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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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den ersten paar Schritten aus den taub gewordenen Fingern und klapperte über die gesprungenen Fliesen.
    Geister trieben auf sie zu und streckten flehend die Hände aus. Sie glitten an ihr vorbei, als sie weiterging, und schüttelten voller Sorge die Köpfe.
    Die Musik endete, als Louise in der vordersten Reihe Besessener angekommen war. Sie standen auf gleicher Höhe mit dem Querschiff. Der Bereich vor ihnen, unter der großen zentralen Kuppel, war vollkommen leer. Eiserne Kohlenbecken mit stinkenden Feuern reihten sich an den Wänden, und ihr schwarzer Ruß schlug sich auf den hellen Steinwänden nieder. Der Apex der Kuppel war hinter einem Schleier aus grauem Qualm verborgen. Hoch oben lief eine Galerie ringsum. Mehrere Leute lehnten auf der Brüstung und blickten mit mildem Interesse zu ihr hinunter.
    Die Besessenen gaben ihre Gliedmaßen frei, und Louise stolperte vorwärts.
    »Hallo, Louise Kavanagh«, sagte Quinn Dexter. Er stand vor dem besudelten Altar, vollkommen unsichtbar unter seiner schwarzen Robe.
    Sie machte ein paar unsichere Schritte. Furcht hatte von jeder Faser ihres Körpers Besitz ergriffen und sie steif werden lassen. Sie war nicht einmal sicher, ob sie sich noch länger auf den Beinen halten konnte.
    »Dexter?«
    »Niemand anderes.« Er trat zur Seite und gab den Blick für sie frei auf einen Mann, der mit ausgebreiteten Gliedmaßen über dem Altar lag. »Und nun hat Gottes Bruder uns alle drei wieder zusammengeführt.«
    »Fletcher!« stieß sie hervor.
    Quinn hielt ihr einen Arm mit einer schwanenweißen Hand entgegen. Ein Klauenfinger winkte und erlaubte ihr näherzutreten.
    Die Schnittwunden und das getrocknete Blut überall auf seiner Haut ließen sie das Schlimmste befürchten, doch als sie näher trat, bemerkte sie das Zittern und Beben seiner Muskeln. Ein unbekanntes Gesicht war verzerrt vor Anstrengung, und er atmete in schnellen, schmerzerfüllten Zügen.
    »Fletcher?«
    Quinn gab einen Wink, und der Strom wurde abgeschaltet. Der Körper erschlaffte auf dem Altar, und langsam überdeckten Fletchers vertraute Züge das blutige Gesicht. Sämtliche Wunden verschwanden, und seine gewohnte Marineuniform materialisierte. Er stieg vorsichtig vom Altar herab.
    »Meine liebste Lady Louise! Ihr hättet nicht herkommen dürfen.«
    »Ich mußte.«
    Quinn lachte auf. »Du hast die Wahl, Fletcher«, sagte er. »Du kannst mit ihr zusammen hier rausspazieren, wenn du die richtige Entscheidung triffst. Wenn nicht, gehört sie mir.«
    »Lady Louise«, sagte Fletcher. Sein Gesicht war von seelischer Qual zerfressen.
    »Warum können wir hier hinaus?« fragte Louise.
    »Er muß nur eintreten in die Armee der Verdammten«, sagte Quinn. »Ich würde ihn nicht einmal zwingen, mit seinem Blut zu unterschreiben.«
    »Nein!« sagte sie. »Fletcher, das dürfen Sie nicht! Ich bin hergekommen, um Sie alle zu warnen. Sie müssen aufhören! Sie müssen die rote Wolke auflösen.«
    »Soll das vielleicht eine Drohung sein, Louise?« fragte Quinn.
    »Sie haben GovCentral zu Tode erschreckt. Die Regierung glaubt, Sie wollten die Erde aus dem Universum entführen. Der Präsident wird das unter keinen Umständen zulassen. Er wird die strategischen Verteidigungswaffen gegen London richten. Alle werden sterben. Millionen und Abermillionen Menschen!«
    »Ich nicht«, sagte Quinn.
    »Aber alle anderen.« Louise winkte in Richtung der schweigenden Reihen seiner Jünger. »Und ohne die anderen sind Sie nichts.«
    Quinn glitt vor Louise. Sein Gesicht kam unter der Kapuze hervor, und sie bemerkte seine nackte Wut. »Gottes Bruder, wie ich dich hasse!« Er schlug ihr mit dem Handrücken über das Gesicht, und energistische Kraft verstärkte die Wucht dahinter.
    Louise schrie auf und stolperte rückwärts gegen den Altar. Blutgeschmack breitete sich in ihrem Mund aus, als sie abprallte und wimmernd nach vorn auf die Knie fiel.
    Fletcher wollte vorspringen und hatte plötzlich Quinns Erinnerungslöscher an der Nasenspitze. »Zurück, Arschloch!« fauchte Quinn. »Wag es nicht!«
    Schwer atmend wich Fletcher zurück.
    Quinn funkelte Louise an. »Du bist also hergekommen, um Menschen zu retten, wie? Menschen, die du noch nie vorher gesehen hast. Menschen, die du niemals kennenlernen wirst. Nicht wahr?«
    Louise schluchzte vor Schmerz und hielt sich mit einer Hand das Gesicht. Blut rann aus ihrem Mund und tropfte auf den Boden. Sie blickte zu ihm auf, ohne zu verstehen, was er wollte.
    »Nicht wahr?« wiederholte er.
    »Ja«,

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