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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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brannte.
    Murphy Hewlett übernahm persönlich die Spitze und führte seine Leute durch die Abteilung. Jeder von ihnen war mit einer Maschinenpistole bewaffnet, die statische Projektile verschoß wie die Waffen, welche auf Mortonridge zum Einsatz kamen. Fünf Mann trugen außerdem schwere Bradfield-Gewehre, nur für den Fall. Murphy hatte sich die Zeit genommen, seine Leute persönlich über das zu informieren, was sie erwartete, und ihnen einfache Strategien erklärt, wie man Besessenen gegenübertreten mußte, immer in der Hoffnung, dabei Zuversicht auszustrahlen.
    Als sie bei der dritten Tür angekommen waren, signalisierte er den technischen Sergeant zu sich. Der Mann kam herbei und untersuchte den Türprozessor mit Hilfe seines eigenen Blocks.
    »Ich kann keinerlei zeitliche Diskrepanz im Log entdecken, Sir«, berichtete er sodann. »Die Tür wurde nicht geöffnet.«
    »In Ordnung. Vorderste Reihe fertig machen«, befahl Murphy.
    Acht Marines verteilten sich über die Breite des Korridors und richteten ihre Maschinenpistolen auf die Tür. Murphy setzte eine Datavis-Meldung an Dr. Gilmore ab, daß sie in Position und bereit waren. Die Tür schwang zischend vom Druckunterschied auf. Weißer Dampf drang auf den Korridor heraus, als warme und kalte Luft aufeinander trafen. Unmittelbar hinter der Tür standen Dr. Gilmore, fünf weitere Forscher und drei bewaffnete Marines. Sonst war niemand zu sehen.
    Murphy aktivierte den Lautsprecher seines Kampfanzugs. »Rein!« befahl er.
    Die Marines stürmten vor, und die Forscher drängten sich eng zusammen, als die Soldaten an ihnen vorbeirannten. Murphy befahl der Tür, sich wieder zu schließen, und verriegelte sie mit einem eigenen Sicherheitskode. Das schwere Metallschott senkte sich herab und riegelte die Abteilung hermetisch ab.
    »Jacqueline Couteur befindet sich nicht in dieser Sektion«, sagte Dr. Gilmore befremdet angesichts der militärischen Professionalität, mit der die Soldaten zu Werke gingen.
    Statt einer Antwort winkte Murphy ihn zu sich heran und legte ihm einen statischen Sensor auf den Unterarm. Das Resultat war negativ. Er befahl seinen Leuten, die anderen Forscher und Marines zu überprüfen. »Wenn Sie es sagen, Doktor. Was genau ist geschehen?«
    »Wir glauben, der elektromagnetische Puls hat den Stromfluß unterbrochen, mit dessen Hilfe wir ihre energistischen Fähigkeiten neutralisiert haben. Das hätte eigentlich nicht geschehen dürfen. Die Forschungsstation ist außerordentlich gut abgeschirmt, und unsere sämtlichen Systeme sind unabhängig mit Ausnahme der Wärmetauscher. Aber irgendwie muß es ihr gelungen sein, die Marines auszuschalten, die sie bewacht haben, und aus dem Isolationslabor auszubrechen.«
    »Die Marines ausschalten? Wie genau hat sie das Ihrer Meinung nach getan?«
    Pierce Gilmore lächelte freudlos. »Sie hat sie getötet, und außerdem zwei von meinen Mitarbeitern. Diese Eskapade ist eine vergebliche Geste ihres Trotzes, weiter nichts. Nicht einmal Jacqueline Couteur kann durch zwei Kilometer massiven Fels spazieren. Sie muß das wissen, ganz bestimmt sogar. Aber es gehört zu ihrem ermüdenden kleinen Spiel, uns die größtmöglichen Schwierigkeiten zu bereiten.«
    »Damit ist es von jetzt an vorbei, Doktor. Meine Befehle lauten, Jacqueline Couteur nach der Ergreifung unverzüglich in Null-Tau zu bringen. Sie stammen direkt vom Leitenden Admiral, also bemühen Sie sich erst gar nicht, sie in Frage zu stellen.«
    »Aber wir stehen auf der gleichen Seite, Lieutenant Hewlett.«
    »Sicher, Doc. Ich war im Gerichtssaal, vergessen Sie das nicht.«
    »Sie können im Protokoll nachlesen, daß ich Bedenken gegen dieses Abenteuer hatte. Jacqueline Couteur ist extrem hinterhältig und verschlagen, und sie ist intelligent. Eine bösartige Kombination.«
    »Wir werden das nicht vergessen. Wie viele von Ihren Mitarbeitern haben auf Ihre Rufe reagiert?«
    Gilmore blickte durch den Korridor, der den gesamten Laborkomplex durchlief. Mehrere der metallenen Türen standen offen, und nervöse Wissenschaftler schielten nach draußen. »Neun meiner Leute haben nicht auf meinen Datavis-Anruf reagiert.«
    »Scheiße!« Murphy rief einen Grundriß aus seiner neuralen Nanonik ab. Der Laborkomplex erstreckte sich über zwei Ebenen und bestand im wesentlichen aus einem Ring von Forschungslaboratorien, der über den zugehörigen Lebenserhaltungssystemen und der Energieversorgung angeordnet war. Lagereinrichtungen und Werkstätten gehörten ebenfalls

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