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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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schluchzte sie.
    »Ich hasse deine verdammte Anständigkeit. Diese Anmaßung, daß du irgendwie eine Verbindung zu mir herstellen kannst, weil ich noch einen Rest von Menschlichkeit in mir habe und ein Herz besitze. Und daß ich letzten Endes zur Vernunft kommen werde. Und daß ich selbstverständlich einen Rückzieher machen und in aller Ruhe mit den verfluchten Superbullen reden werde, die meinen Arsch unter Beschuß genommen habe, seit ich den Fuß auf diese stinkende Müllkippe von einem Planeten gesetzt habe. Das ist der Grund, weshalb ich dich hasse, Louise Kavanagh. Du bist das Produkt einer Religion, die seit mehr als zweieinhalb Jahrtausenden systematisch die Schlange in uns unterdrückt. Religionen – alle Religionen, ohne Ausnahme – verhindern, daß unsere wirkliche Natur durchschimmert. Sie bringen uns dazu, daß wir unser ganzes Leben lang vor dem falschen Gott im Staub kriechen. Das ist der Weg, für den du dich entschieden hast, Louise Kavanagh, und das ist es, was du bist: gutgläubig. Allein durch deine Existenz bist du eine Feindin des Lichtbringers. Meine Feindin. Ich hasse dich so sehr, daß es weh tut. Und dafür wirst du bezahlen. Niemand tut mir weh und geht dann davon, um mit seinen Freunden Witze darüber zu machen. Ich werde dich zur Hure meiner Armee machen. Ich werde dafür sorgen, daß dich jeder einzelne meiner Jünger fickt! Sie werden dich ficken, bis dein Verstand bricht und dein Herz versagt. Und dann, wenn von dir nichts mehr übrig ist als ein Klumpen wahnsinniges Fleisch, dessen Lebensblut in den Ausguß tropft, dann benutze ich diesen Seelenkiller hier, um das, was von dir übrig ist, endgültig aus diesem Universum auszuradieren. Weil ich unter keinen Umständen auch nur eine einzige Nacht in der Hölle mit dir verbringen werde. Du bist das nicht wert!«
    Louise wich auf den Knien vor ihm zurück, bis sie mit dem Rücken gegen den Altar stieß. »Das können Sie alles tun, und sie können mich foltern und quälen, bis ich alles verrate, an was ich glaube. Aber Sie werden niemals ändern, was ich in diesem Augenblick bin. Und das ist alles, worauf es ankommt. Ich bin mir selbst treu. Ich hatte meinen Sieg bereits.«
    »Du dummes Miststück! Das ist der Grund, weshalb du und dein falscher Gott immer verlieren werden. Euer Sieg existiert nur in euren Köpfen. Meiner ist real. Er ist so beschissen real, wie es nur irgendwie geht.«
    Louise blickte Quinn herausfordernd an. »Wenn das Böse herrscht, dann wird es durch das Gute korrumpiert.«
    »Totaler Blödsinn. Du und deinesgleichen sind ganz bestimmt nicht imstande, die Armee zu korrumpieren, die ich gegen euch ins Feld führe. Sag es ihr, Fletcher. Sei ehrlich zu ihr. Wird meine Armee siegen? Kommt die ewige Nacht?«
    »Fletcher?« flehte sie ihn an.
    »Liebste Lady Louise … ich …« Er ließ den Kopf in bitterster Verzweiflung hängen.
    »Nein!« ächzte Louise. »Fletcher!«
    Quinn beobachtete sie mit wilder Befriedigung. »Bist du bereit, den wirklich schlimmen Teil zu beobachten?« Er griff nach unten, packte sie bei der Schulter und riß sie auf die Beine.
    »Laßt sie los!« verlangte Fletcher. Ein Ball aus massiver Luft traf ihn im Magen, und der Aufprall jagte Schmerz durch jede Faser seines Wirtskörpers. Fletcher wurde von den Beinen gerissen und segelte rückwärts durch die Luft. Selbst nach der Landung auf den harten Fliesen rutschte er noch weiter, als bestünde die Oberfläche aus poliertem Eis. Als er endlich liegenblieb und seine Benommenheit abschüttelte, stellte er fest, daß er sich genau unter dem Apex der Kuppel befand.
    »Rühr dich nicht von der Stelle!« befahl Quinn.
    Ein Pentagramm aus hohen weißen Flammen materialisierte rings um Fletcher, um Quinns Worte zu untermauern. Hilflos mußte Fletcher mit ansehen, wie Quinn Louise mit sich in das südliche Querschiff zerrte. Sie verschwanden hinter einer Tür.
    Hinter der Tür befand sich eine Wendeltreppe. Louise mußte fast laufen, um mit Quinn mitzuhalten. Die Treppe schien kein Ende zu nehmen, und bald war ihr gefährlich schwindlig. Der Schmerz in ihrem Schädel wurde so stark, daß sie meinte, sich jeden Augenblick erbrechen zu müssen.
    Sie kamen durch einen schmalen Gewölbegang, der auf die Galerie hinausführte, welche die gesamte Kuppel umrundete. Quinn ging weiter, bis er dem Mittelschiff gegenüberstand. Dann stieß er Louise zu einer jungen Frau in einer ledernen Weste und pinkfarbenen Jeans.
    »Paß auf sie auf«, befahl er.
    Zuerst

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