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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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dachte Louise, Courtney wäre eine Besessene wie alle anderen auch. Ihre Haare leuchteten in hellem Smaragdgrün und standen in alle Richtungen in dichten verdrehten Strähnen vom Kopf ab. Doch ihre Arme und Wangen waren von Narben und frischem Schorf übersät, und die Wunden hatten teilweise zu eitern begonnen. Ein Auge war fast zugeschwollen.
    Courtney kicherte, als sie Louise an sich drückte. »Ich krieg’ dich zuerst.« Sie packte Louise fest am Hintern, und ihre Zunge leckte an ihrem Ohr.
    Louise stöhnte, und dann gaben ihre Beine nach.
    »Scheiße!« Courtney stieß sie auf die niedrige Steinbank, die sich um die gesamte Rückwand der Galerie hinzog.
    »Wir werden nicht mehr lange genug am Leben bleiben dafür«, sagte Louise.
    Courtney warf ihr einen verwirrten Blick zu.
    Quinn legte die Hände auf die Brüstung und blickte zu seinen schweigenden und gehorsamen Jüngern herab, die sich im Mittelschiff drängten. Fletcher Christian stand immer noch inmitten des flammenden Pentagramms, mit in den Nacken gelegtem Kopf, damit er das Geschehen auf der Galerie beobachten konnte. Quinn machte eine Bewegung, und das Gefängnis aus weißem Feuer erlosch. Fletcher stand allein unter der Kuppel.
    »Bevor die Nacht endgültig zu uns kommt, fehlt noch einer in unserer schönen Runde«, verkündete Quinn. »Doch ich weiß, daß er hier ist. Du bist immer in der Nähe, nicht wahr?« Der seidige Unterton von Mißvergnügen weckte Unruhe unter seinen Anhängern tief unten.
    Quinn signalisierte dem Akolythen auf der Galerie, und er führte Greta zu ihm. Sie wurde heftig gegen die Brüstung gestoßen und wäre fast vornüber gekippt. Quinn packte sie im Genick und riß ihren Kopf hoch. Glattes langes Haar hing ihr ins Gesicht und hinderte sie am Atmen.
    »Sag deinen Namen«, verlangte Quinn.
    »Greta«, murmelte sie.
    Er nahm den Erinnerungslöscher aus einer Tasche in seiner Robe und hielt ihn vor ihre Augen. »Lauter!«
    »Greta. Ich heiße Greta Manani.«
    »Oh, Daddy!« rief Quinn laut aus. »Daddy Manani, komm heraus. Komm heraus aus deinem Versteck, wo immer es auch sein mag.«
    Die Besessenen unten im Mittelschiff begannen sich umzusehen. Verwirrtes Gemurmel wurde laut. Quinn suchte über ihren Köpfen nach jemandem, der sich bewegte.
    »Komm heraus, Arschloch! AUF DER STELLE. Oder ich töte ihre Seele. Hörst du, was ich sage?«
    Das Geräusch einsamer Schritte echote durch die Kathedrale. Die eingeschüchterten Besessenen bildeten eine Gasse, um Powell Manani durchzulassen. Der Zettdee-Aufseher sah ganz genauso aus wie beim letzten Mal, als Quinn ihn auf Lalonde gesehen hatte, ein muskulöser Mann in einem rot-grün karierten Hemd und Jeans. Er trat auf die freie Fläche unter der Kuppel, stemmte die Hände in die Hüften und grinste zu Quinn hinauf.
    »Wie ich sehe, bist du immer noch ein totaler Verlierer, Zettdee Quinn Dexter.«
    »Ich bin kein Zettdee!« kreischte Quinn. »Ich bin der Messias der Nacht!«
    »Was auch immer. Wenn du meiner Tochter etwas tust, Messias aller Schwanzgesichter dieser Welt, dann bringe ich persönlich den Job zu Ende, den Twelve-T auf dem Jesup angefangen hat.«
    »Ich habe sie gequält. Schon eine ganze Weile.«
    »Jede Wette, daß es nicht halb so schlimm war wie das, was wir mit deinen Freunden Leslie und Kay gemacht haben und all den anderen Zettdees, die wir in die Finger bekommen haben.«
    Eine Sekunde lang kämpfte Quinn gegen den Impuls an, über das Geländer zu springen und sich auf den Aufseher zu stürzen, um seine Schlange zu füttern. Die Wut verklang. Wahrscheinlich hatte Manani genau das beabsichtigt. Quinn konnte spüren, wie stark die energistische Kraft in dem Mann war.
    »Wenn du sie tötest, Zettdee, dann gibt es nichts mehr, was dich vor mir schützen könnte. Und falls es dir gelingt, diesen Körper in Stücke zu reißen, dann komme ich in einem anderen wieder. Genau wie vorher. Ich werde wieder und wieder zurückkommen, bis diese Sache zwischen uns endgültig erledigt ist.«
    »Keine Angst, ich werde dich nicht aus deinem Körper vertreiben. Nicht nach all dem Kummer, den du mir gemacht hast. Vergiß nicht, ich bin kein netter Junge. Und jetzt bleibst du ganz genau da, wo du bist, oder ich töte die Seele deiner Tochter.«
    Powel blickte sich auf der freien Fläche unter der Kuppel um, als würde er eine Wohnung besichtigen. »Schätze, Sie stehen ebenfalls auf seiner Scheißliste, wie?« fragte er Fletcher.
    »Das tue ich, Sir.«
    »Keine Sorge, er wird einen

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