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Arschloch!

Arschloch!

Titel: Arschloch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mauricio Borinski
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Festplatte nach ein paar Schmuddelfilmchen. Nach kurzem Suchen entdecke sogar eine kleine Auswahl, komme aber nicht dazu, sie mir auf meinen iPod Ach-ist-das-toll-Shuffle zu ziehen, weil Michael dann wieder ins Zimmer kommt und die ganze Zeit über die Naturkatastrophe in Pakistan und Indien redet und den Raum nicht wieder verlässt. Heute Morgen gab es ein Erdbeben, eines der Stärke von 7,7 auf der Richterskala und man geht von über zehntausend Opfern aus. Zum größten Teil trifft es die arme Bevölkerung, was vielleicht daran liegt, dass die Armen den größten Teil der Bevölkerung ausmachen, ganz gleich wo man sich befindet. Einige Dörfer sind komplett verschüttet und es wird noch Tage dauern bis Rettungskräfte das Katastrophengebiet erreichen. Viele Länder haben ihre Hilfe schon angekündigt, überall werden die Hilfsaktionen angekurbelt, die den Opfern der Naturkatastrophe in der Kaschmir-Region zugute kommen sollen. Ich spüre nichts von all dem Elend. Alles ist schön, es stinkt bloß ein bisschen nach Schweißfuß. Ich schließe alle Explorer-Fenster und wir setzen uns wieder auf sein Sofa, vor den Fernseher, in dem wir uns die ARD-Nachrichten ansehen. Der Nachrichtensprecher, der irgendetwas von Jay Leno hat, ruft zu Spenden auf.
    „Ich mach‘ in der nächsten Woche eine Spendenparty!“, sage ich.
    „Machst du schon wieder eine Spendenparty?“
    „Ja, klar. War doch super und inzwischen kennst du das doch.“
    „Ja, damit du wieder ein bisschen Kohle hast, ne?“, sagt er scherzhaft ohne zu wissen, wie recht er doch hat.
    Um kurz nach Mitternacht betreten wir mit zwei Mädels im Schlepptau, die irgendetwas von Las Ketchup haben, das Schwarze Schaf. Es dauert nicht lange, dann sind die beiden auf der Tanzfläche und Michael und ich an der Theke. Michael stupst mich an.
    „Ey, Moritz. Ich nehme Lola und du nimmst Lucia.“
    „In Ordnung!“
    „Und damit das auch klappt habe ich ein paar K.O.-Tropfen dabei.“ Seit dem er seine Freundin betrogen hat, hat sich sein Gewissen offensichtlich aus seinem Körper verabschiedet.
    „Echt? Geil! Dann frage ich die beiden mal, was sie trinken möchten.“
    Ich dränge mich durch die Menge bis zu den beiden Mädels.
    „Wollt ihr was trinken?“
    „Was?“, fragt Lucia, deren richtigen Namen ich schon wieder vergessen habe.
    „Wollt ihr beide was trinken?“, frage ich erneut.
    „Ja, gerne! Ich hätte gerne einen Wodka Redbull!“
    „Wodka Redbull. Alles klar! Und sie?“, frage ich und deute auf ihre Freundin.
    „Die nimmt auch einen!“
    „Gut, dann hole ich das mal!“
    „Cool!“, antwortet sie, tanzt dann weiter und ich dränge mich erneut durch die Menge, bis hin zur Theke an der immer noch Michael steht und auf mich wartet.
    „Die beiden nehmen einen Wodka Redbull!“
    „In Ordnung. Dann mache ich das mal klar!“
    Er bestellt die Getränke bei einem Kerl, der irgendetwas von Julio Iglesias hat und als die Longdrinks vor uns auf den Tresen gestellt werden, zückt er sein Portemonnaie und sucht nach Geld, findet aber nichts.
    „Moritz, kannst du die Getränke bezahlen? Ich dachte, ich hätte noch etwas Geld dabei, aber dem ist leider nicht so.“
    „Willst was trinken, aber hast kein Geld, ne? Ist natürlich nicht so gut, wenn man schon bestellt, ne?“
    „Ja, scheiße. Kriegst du wieder!“
    „Du hast Glück, dass ich das heut für dich bezahl. Digger stepp zur Seite. Komm, ich mach das klar.“
    Ich bezahle die Drinks mit meinem letzten 20-Euro-Schein, während er sie mit den K.O.-Tropfen verfeinert. Kein Geld zu haben ist ein unangenehmes Gefühl, aber in ein paar Tagen ist das vorbei.
    „Die beiden sind für die Mädchen!“, sagt er und deutet auf die Gläser, aber in diesem Moment fällt mein Blick auf eine Frau, die unglaubliche Ähnlichkeit mit Anina Ucatis hat und nur knapp neben uns beiden an der Theke steht, ihre Möpse auf den Tresen knallt und dem Kellner ihre Bestellung mitteilt.
    „Die anderen beiden sind für uns!“
    Ich nehme mir zwei Gläser und dränge mich wieder zur Tanzfläche. Michael folgt mir und als wir unsere Begleitung erreichen, reißen sie uns gleich die Gläser aus der Hand.
    Lucia sagt: „Prost! Prost!“
    Michael sagt: „Prost! Prost!“
    Lola sagt: „Prost! Prost!“
    Ich sage: „Ich hab‘ Bock auf Saufen!“
    Wir stoßen auf einen lustigen Abend an und ich sehe wie die beiden Mädels die Drinks runterkippen, als seien sie pures deutsches Wasser. Das kann was werden.
    „Die Tropfen sollten in

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