Asche der Welten
Verschwörung bezichtigt, in der Hoffnung, dass jemand die Nerven verliert und ein Geständnis ablegt? Wenn Sie das oft genug machen, finden Sie irgendwann jemanden, der einknickt und alles gesteht.«
Sarein schlug in die gleiche Kerbe und wandte sich mit blitzenden Augen an Basil. »Du versuchst, uns einzuschüchtern, und das gefällt mir ganz und gar nicht. Seit Jahren stehen wir dir mit unserem Rat zur Seite.«
Basil näherte sich, und sein Gesicht war gerötet. »Es gefällt dir nicht? Mir gefällt es nicht, wenn jemand versucht, mich umzubringen!« Sarein gab sich alle Mühe, ihre Furcht zu verbergen. Cain, McCammon und sie hatten sich immer wieder auf gefährliche Dinge eingelassen, und dabei wuchs die Wahrscheinlichkeit, dass sie irgendwo einen kleinen Fehler machten und Spuren hinterließen. Sarein kannte ihre eigene Rolle bei der Verschwörung und spürte, wie ihre Wangen zu glühen begannen. »Steckst du dahinter?« Basils anklagender Blick richtete sich wie ein Jazer-Strahl auf sie. Glaubte er vielleicht, dass sie am ehesten zerbrach? »Sarein?«
Wenn sie nichts sagte, hielt er das vielleicht für ein Schuldeingeständnis. Und wenn sie zu vehement ihre Beteiligung an der Verschwörung abstritt, machte sie sich ebenfalls verdächtig. »Hör auf damit, Basil. Wie kannst du glauben, dass jemand von uns zu den Schuldigen zählt? Du weißt doch, dass du mir vertrauten kannst.«
»Weiß ich das?« Basil erschien Sarein plötzlich wie ein Fremder. »Es wird sich herausstellen. Hier. Jetzt.«
»Bisher haben Sie für Ihre Behauptungen noch keine Beweise vorgelegt, Vorsitzender«, sagte Cain und lenkte Basil damit von Sarein ab.
Wenzeslas wirkte geradezu erleichtert. »Ich habe alle Beweise, die ich brauche, Cain.«
Sarein begriff, dass Basil es ernst meinte. Er war tatsächlich entschlossen, einen von ihnen als Schuldigen zu entlarven. Er würde niemanden gehen lassen, solange er nicht zufrieden war.
Sie wusste, dass sie ihm nicht standhalten konnte, wenn er sie einem direkten Verhör unterzog. Nach wie vor hoffte sie, dass er im Zweifel zu ihren Gunsten entschied. Sie erinnerte sich daran, wie er einmal gewesen war. Es musste noch ein bisschen Zuneigung für sie in ihm geben.
Andererseits: Cain und McCammon stand vielleicht die Hinrichtung bevor. Für die Erschießung der achtzehn Männer und Frauen auf dem Platz hatte Basil allein der Verdacht genügt.
Sarein fragte sich, was geschehen würde, wenn sie gestand ... Vielleicht schickte Basil sie nur nach Theroc zurück - womit er ihr sogar einen Wunsch erfüllt hätte. Es schien ihr die einzige Möglichkeit zu sein, Cain und McCammon zu retten. Sarein holte tief Luft und öffnete den Mund mit der Absicht, sich als einzige Schuldige zu präsentieren, doch McCammon kam ihr zuvor. Mit einem kurzen Blick auf sie stieß er hervor: »Ich war's. Ich habe König Peter und Königin Estarra entkommen lassen.«
»Er lügt!«, heulte Sarein. »Seien Sie still, Captain McCammon«, sagte Cain. »Lassen Sie sich nicht einschüchtern.«
»Ich lüge nicht, und ich bin auch nicht still.« McCammon schien die ganze Schuld auf sich nehmen zu wollen, um Sarein und Cain die Möglichkeit zu geben, ungeschoren davonzukommen. »Ich habe den Mordanschlag vor der Fabrik geplant. Ich habe mich von König Peter betäuben lassen, damit er aus dem Flüsterpalast entkommen konnte.« Seine Stimme wurde lauter. »Ich habe dem grünen Priester Nahton gestattet, sein Quartier zu verlassen und Theroc vor dem Angriff der TVF-Schiffe zu warnen.« Er verschränkte die Arme. »Ich bin der Anführer des Schwerts der Freiheit.«
Basils Gesicht zeigte eine seltsame Mischung aus grimmiger Zufriedenheit und Zorn. Langsam drehte er sich um, kehrte zum Thron zurück und blieb daneben stehen. »Das reicht, Captain. Danke dafür, dass Sie dies leichter machen.« Colonel Andez gab einen knappen Befehl, woraufhin die Angehörigen des Sonderkommandos die Energiezellen ihrer Waffen aktivierten. Plötzlich lag das dumpfe Summen von Bereitschaftsenergie in der Luft. »Was haben Sie getan?«, wandte sich Sarein mit einem heiseren Flüstern an McCammon. Cain stand reglos wie eine Statue und war offenbar zu dem Schluss gelangt, dass er nichts für den Captain tun konnte. Doch Sarein wollte noch nicht aufgeben. »Komm zur Vernunft, Basil!«, rief sie entsetzt. Niemand sah sie an. »Wie gern würde ich ein öffentliches Spektakel aus Ihrer Hinrichtung machen, Captain«, sagte der Vorsitzende mit kalter Wut in
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