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Armageddon 3 - Das Remake

Armageddon 3 - Das Remake

Titel: Armageddon 3 - Das Remake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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nichts sehen, Chef. Du hast die Augen
    zu.«

    »Ah, sicher. Das wird es sein.« Ich begreife ziemlich schnell,
    wissen Sie? »Warum habe ich eigentlich meine Augen ge-
    schlossen?«
    »Damit du nicht siehst, wohin du gehst.«
    »Was erklärt, warum ich andauernd irgendwo anstoße,
    nehme ich an.«
    »Du hast es erfasst, Chef.«
    »Barry, entschuldige, wenn ich das frage, aber warum sollte
    ich nicht sehen wollen, wohin ich gehe?« Die Frage erscheint
    mir nur vernünftig.
    Barry gibt ein aufreizendes seufzendes Geräusch von sich,
    doch ich reagiere nicht darauf.
    »Weil, Chef, wenn du nicht siehst, wo du bist, kann es auch
    sonst niemand, weil du doch in der Ich-Perspektive erzählst.
    Ziemlich gerissen, wie? Erinnerst du dich noch an deinen Film,
    Tote tragen Patent-Slingpumps ?«
    »Ja, sicher. Das war der mit der subjektbezogenen Kamera-
    perspektive, wo die Zuschauer den gesamten Film durch mei-
    ne Augen gesehen haben. Woodbine ist die Kamera. Ein ziemli-
    cher Misserfolg an der Kinokasse, ich erinnere mich noch.«
    »Die Welt war noch nicht dafür bereit, Chef. Möchtest du
    jetzt die Augen weiter geschlossen halten, während ich uns
    zum Dach hinauf bringe, oder willst du sie öffnen und genau
    wie deine Millionen Fans eine hässliche Überraschung erleben,
    wenn du siehst, wo du bist?«
    »Ich denke, ich lasse sie lieber zu. Aber die Sache gefällt mir
    nicht. Eine ganze Szene in völliger Dunkelheit sieht auf dem
    Bildschirm bestimmt nicht sonderlich attraktiv aus. Jeder Tau-

    be wird glauben, der Film ist zu Ende, und aus dem Kino ge-
    hen, bevor es zum finalen Showdown auf dem Dach kommt.«
    »Daran lässt sich nichts ändern, Chef. Du musst dich schließ-

lich an deine Vier-Schauplätze-Klausel halten, und ich habe
    nicht genügend Energie, um dich nach oben zu beamen. Und
    jetzt mach einen Schritt nach rechts bitte, da ist ein…«
    Klang.
    »Aua!«
    »… Pfeiler im Weg, Chef.«

    Der nicht subjektbezogene Leser sah, wie Laz (in der dritten
    Person) gegen den Pfeiler rannte und blind durch die Lobby
    des Butcher-Building stolperte, während er sich den Schädel
    hielt. Der gleiche Leser sah auch die Polonaise aus Repomän-
    nern, die ihm folgten, während sie leise vor sich hin kicherten
    und sich gegenseitig in die Rippen stießen.
    Und als Laz den Aufzug erreichte, beobachtete genau dieser
    Leser, wie die Repomänner in Feuerstellung gingen und ge-
    räuschvoll ihre Waffen entsicherten.

    »Hast du das gehört, Barry?« Ich lege eine Hand an mein Ohr
    und bin mir der Gefahr mehr bewusst als ein Mülleimer voll
    gebrochener Versprechen.
    »Äh, Chef. Könntest du mich vielleicht kurz über deine
    Schulter heben und ein wenig herumschwenken?«
    »Aber sicher doch.« Ich tue es. »Und? Gibt’s was zu sehen?«
    »Nichts, wovon du gerne hören würdest, schätze ich, Chef.«

    »Laura, nicht! Nein, tu es nicht!« Jonathan bedeckte sein Ge-
    sicht. »Du wirst mich doch nicht erschießen wollen!«
    Laura lächelte und spannte den Hahn. »Aber sicher will ich,
    Jonathan. Ich will es wirklich.«
    »Nein, willst du nicht. Denk an all das, was ich dir geben
    kann!«
    »Hab ich. Wenn du aus dem Weg bist, kann ich es so oder so
    haben.«
    »Laura, bitte hör mich an…«
    »Nein, Jonathan. Du bist der Feind. Du gehörst tot. Ich werde
    alles hier übernehmen. Den Presley-Schatz, den toten Messias,
    die Macht. Ich werde es richtig machen.«
    »Du weißt ja gar nicht, was du da sagst! Du kannst nicht
    aufhalten, was passieren wird! Nur ich kann das. Diesmal
    weiß ich, was ich tun…«
    »Tut mir Leid.« Laura legte den Finger an den Abzug.
    »Du machst einen schrecklichen Fehler…«
    Es gab einen lauten Knall und einen dumpfen Schlag. Jona-
    than starrte auf das hübsche kleine Loch in seiner Brust. »Du
    hast auf mich geschossen!«
    »Das stimmt. Ich habe dich erschossen.«
    »Aber ich bin nicht tot. «
    Lauras neueste Armbanduhr war eine antike Patek Phillippe,
    eingerahmt von Smaragden, wirklich sehr exklusiv. Sie stu-
    dierte den winzigen diamantbesetzten Sekundenzeiger. »Jede
    Wette, dass du nicht bis fünf zählen kannst.«
    »Eins… zwei… drei… vier…« Jonathan lachte nervös.
    Laura blickte ihn erwartungsvoll an.

    »Fünf?«, fragte sie.
    »Viereinhalb…«
    Jonathan kippte nach vorn auf das Gesicht. Funken stoben
    aus seinen Handgelenksimplantaten. Seine kleinen Füße zuck-
    ten und strampelten, dann lag er still.
    »Sag ich doch.« Laura ging zu ihm hin und drehte ihn mit
    dem Fuß herum.

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