, erinnern Sie sich? Sie haben es nicht einfach eingeschaltet und dann seinen Raumschiffsantrieb benutzt.«
    »Was ihnen auch nichts genutzt hätte. Schließlich wußten sie nicht wohin«, sagte Samuel. »Swantic-LI wurde zu einem System mit einem bewohnbaren Planeten gebracht. Mit anderen Worten, der Artefakt oder was auch immer wußte, wo sich eine bewohnbare Welt befindet. Die Tyrathca wußten es jedenfalls ganz bestimmt nicht.«
    »Das macht ihn zu einem gutartigen Artefakt«, sagte Kempster Getchell. »Oder wenigstens zu einem, der biologischen Wesenheiten freundlich gesonnen ist. Und ich bin arrogant genug, um zu glauben, daß dieser Artefakt, wenn er den Tyrathca geholfen hat, uns Menschen erst recht behilflich sein wird.«
    Joshua sah die anderen der Reihe nach an. »Also schön. Auch wenn niemand mehr etwas Neues über die Fähigkeiten oder die Natur des Artefakts hinzufügen kann, denke ich, wir haben genug erfahren, um uns darauf zu verständigen, daß wir unsere Mission fortsetzen. Monica, Sie wollen

Weitere Kostenlose Bücher