Armageddon 3 - Das Remake
Hosen.
»Bilder?« Eine lange gespaltene Zunge schoss aus dem
schuppigen Maul und leckte über die Nasenspitze des stam-
melnden Hosennässers. Leck, schleck, schleck, machte sie.
»W-wir v-veranstalten ein C-casting für einen F-film…«,
stammelte der Stammler mit der nassen Hose.
»Film?« Die schwarze Zunge verschwand hastig außer Sicht.
»E-es w-wäre vielleicht eine R-rolle für S-sie dabei…«
Balberith setzte den feuchten Stammler wieder auf dem Bo-
den ab.
»Eine Hauptrolle?«, erkundigte er sich.
Kevin setzte den Cabrio-Panzer in Bewegung und bog in die
Lonely Street ein. Entgegenkommende Fahrzeuge wichen
schleudernd zur Seite aus, krachten in Erdgeschosswohnun-
gen, ratterten über Bürgersteige, überschlugen sich oder gin-
gen in Flammen auf.
»Wir haben dieses Ding abgehängt!« verkündete er. »Hat
vielleicht irgendjemand einen Lutscher dabei?«
Ringsum herrschte tiefes Schweigen.
»Hey, kommt schon, Leute.«
»Nicht, bevor wir nicht korrekt beschrieben wurden und eine
solide Charakterisierung erhalten haben«, sagte ein kleines,
pummeliges Ding mit einem sommersprossigen Gesicht und
einem Schopf feuerroten Haars. Ihr Name lautete Alison.
»Könnte ich bitte einen Lutscher haben, Alison ?«, bat Kevin.
»Pummelig?«, kreischte Alison. »Ich bin nicht pummelig!«
»Ich rufe alle Wagen! Ich rufe alle Wagen!«, rief Sam Maggott
in seinem besten Broderick Crawford (nicht mit Jonathan ver-
wandt oder verschwägert) alle Wagen. »Ein schwer bewaffne-
tes und gepanzertes Militärfahrzeug ist auf der Lonely Street
unterwegs. Errichten Sie Straßensperren bei King Creole und
Roustabout. Halten Sie das Fahrzeug auf, und verhaften Sie
die Leute!«
»Was sollen wir?« Die Stimmen betrunkener Polizisten er-
füllten den Ether und erzählten etwas von dringenden Unter-
suchungen in der Angelegenheit der gestohlenen Bierdeckel.
»Wir kommen jetzt rein«, riefen Jonathans Repomänner. »Zeit
zu sterben.«
»Für euch vielleicht, aber nicht für mich.« Der Teuflische
hielt seine Stellung, hob seine Superkanone und jagte eine Sal-
ve Schnellfeuer durch die geschlossene Tür von Raum B, Etage
fünfundsechzig, nach draußen in den Korridor.
Schreckensschreie aus dem Korridor drangen durch die Ku-
gellöcher herein.
»Verdammt unsportlich!«, rief jemand.
»Angriff!«, rief jemand anderes. Und angreifen taten sie dann
auch.
Die durchlöcherte Tür wurde aus den Angeln gerissen und
segelte in den Raum. Ein mächtiger Schild für eine rachedur-
stige Armee.
Der Anti-Rex leerte seine Superpistole in ihn, doch ohne Er-
gebnis. Er war in der Unterzahl und unterlegen. Der Mob
brach über ihn herein, warf sich auf ihn und rings um ihn. Er
schleuderte die Tür zur Seite, unter die er unvermittelt zu lie-
gen gekommen war, starrte voll Bitterkeit auf seine Feinde
und fuhr sich mit einem schwarzen Ärmel über die blutende
Nase.
»Dafür werdet ihr bezahlen!« spuckte er den Pistolenläufen
entgegen, die einen Kreis aus Stahl über ihm bildeten. »Ihr
habt ja keine Ahnung, mit wem ihr euch eingelassen habt.«
»O doch, die haben wir.« Der Kreis aus Stahl weitete sich,
und ein Repomann trat vor. Er sah ziemlich eigenartig aus für
einen Repomann. Weit entfernt von den gewöhnlichen Hünen
mit den leeren Gesichtern und den breiten Schultern. Er war
klein, weißhaarig und pummelig. Er trug das Gewand eines
katholischen Priesters und besaß eine verblüffende Ähnlich-
keit mit dem legendären Spencer Tracy.
Er trug eine Bibel und ein großes silbernes Kruzifix.
»Die großen Kanonen hoch!«, befahl er.
Die großen Kanonen gingen hoch.
»Wasserpistolen heraus!«
»Wasserpistolen, hä?«
Der Stinker am Boden sah mit einem Mal beunruhigt drein.
»Weihwasserkapseln laden!«
»Weihwasserkapseln was? O nein…!«
Die Repomänner luden ihre Weihwasserpistolen durch und
richteten sie auf den Fleisch gewordenen Teufel.
»Fangt an mit dem dümmlichen Kindergesang!«
»Wir wiwissen wer du bibist«, stimmten sie ihren dümmli-
chen Kindergesang an. »Wir wiwissen wer du bibist!« Wirk-
lich albern.
»Ich würde empfehlen, jetzt mit dem letzten Gebet zu begin-
nen«, sagte der Doppelgänger von Spencer Tracy und strahlte
den Anti-Rex an. »Aber wer hört schon auf einen alten Mann,
eh?«
»Barry, ich kann überhaupt nichts sehen!« Es ist schwärzer als
die Unterhose eines Heizers während eines Stromausfalls
durch Blitz-Bomber.
»Natürlich kannst du
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