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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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größte Teil Ihrer Flotte besteht aus nationalen Detachements«, sagte Verano hitzig. »Sie werden abgezogen, zusammen mit den Flottenbasen. Sie hätten am Ende nur noch Schiffe, die sie nicht mehr unterhalten können, in Sternensystemen, die Sie nicht verteidigen können.«
    Kelman hob die Hand und streckte den Zeigefinger aus, was den Botschafter zum Schweigen brachte. »Die Navy wird tun, was Sie sagen, Samuel, das wissen wir alle. Was Rechtmäßigkeit und Besitz betrifft, hat Botschafter Verano sicherlich nicht ganz unrecht. Wir haben für diese Schiffe bezahlt.«
    »Und die Kern-Konföderation würde die neuen Gesetze machen«, sagte Samuel.
    »Präzise. Sie wollen die Menschheit schützen? Dann werden Sie realistisch, Samuel. Die Kern-Konföderation wird ins Leben gerufen. Sie verstehen die Politik wahrscheinlich besser als jeder andere von uns, sonst wären sie niemals zum Leitenden Admiral ernannt worden. Wir sind zu dem Schluß gekommen, daß diese Methode am besten geeignet ist, unseren Interessen zu dienen. Wir tun das alles nur, damit wir am Ende zu einer Lösung finden. Gott weiß, daß ich nicht den Wunsch habe zu sterben, nachdem ich weiß, was mich erwartet. Und eines dürfen Sie uns glauben, Samuel: Wir werden all unsere Ressourcen auf die Lösung dieses Problems verwenden. Helfen Sie uns, unsere Grenzen zu sichern, Admiral, bringen Sie die Flotte auf unsere Seite. Wir sind die Garantie für den ultimativen Erfolg unserer gesamten Rasse. Das war es doch, was Sie zu schützen geschworen haben, oder nicht?«
    »Sie müssen mich ganz bestimmt nicht an meine Ehre erinnern«, sagte Samuel.
    »Verzeihung.«
    »Ich muß darüber nachdenken, bevor ich Ihnen eine Antwort geben kann.« Er erhob sich. »Außerdem werde ich mich mit meinen Stabsoffizieren besprechen.«
    Kelman verneigte sich. »Ich weiß, daß es schwierig ist. Es tut mir aufrichtig leid, daß Sie mit dieser Situation konfrontiert werden.«
    Samuel redete erst mit seinen beiden Beratern, als er wieder im Marineflieger saß und die Maschine unterwegs war in Richtung der Orbitalstation, die ihm als neues Hauptquartier diente.
    »Können die verbliebenen Sternensysteme die Navy allein unterhalten?« fragte al-Sahhaf.
    »Das bezweifle ich«, antwortete Samuel. »Gottverdammt, ohne die Navy sind sie vollkommen wehrlos!«
    »Ein wunderbares Beispiel angewandter Logik«, sagte Richard Keaton. »Sie werden auf jeden Fall wehrlos, Sir. Wenn Sie die Navy nicht zu dieser Kern-Konföderation überführen, dann haben Sie überhaupt nichts für die anderen Systeme erreicht und gleichzeitig die Kern-Konföderation geschwächt.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß wir das böse Spiel mitspielen sollen?«
    »Persönlich – nein, Sir, ich denke nicht, daß wir das tun sollten. Aber es ist das älteste politische Druckmittel, das es gibt. Wenn wir draußen im Regen stehenbleiben, erreichen wir überhaupt nichts. Wenn wir uns anschließen, haben wir Gelegenheit, die Politik von innen heraus zu beeinflussen, und zwar aus einer beträchtlichen Position der Stärke.«
    »Lord Mountjoy ist nicht dumm«, sagte al-Sahhaf. »Er wird sicherlich noch unter vier Augen mit Ihnen darüber reden wollen. Vielleicht können wir den KNIS in den Systemen der Klasse zwei beibehalten. Dann könnten wir die Regierungen wenigstens noch über das Auftreten von Besessenen warnen.«
    »Ja«, sagte Samuel Aleksandrovich. »Ich denke, das würde Mountjoy gefallen. So ist nun einmal die Politik.«
    »Möchten Sie ihn denn treffen, Sir?« fragte Keaton.
    »Das klingt ja fast, als wollten Sie mich in Versuchung führen, Captain.«
    »Nein, Sir!«
    »Nun, ich möchte ihn jedenfalls nicht sehen. Noch nicht. Ich möchte aber auch nicht, daß die Navy durch meine Sturheit aufgelöst wird und verkommt. Sie ist ein machtvolles Instrument, um den Besessenen physisch entgegenzutreten, und das darf der menschlichen Rasse unter keinen Umständen verloren gehen. Ich muß mit Lalwani über die Angelegenheit reden; vielleicht würden die Edeniten die Flotte unterstützen. Wenn nicht, werde ich mich mit Mountjoy treffen und die Bedingungen für die Übergabe an seine Kern-Konföderation aushandeln. Wir dürfen nicht vergessen, daß jegliche militärische Macht letzten Endes allein dem Schutz der zivilen Bevölkerung dient, auch wenn wir noch so sehr verachten, wen diese Bevölkerung sich zum politischen Führer wählt.«
     
    Die Intensität der Kälte war erstaunlich. Sie breitete sich in Wellen aus, die

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