Asche der Welten
frisst.
Eine Gruppe, die sich selbst >Schwert der Freiheit nennt, ist Gift für die Menschheit. Nach ihrem erfolglosen Mordanschlag auf den Vorsitzenden Wenzeslas besteht daran kein Zweifel mehr. Glücklicherweise ist es gelungen, die für den Anschlag Verantwortlichen festzunehmen, wofür ich unseren Sicherheitskräften danken möchte.« Rory hob die Hand wie zum Segen.
Als der junge König seinen Text gesprochen hatte, trat ein Beamter vor und verlas Namen und Verbrechen der achtzehn Gefangenen. Unter ihnen befand sich ein Mann mit der Schminke eines Pantomimen.
Cain hörte sich die Liste der »unerhörten« Verbrechen und der angeblichen Beweise für die Beteiligung am fehlgeschlagenen Attentat auf den Vorsitzenden an. Er bezweifelte, dass es sich bei den Männern und Frauen wirklich um Mitglieder des Schwerts der Freiheit handelte, aber sie gaben gute Sündenböcke ab. Zweifellos hatte man sie dabei ertappt, wie sie gegen die Regierung gewettert hatten, und das genügte für ihre Verurteilung.
Als die Kugeln vor der Fabrik ihr Ziel verfehlt hatten, wusste Cain sofort, dass Wenzeslas hart durchgreifen würde. Er war sehr vorsichtig gewesen und hatte alle Spuren beseitigt, die darauf hinweisen konnten, dass er selbst, Sarein und McCammon an der Sache beteiligt waren. Es gab nichts, das ihn und seine Mitverschwörer belastete. Doch der Vorsitzende brauchte auch gar keine Beweise. Ein Verdacht reichte ihm. »Jetzt, da die Schuldigen gefasst sind, können wir alle wieder ruhig schlafen«, sagte Basil.
Das Sonderkommando trat zurück, die Gefangenen wurden zusammengetrieben, und Colonel Andez und ihre Leute legten ihre Gewehre an.
In Cains Magengrube verknotete sich etwas. Sarein schien kurz davor zu sein, in Ohnmacht zu fallen, und er stützte sie mit einer Hand. Basils Blick war auf die achtzehn Gefangenen gerichtet. Einer von ihnen drängte sich zwischen den anderen hervor, und Colonel Andez schien auf seine Bewegung gewartet zu haben - sie schoss mit ihrem Jazer-Gewehr, und die anderen Mitglieder des Sonderkommandos feuerten ebenfalls. Desintegrierende Energie blitzte, und es roch nach Ozon.
Die Strahlen verbrannten alle achtzehn Gefangenen zu Asche. Innerhalb weniger Sekunden war alles vorbei, aber der Rauch hing noch eine ganze Weile über dem Platz. Die Zuschauer schrien, und Basil lächelte - für ihn schien es wie Jubel zu klingen.
Andez erteilte ihren Leuten Befehle. Sie schulterten ihre Gewehre und zogen ab. König Rory saß auf seinem Thron und wirkte unsicher, als die Stille andauerte. »Warum schweigt er?«, brummte Basil. »Er weiß doch, was er jetzt sagen soll.« Schließlich fasste sich der junge König und stand auf. Er begann stotternd, doch seine Stimme wurde schnell fester. »Bitte zwingen Sie uns nicht, weitere Maßnahmen dieser Art zu ergreifen. Seien Sie Ihrer Regierung treu. Helfen Sie uns, den Sieg zu erringen. Das erwarte ich von Ihnen als Ihr König.«
Basil nickte zufrieden. »Nicht schlecht.«
»Er hat recht«, sagte Sarein heiser. »Ich hoffe, dass sich so etwas nie wiederholt.«
90 SULLIVAN GOLD
Zwei Tage nach der schrecklichen öffentlichen Hinrichtung öffnete Sullivan die Tür und sah Colonel Andez und sechs ihrer Kumpanen. Lydia stand in der Küche und sagte: »Sie sollen gehen.«
»Bitte machen Sie keine Schwierigkeiten, Mr. Gold.« Andez' Stimme war eiskalt.
Lydia wischte sich die Hände mit einem Handtuch ab und kam verärgert näher. »Frag nach ihrem Durchsuchungsbefehl, Sullivan. Wir müssen sie nicht hereinlassen. Es gibt Gesetze ...«
Ihre Worte schien das Sonderkommando in seiner Entschlossenheit zu bestärken. Andez und ihre Leute schoben sich an Sullivan vorbei. »Moment mal«, sagte er. »Dies ist Privatbesitz. Ich rufe die Polizei.«
»Wir sind die Polizei.«
Lydias trat ihnen in den Weg. »Nein, ihr seid ein Haufen Rowdys.«
Sullivan ergriff seine Frau am Arm und hielt sie zurück. Er erinnerte sich deutlich daran, mit welcher Kaltblütigkeit das Sonderkommando die Leute erschossen hatte, die angeblich hinter dem Mordanschlag auf den Vorsitzenden steckten. »Hör auf, Lydia.«
»Sag ihnen, dass sie aufhören sollen. Warum gibst du einfach so nach?« Sie wirkte verletzt. »Wir müssen uns behaupten und dürfen dies nicht einfach geschehen lassen. Es ist nicht richtigl«
Die uniformierten Männer und Frauen kippten Möbel um, rissen Bücherregale von den Wänden, öffneten in der Küche die Schränke und holten Töpfe und Geschirr aus ihnen hervor.
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