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Asche der Welten

Asche der Welten

Titel: Asche der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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verhindern.
    Noch während Mijistra um ihn herum explodierte, hatte er den Kindern, die Ridek'h abschirmten, das Geheimnis entreißen können: Jora'h wurde von den Menschen gefangen gehalten! Jetzt wusste er, warum der Weise Imperator nicht gekommen war, um ihn zur Rechenschaft zu ziehen, als die Faeros Ildira unter ihre Kontrolle gebracht hatten, warum er es dem Adar und dem Erstdesignierten überlassen hatte, an seiner Stelle zu kämpfen.
    Der mächtige Weise Imperator war Gefangener der Terranischen Hanse! Ein weiterer Hinweis auf Jora'hs Schwäche und seine unzulängliche Herrschaft. Rusa'h wusste jetzt auch, was Adar Zan'nh plante. Die Zerstörung von Mijistra hatte ihn, Rusa'h, töten und den Kriegsschiffen Gelegenheit geben sollen, den Faeros zu entkommen. Das wollte er nicht einfach so hinnehmen. Die neun Schiffe des Adars hatten Ildira bereits verlassen. Sie glaubten, entkommen zu sein, aber Rusa'h konnte ihnen folgen.
    Und dann würde er doch noch Gelegenheit erhalten, dem Weisen Imperator Jora'h gegenüberzutreten.
    Rusa'h hob die glühenden Hände und rief die über ihm fliegenden Feuerkugeln. Eine von ihnen holte er zu sich, einen großen lodernden Ball, aus dem Flammenzungen leckten, und von ihm ließ er sich aufnehmen.
    Mit den Seelenfeuern, die sie in den letzten Monaten absorbiert hatten, war es den Faeros gelungen, ihre Anzahl drastisch zu erhöhen. Rusa'h würde die Feuerbälle als Verstärkung mitnehmen - sie alle - und so auch dafür sorgen, dass sie nicht einer Laune folgend die überlebenden Ildiraner auf diesem Planeten umbrachten.
    Was Rusa'h zum Retter des Volkes von Ildira machte.
    Der Weise Imperator war jener, der Strafe verdiente.
    Wie ein Meteorschwarm rasten Rusa'h und die Faeros fort von Ildira. Ihr Ziel: das Sonnensystem der Erde.

88 RLINDA KETT
    »Wissen Sie, an Bord eines Raumschiffs war es nie schwer, mit Insekten fertig zu werden«, sagte Rlinda zu Margaret Colicos.
    Die ältere Frau ging voraus, unbeeindruckt vom Pfeifen und Klicken der gepanzerten Geschöpfe. »Ich mag sie ebenfalls nicht, Captain Kett, aber ich habe viele Jahre unter ihnen überlebt.«
    Es erstaunte Rlinda, dass die großen Käfer keine Anstalten machten, ihr etwas anzutun. Sie führten sie nur von ihrem Schiff weg, das traurig und allein hinter ihr zurückblieb, kaum mehr als ein Wrack. »Ich hoffe, diese Biester haben vor, die Neugier zu reparieren. Es ist ihre Schuld, dass ich abgestürzt bin.«
    Margaret blieb kurz stehen. »Die Klikiss glauben, dass Sie hier nichts verloren haben.« Sie gestattete sich ein dünnes, geheimnisvolles Lächeln. »Aber wenn Davlin einverstanden ist, könnten die Klikiss vielleicht dazu gebracht werden, Reparaturen vorzunehmen.«
    »Was ist mit Davlin passiert?«
    »Wir gehen zum Saal der Brüterin. Dort bekommen Sie Ihre Antworten.«
    Rlinda sah sich in der großen Schwarmstadt um, in der sie schon jetzt völlig die Orientierung verloren hatte. »Ich sollte vielleicht darauf hinweisen, dass ich hierhergekommen bin, um ihn zu retten.«
    »Ich fürchte, Sie sind zu spät dran.« Margaret Colicos klang sehr traurig. »Davlin kann nicht mehr gerettet werden. Aber vielleicht rettet er uns. Uns alle. Ich hoffe es.«
    Rlinda seufzte. »Ich weiß noch immer nicht, wovon Sie reden. Lebt Davlin, oder ist er tot?«
    »Sie müssen es selbst sehen«, antwortete Margaret.
    Die Insektenwesen führten die beiden Frauen zu einem riesigen kuppelartigen Gebäude. Als Margaret einen dunklen, stinkenden Tunnel betrat, war Rlinda nicht unbedingt begeistert davon, in finsterer Enge mit so vielen gepanzerten Ungeheuern unterwegs zu sein. Aber die alte Xeno-Archäologin ging mit zielstrebigen Schritten weiter und schien sich in dieser seltsamen Umgebung wie zu Hause zu fühlen.
    Rlinda folgte ihr durch ein wahres Labyrinth aus Gängen, das für sie völlig unübersichtlich war, doch Margaret schien den Weg genau zu kennen. Um mit ihr Schritt zu halten, musste sie sich so sehr beeilen, dass sie außer Atem geriet, was sie davon abhielt, zu viele Fragen zu stellen. Sie hatte nie an Klaustrophobie gelitten, doch in diesen Tunneln bekam sie das Gefühl, zu ersticken.
    Der große Saal war noch schlimmer.
    Margaret blieb stehen und sprach mit etwas, das ein großer Haufen aus Würmern, schwarzen Teilen zerquetschter Insekten und Abfällen zu sein schien, wie ein Müllberg, der irgendwie zum Leben erwacht war. »Sie erinnern sich bestimmt an Rlinda Kett. Ich habe sie mitgebracht.« Margaret sah zurück.

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