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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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dazu. »In Ordnung. Jeder kehrt in sein Labor zurück, ganz gleich, wo er sich im Augenblick befindet. Die anwesenden Marines werden bei Ihnen bleiben und Sie gegen jeglichen Eindringling schützen. Ich möchte niemanden herumlaufen sehen außer meinen eigenen Leuten, und das schließt Sie mit ein, Doktor. Außerdem möchte ich, daß eine KI online geht und die Prozessorblocks des gesamten Blocks auf Fehlfunktionen überwacht.«
    »Das tun wir bereits«, erwiderte Dr. Gilmore.
    »Und die KI kann sie nicht entdecken?«
    »Noch nicht. Jacqueline Couteur weiß selbstverständlich, wie wir die Besessenen aufspüren. Sie wird ihre energistischen Kräfte unterdrücken. Was bedeutet, daß sie in den ersten Sekunden nach ihrer Entdeckung verwundbar sein wird.«
    »Ja, ja. Ich sage Ihnen, Doc, dieser Auftrag bringt eine gute Nachricht nach der anderen.«
    Die Prozedur, die Murphy befahl, war eigentlich ganz einfach. Fünf Marines blieben zurück, um die Tür zu bewachen – für den Fall, daß die Couteur einen Ausbruchsversuch unternahm. Das war zwar unwahrscheinlich, wie sich Murphy Hewlett selbst eingestand, doch bei dieser Frau mußte man stets mit Hinterhalten und Bluffs rechnen. Die restlichen Soldaten wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, die sich in entgegengesetzten Richtungen durch den Ring vorarbeiten sollten. Jedes Labor wurde der Reihe nach mit Hilfe von Prozessorblocks für elektronische Kriegführung sowie Infrarot-Detektoren durchsucht (möglicherweise hatte sich die Couteur als Equipment getarnt). Sämtliches Personal wurde überprüft und auf Possession getestet, und jeder mußte seine neurale Nanonik für das KNIS-Büro öffnen, das die Aktion überwachte – um sicherzustellen, daß sie nicht besessen wurden, nachdem die Marines wieder weg waren. Murphy ließ einen Raum nach dem anderen überprüfen und vergaß nicht einmal die Korridorwände; er wollte absolut nichts dem Zufall überlassen.
    Er führte die Gruppe, die sich vom Eingang her entgegen dem Uhrzeigersinn durch den Ring vorarbeitete. Der Korridor mochte vielleicht eine viel einfachere Geometrie besitzen als der Dschungel von Lalonde, doch Murphy konnte sich des Gefühls nicht erwehren, daß der Feind genau hinter ihm stand. Mehrere Male ertappte er sich dabei, daß er herumwirbelte und an den Marines vorbeistarrte, die ihm folgten. Das war überhaupt nicht gut, denn es machte sie nervös und lenkte sie unnötig ab. Er konzentrierte sich angestrengt auf den gebogenen Gang vor ihm und darauf, jeden leeren Raum zu sichern. Immer hübsch einen Schritt nach dem anderen und mit gutem Beispiel voran.
    Trotz des Durcheinanders von Apparaten und Meßgeräten in den meisten Labors war die Suche dank der Sensoren relativ einfach. Die Wissenschaftler und Techniker waren gewaltig erleichtert, die Marines zu sehen, wenngleich die Stimmung allgemein niedergedrückt war. Jedesmal wurden alle gründlichst überprüft, bevor sie in ihren Zimmern eingeschlossen wurden.
    Der neunte Raum, den Murphy und seine Abteilung betraten, war die biologische Isolationsstation, wo die Couteur gefangen gehalten worden war. Die Tür war halb geöffnet, und ihre verbogenen Laufschienen verhinderten, daß sie ganz aufging. Murphy winkte seinen technischen Sergeant vor. Der Soldat drückte sich flach gegen die Wand, während er vorsichtig einen Sensorblock in den Eingang schob.
    »Alles sauber«, meldete der Sergeant schließlich. »Wenn sie sich dort drin aufhält, dann außerhalb der Reichweite meiner Sensoren.«
    Sie rückten schulmäßig vor, und die Marines gingen hinter der Tür in Position. Eine gläserne Wand teilte den Raum in zwei Hälften; ein großes Loch war hineingeschlagen worden. Murphy hatte einen ähnlichen Anblick erwartet, zusammen mit den Leichen, welche die charakteristischen tiefen Brandwunden aufwiesen.
    Auf der anderen Seite der Glaswand stand eine medizinische Untersuchungsliege, umgeben von zahlreichen Apparaten. Schläuche und Kabel hingen schlaff herab, genau wie die Fesseln, die aussahen, als wären sie von einem Messer durchtrennt worden.
    Wer wollte der Couteur einen Vorwurf machen, daß sie ausgebrochen war? Murphy verspürte keine große Lust, sich die Frage stellen zu lassen.
    Sie ließen zwei Sensorblocks zurück, um die zerstörte Tür zu überwachen, für den Fall, daß Jacqueline Couteur noch einmal hierher zurückkam. Im nächsten Raum, einem Büro, lag ein weiteres von Couteurs Opfern auf dem Teppich. Sie überprüften zuerst den Leichnam mit

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