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Arschloch!

Arschloch!

Titel: Arschloch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mauricio Borinski
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und mit dem irgendwer allerlei fiese Späße treibt. Entsetzliche Schreie, die aus dem Gesicht kommen, sind zu hören und dann sieht man, wie irgendwer dem Gesicht mit einer Rasierklinge das Auge rausschneidet, dann von oben herab die Backe aufschlitzt, dann mit der Rasierklinge durch das Gesicht fuchtelt bis das Blut auf die Linse der Kamera spritzt. Dann wird die Rasierklinge zur Seite gelegt und gegen eine Zange ausgetauscht, mit der alle Zähne herausgerissen werden. Ich bedanke mich bei meinem Bruder für den geilen Film, logge mich aus und mache Feierabend.
    Gleich nachdem ich zuhause angekommen bin, schiebe ich eine Hackfleisch-Peperoni Tiefkühlpizza in den Ofen, setze mich an meinen Laptop und werfe einen Blick auf meine Ebay-Seite. Bei der Auktion des Powerbooks hat sich einiges getan. Mittlerweile sind bereits 17 Gebote abgegeben. Aber es bleibt noch eine Menge Zeit. Mein Höchstgebot ist noch lange nicht erreicht, und ich nehme nicht an der Auktion teil. Noch nicht. Ich will erst kurz vor Ende zuschlagen und beschließe, alles erst mal in aller Ruhe zu beobachten.
    05.07.2005
    „Ich habe morgen Geburtstag und will ein paar Leute zu einem Bierchen einladen!“, teile ich Daniela mit.
    „Du hast morgen Geburtstag?“
    „Ja!“
    „Leider kann ich nicht.“
    „Schade!“, sage ich.
    „Bin morgen mit einer Freundin verabredet“, sagt sie, stempelt sich an ihrem Rechner aus, fährt ihren Rechner runter, zieht sich ihre Jacke über und schnappt sich ihre Tasche.
    „Wir sehen uns dann morgen!“, sagt sie und mach sich auf den Weg nach draußen.
    „Sicher. Viel Spaß heute Abend!“, wünsche ich ihr und sehe ihr hinterher, wie sie aus dem Callcenter stolziert. Ich mache kurz nach ihr Feierabend und als ich aus dem Großraumbüro gehe, frage ich Michael, ob er Lust hat, morgen zu meinem Geburtstag vorbeizukommen.
    „Ich kann nicht. Meine Freundin macht Stress, weil sie ein paar Pornos auf meinem Rechner gefunden hat. Sie ist der Meinung, ich hätte sie betrogen.
    „Aha!“
    „Du hast übrigens am gleichen Tag Geburtstag wie George W. Bush.“
    „Tatsächlich?“
    „Ja! kannst ja im Internet nachschauen! Er wird dann 59 Jahre alt. Und du?“
    „25!“
    06.07.2005
    Mein Chef gratuliert mir zum Geburtstag und zwar mit einer Vorlage, die er mir schon im letzten Jahr geschickt hat. Diesmal ist sie allerdings grün, nicht gelb. Ich lösche die Mail, ohne mich zu bedanken und hole mir eine Tasse Kaffee, den ich in Thomas Blenders Lieblingstasse schütte. Heute kann er sie nicht benutzen, weil er ein paar Tage Urlaub hat. An meinem Arbeitsplatz genieße ich eine Zigarette und das Internet, gelegentlich arbeite ich ein bisschen, aber nicht zu viel, doch das versteht sich von selbst, schließlich habe ich heute Geburtstag. Nachdem ich die Tasse leergetrunken habe, verstaue ich sie in meiner Bag. Mal sehen, ob es Thomas überhaupt auffällt, dass sie weg ist und wenn doch, dann ist sie eben spurlos verschwunden. Ist nicht mein Problem und so was passiert nun mal.
    Michaels Schicht beginnt um zwei Uhr Nachmittags und kurz nachdem er sich an seinem Computer angemeldet hat, kommt er zu mir und reicht mir seine Hand.
    „Alles Gutes zum Geburtstag.“
    „Danke!“
    „Hier, das ist für dich.“
    Er reicht mir ein Kitkat.
    „Leider kann man dort keine Kerze reinstecken“, sagt er als ich die Verpackung aufreiße. Dort eine Kerze reinstecken?
    „So wie bei den Yes-Törtchen?“
    „Genau! Die haben sie 2003 vom Markt genommen! Aber trotzdem alles Gute zum Geburtstag.“ Er zündet ein Streichholz an und hält es mir hin. „Puste es aus und wünsch dir was!“
    Ich bin ein wenig überrascht. Das ist ja fast wie in der Werbung. Ich puste, die Flamme erlischt und ein Hauch von grauem Qualm steigt um meinen gestylten Schopf. Es stinkt ein bisschen nach Schwefel und ich wünsche mir Weltfrieden, verrate meinen Wunsch aber nicht, weil er sonst ja nicht in Erfüllung geht.
    Leider klingelt Michaels Telefon, sonst hätten wir uns bestimmt noch länger unterhalten.
    Als ich nach einem langen Schiss wieder an meinen Arbeitsplatz komme, hocke ich mich vor ein paar Bestellungen, die über das Internet eingegangen sind, aber nachdem ich zwei abgearbeitet habe, habe ich genug und entschließe mich dazu, heute keinen Finger mehr zu rühren. Heute bin ich König und kein Sklave.
    Irgendwann kurz vor Feierabend sind nur noch Michael und ich im Callcenter. Da nicht viel zu tun ist, suchen wir an seinem Computer nach

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