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Asche der Welten

Asche der Welten

Titel: Asche der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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TVF-Frequenzen.« Zan'nh trat zum Geländer des Kommando-Nukleus. »Hier spricht Adar Zan'nh von der Solaren Marine. Geben Sie den Weisen Imperator Jora'h und alle ildiranischen Gefangenen frei. Wenn Sie dieser Aufforderung nicht nachkommen, werden wir das Oberhaupt unseres Volkes mit Gewalt befreien und großen Schaden bei Ihnen anrichten.«
    Das Heulen von Alarmsirenen kam durch die Kommunikationskanäle. Aufregte Stimmen erklangen. Nach wenigen Sekunden starteten Truppentransporter, obwohl klar war, dass sie keine Chance gegen die Solare Marine hatten. Ein Manta legte von einem Treibstoffdepot im Orbit des Mondes ab und nahm Fahrt auf, als wolle er die ildiranischen Schiffe ganz allein angreifen, aber der Captain überlegte es sich zum Glück anders. Mehrere TVF-Kuriere rasten fort. »Adar, zahlreiche Schiffe schlüpfen durch unser Netz. Mehrere Notrufe sind an die Erde gerichtet worden. Dort weiß man, dass wir hier sind.«
    »Das ließ sich nicht vermeiden. Wir müssen schnell handeln.«
    In der TVF-Basis fanden Notfallmaßnahmen statt. Zugangskuppeln wurden versiegelt und Luftschleusen deaktiviert, damit ildiranische Soldaten nicht durch sie ins Innere der Anlage gelangen konnten.
    Zan'nh hatte nicht mit einer sofortigen Kapitulation gerechnet und erteilte seinen Schiffen die nächsten Anweisungen. »Schicken Sie alle Kampfboote zur Oberfläche des Mondes. Alle.« Er wusste genau, welchen Eindruck es auf die Menschen machen würde, so viele Schiffe zu sehen. Die Solare Marine würde ihre ganze Stärke zeigen, und dem hatte die Terranische Verteidigungsflotte nichts entgegenzusetzen.
    Während Schwärme ildiranischer Kampfboote dem Mond entgegenrasten, blieben Hunderte von Kriegsschiffen im Orbit, die Waffen bereit. Eine Landungswelle folgte der nächsten. Tausende von ildiranischen Soldaten erreichten die Oberfläche, gut ausgebildet, voll ausgerüstet und bewaffnet, und jeder von ihnen mit einem klaren Ziel vor Augen.
    Zan'nh ging erneut auf Sendung. »Ich bin bereit, die gesamte Mondbasis in Schutt und Asche zu legen und jedes Schiff zu vernichten, das sich uns entgegenstellt, wenn Sie sich weigern, den Weisen Imperator freizulassen.«

96 WEISER IMPERATOR JORA'H
    Alarmsirenen schrillten tief in der Mondbasis. Jora'h sah die Sorge in den Gesichtern der TVF-Soldaten und wusste: Dies war keine Übung. »Die Basis wird angegriffen«, sagte Nira zu ihm und blickte durchs Fenster in der verriegelten Tür ihres Quartiers. »Aber von wem? Erneut die Hydroger? Die Faeros? Klikiss-Roboter?«
    Jora'h spürte ein Anschwellen von Aktivität im Thism und lächelte. Er hielt sich die flache Hand an die Brust und lauschte den Empfindungen. »Nein, es ist etwas anderes. Ildiraner sind in der Nähe, viele ... Die Solare Marine kommt. Adar Zan'nh ist hierher unterwegs.«
    Nira spürte es ebenfalls. »Ja, und Osira'h! Sie hat dem Adar gesagt, wo du dich befindest.«
    Draußen im Korridor erklang eine scharfe Stimme aus den Lautsprechern und befahl einzelnen Soldatengruppen, bestimmte Positionen zu besetzen. Atemlose Männer und Frauen liefen zu den Rüstkammern, Piloten eilten zu ihren Schiffen. Sicherheitstüren wurden geschlossen und verriegelt. Wenige Sekunden später kam die Durchsage, dass alle Zugangskuppeln versiegelt worden waren, damit niemand in die Basis eindringen konnte. »Sie haben Angst«, sagte Nira. »Richtig Angst.«
    »Das sollten sie auch. Die Solare Marine will mich befreien, um jeden Preis.« Der Weise Imperator straffte die Schultern und legte die Hände auf den Rücken. Die Nähe Tausender Ildiraner gab ihm neue Kraft; den anderen Gefangenen erging es bestimmt ebenso.
    Jora'h richtete den Blick auf die verriegelte Tür ihres Quartiers. Es würde bestimmt nicht mehr lange dauern, bis sie Besuch erhielten.
    Mehr als fünfzig uniformierte Menschen drängten sich in den Korridoren vor den Gefangenenquartieren, offenbar in der Absicht, gegen Angreifer Widerstand zu leisten.
    Der hagere Basiskommandant bahnte sich einen Weg durch die Menge. In Tiltons Augen flackerte es, und fast so etwas wie Verzweiflung zeigte sich in seinem Gesicht. Er erreichte die Tür des Quartiers, in dem Jora'h und Nira untergebracht waren, verharrte dort und atmete tief durch, als müsse er Mut schöpfen.
    Der Weise Imperator erwartete ihn an der Tür, zu Kompromisslosigkeit dem Mann gegenüber entschlossen, der den abscheulichen Befehlen des Vorsitzenden Wenzeslas gehorcht hatte.
    Tilton deaktivierte die Verriegelung der Tür und

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