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Asche der Welten

Asche der Welten

Titel: Asche der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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trat ein, ohne um Erlaubnis zu fragen. Hinter ihm standen mehr als ein Dutzend Soldaten. »Ihre Solare Marine ist mit Hunderten von Schiffen gekommen. Mit Hunderten! Sie drohen damit, diese Basis zu zerstören. Es ist mir ein Rätsel, wie sie Ihren Aufenthaltsort herausgefunden haben.«
    Jora'h lächelte. »Alle Ildiraner fühlen die Präsenz des Weisen Imperators. Im Gegensatz zu den Menschen sind wir untereinander verbunden.«
    Tilton klang resigniert. »Ich bin Realist genug, um zu erkennen, dass nicht rechtzeitig Verstärkung eintreffen kann. Andererseits glaube ich nicht, dass Ihrem Adar viel Zeit bleibt. Er hat es eilig und verlangt Ihre sofortige Freilassung. Tausende von Kampfbooten setzen zur Landung an, und wir sind nicht in der Lage, sie zurückzuschlagen.« Er schüttelte den Kopf. »Wenn Sie meine persönliche Meinung hören wollen: Sie verursachen einfach zu viele Probleme.« Jora'h zuckte die Schultern. »Dann lassen Sie mich frei.«
    Tilton zog die Waffe aus dem Halfter an seiner Hüfte und hielt sie locker in der Hand. »Es würde Ihren Ildiranern sicher nicht gefallen, Sie hier tot vorzufinden.« Nira trat mit einem raschen Schritt vor Jora'h und schirmte ihn vor der Waffe ab. »Sie werden ihn nicht töten.«
    Tilton wirkte mehr erstaunt als verärgert. »Glauben Sie, ich hätte Skrupel, Sie beide zu erschießen?«
    Jora'hs Stimme war so hart und kalt wie gefrorener Stahl, als er sagte: »Wenn Sie mir oder uns beiden etwas antun, so wird die Solare Marine jede einzelne Person in dieser Basis töten, das garantiere ich Ihnen. Sie haben gesehen, mit welcher Entschlossenheit meine Wächter gekämpft haben, als sie versuchten, mich zu befreien. Stellen Sie sich vor, was geschehen wird, wenn die ildiranischen Soldaten von meinem Tod erfahren.« Jora'h wusste, dass Tilton den Maßnahmen des Vorsitzenden der Hanse sehr kritisch gegenüberstand, und auch deshalb wollte er ein Blutbad unter den menschlichen Soldaten vermeiden. Sein wahrer Kampf galt den Faeros.
    Tilton hielt seine Waffe fast unbeholfen. »Dann schlage ich vor, dass wir hier zu einer zufriedenstellenden Entscheidung gelangen.«
    »Die einzige zufriedenstellende Entscheidung, die es hier zu treffen gilt, besteht in meiner Freilassung, damit ich zurückkehren und mein Reich retten kann. Sie und Ihr Vorsitzender haben bereits genug Schaden angerichtet.«
    Das Knallen und Fauchen einzelner Schüsse hallte durch die Korridore und kam näher. Tiltons Unruhe wuchs. »Die Soldaten der Solaren Marine sind hierher unterwegs, Commander«, sagte Nira und trat noch näher an die Waffe des Mannes heran. »Wenn Sie Ihren Leuten befehlen, Widerstand zu leisten, so droht ein Massaker, ohne dass Sie die Angreifer aufhalten können. Letztendlich werden die Ildiraner hierherkommen und uns befreien.«
    »Sagen Sie Ihren Leuten, dass sie sich zurückziehen sollen«, fügte Jora'h hinzu. »Lassen Sie uns frei. Damit retten Sie Hunderten, vielleicht sogar Tausenden das Leben.«
    »Und die meisten von ihnen wären Menschen«, betonte Nira. »Entscheiden Sie sich für das Ehrenhafte.«
    Tiltons Gesicht war zu einer Grimasse geworden. Er winkte mit seiner Waffe. »Dem Vorsitzenden Wenzeslas wird dies ganz und gar nicht gefallen«, sagte er schließlich. Und lauter, über die Schulter hinweg: »Geben Sie den Befehl per Interkom weiter: Versuchen Sie nicht, die Solare Marine aufzuhalten!« Er presste kurz die Lippen zusammen, und in seinen Wangen mahlten die Muskeln. »Teilen Sie den Ildiranern mit, dass ihr Weiser Imperator unverletzt ist. Und dass er unverletzt bleiben wird, wenn sie damit aufhören, meine Soldaten zu töten.«
    Der Widerstand hörte nach und nach auf, aber das Durcheinander aus Rufen und Schreien blieb. Mit schweren, donnernden Schritten stapften animalisch wirkende Kämpfer der Solaren Marine durch die Korridore, ihre kristallenen Katanas bereit, alle TVF-Angehörigen niederzumachen, die sich ihnen in den Weg stellten. Adar Zan'nh ging an der Spitze der Gruppe und wirkte, als hätte er gerade einen ganzen Planeten erobert.
    Als sich der Adar dem Gefangenenquartier näherte, hob Tilton erneut seine Waffe und richtete sie drohend auf Jora'h. »Welche Garantie habe ich, dass Ihre Soldaten uns nicht alle umbringen, sobald Sie den Weisen Imperator zurückhaben?«, wandte er sich an Zan'nh. »Versichern Sie mir, dass Sie mich und meine Leute am Leben lassen?«
    Der Adar kniff die Augen zusammen und blickte auf die Waffe. »Dies ist eine Unverschämtheit.

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