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Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition)

Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition)

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Empfang genommen. Besonders nachts.
    »Komm her!«, rief sie den Hund zu sich. »Was machst du denn für Sachen? Du weiß doch, dass du nicht in den Stall darfst.« Diesmal wehrte Titus sich nicht, als sie ihn an die Leine nahm und vom Stall fortführte. Schwerfällig trottete er neben ihr her auf den Wald zu.
    Muriel war froh, eine Erklärung für die seltsamen Schemen im Stall gefunden zu haben. Da Titus offensichtlich der Übeltäter war, musste sie sich weder Gedanken um Einbrecher noch um geisterhafte Erscheinungen machen.
    Dennoch blieben Fragen offen. Der letzte Schatten, den sie gesehen hatte, war eindeutig der eines Menschen gewesen – zumindest glaubte sie das. Aber darüber wollte sie jetzt lieber nicht nachdenken.

    Eine knappe Viertelstunde später fand der Spaziergang das übliche Ende. Nachdem Titus sein Geschäft im Wald verrichtet hatte, setzte er sich einfach hin und tat, was er immer tat – nichts. Er wusste genau, auf welchem Weg es nach Hause ging, und weigerte sich hartnäckig auch nur eine Pfote in die Richtung zu setzen, die Muriel einschlagen wollte. Wie sie auch zerrte und zog, schimpfte und fluchte, die vierzig Kilo Lebendgewicht bewegten sich nicht von der Stelle.
    »Also gut, du Dickkopf!« Muriel gab ihm einen liebevollen Klaps. »Dann gehen wir eben zurück!« Kaum hatte sie das gesagt, sprang Titus auf und setzte sich munter in Bewegung.
    In rekordverdächtiger Zeit erreichten sie den Birkenhof. Titus rannte auf das Haus zu, als könne er es gar nicht erwarten, sich endlich wieder auf seinen geliebten Flickenteppich im Wohnzimmer vor dem Kamin zu legen.
    Muriel hatte alle Mühe, mit ihm Schritt zu halten. Keuchend erreichte sie die Haustür und wollte gerade nach der Klinke greifen, als die Tür von innen aufgerissen wurde.
    »Muriel! Klasse, du bist schon zurück!« Mirko steckte den Kopf ins Freie, grinste und hielt ihr das Mobiltelefon ihrer Mutter entgegen. »Kannst du Mam mal das Handy bringen?«, fragte er. »Sie ist gerade wieder in den Stall gegangen. Da ist jemand, der eine dringende Frage wegen eines früheren Patienten hat.«
    »Warum gehst du nicht selbst?« Muriel löste die Leine vom Halsband und Titus schlüpfte an Mirko vorbei ins Haus.
    »Weil in einer Minute die Sportnachrichten anfangen.« Mirko schenkte ihr ein flehendes Lächeln. »Es ist wichtig. Bitte!«, bettelte er mit einem Seitenblick auf seine Armbanduhr. »Du wolltest doch bestimmt mal zu dem neuen Pferd gehen.«
    »Gib schon her, Nervensäge!« Muriel schnitt eine Grimasse, nahm ihrem Bruder das Telefon aus der Hand und lief über den Hof zum Patientenstall. So ganz unrecht hatte Mirko nicht. Sie war tatsächlich neugierig und freute sich über die unverhoffte Gelegenheit, in den Stall gehen zu dürfen.
    Leise öffnete sie die Stalltür und trat ein. Ihre Mutter saß auf einem Klappstuhl gegenüber der Pferdebox und beobachtete Ascalon, der gerade mit dem Inhalt seines Futtertrogs beschäftigt war.
    »Mam?«, fragte Muriel im Flüsterton, hielt das Telefon in die Höhe und deutete mit der freien Hand auf das Display. »Ein wichtiger Anruf für dich.«
    »Danke!« Ihre Mutter stand auf, nahm das Handy entgegen und ging zur Tür.
    »Vollmer«, hörte Muriel sie sagen. »Ah, Herr Carstensen, guten Abend. Entschuldigen Sie, dass es so lange gedauert hat, aber ich arbeite noch … Oh, wirklich? Das hört sich nicht gut an. Warten Sie, ich gehe nur schnell in mein Büro und sehe in meinen Unterlagen nach. Dann kann ich Ihnen …« Die Stimme ihrer Mutter entfernte sich über den Hof. Gleich darauf fiel die Haustür ins Schloss.
    Muriel war allein. Unschlüssig blickte sie sich um. Ascalon hatte aufgehört zu fressen und schaute sie an. Etwas Trauriges lag in seinem Blick, etwas Einsames und etwas, für das sie keine Worte fand. Wäre er Nero gewesen, hätte sie ihn gestreichelt und sanft mit ihm gesprochen, aber er war nicht Nero, er war ein neuer Patient und ihre Mutter hatte ihr noch nicht gestattet sich ihm zu nähern.
    Allerdings – Muriel schmunzelte – hatte ihre Mutter es ihr auch nicht ausdrücklich verboten. Kurzentschlossen griff sie in ihre Jackentasche und holte drei Pferdeleckerli heraus. In den Taschen der Jacken und Westen, die sie hier auf dem Hof trug, bunkerte sie gerne einen kleinen Vorrat der gepressten Getreideplätzchen. Sehr zum Leidwesen von Teresa, die immer wieder Reste davon in der Waschmaschine entdeckte.
    »Na, du Armer.« Muriel legte die Plätzchen auf die ausgestreckte Hand

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