Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Asche der Welten

Asche der Welten

Titel: Asche der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
ihn Niras Halbblut-Kinder abschirmen konnten. Als er sich jetzt wieder im alten Bergwerk befand, in Sicherheit, hielten der Erstdesignierte und Osira'hs Geschwister Ridek'hs Überleben für ein Zeichen der ildiranischen Standhaftigkeit.
    Die Faeros waren fort, zumindest für eine Weile, und das gab Daro'hs Volk Gelegenheit, neue Kraft zu sammeln. Von ganzem Herzen glaubte der Erstdesignierte daran, dass Adar Zan'nh den Weisen Imperator befreien würde. Und wenn er daran glaubte, so auch alle anderen Ildiraner; seine Zuversicht ging durch das Thism auf sie über.
    Um seine Entschlossenheit zu zeigen, verließ Daro'h den Unterschlupf tief in den Bergen und forderte sein Volk auf, ihm aus den Höhlen und Bergwerken nach draußen zu folgen. Neben ihm lächelte Yazra'h voller Stolz auf ihren Halbbruder. »Wir können uns nicht für immer verkriechen«, sagte sie.
    Die verängstigten Ildiraner traten aus den Tunneln, blinzelten im hellen Licht und freuten sich darüber, wieder die Sonnen zu sehen. Durch das Thism spürte Daro'h die Verjüngung der kollektiven ildiranischen Psyche, das Wachsen von Optimismus. Die Zuversicht schwand allerdings ein wenig, als die über lange Zeit hinweg isolierten Ildiraner mit eigenen Augen das Ausmaß der Verheerungen auf ihrer Heimatwelt sahen.
    Mithilfe der Seelenfäden, die sie alle miteinander verbanden, übermittelte Daro'h ihnen seine Gewissheit und rief sie zusammen. »Wir kehren nach Mijistra zurück!« Er beschloss, unterwegs alle anderen Ildiraner aufzufordern, sich ihm anzuschließen, all die Angehörigen der verschiedenen Geschlechter, die beim Eintreffen der Faeros aus der Hauptstadt geflohen waren.
    Trotz der noch nicht lange zurückliegenden Konfrontation mit der Faero- Inkarnation und der Nachricht, dass sein Mentor Tal O'nh an Bord der vom Himmel gestürzten Orbitalwerft gestorben war, erklärte sich Ridek'h als einer der Ersten bereit, den Erstdesignierten zu begleiten. Niras vier Halbblut-Kinder bestanden darauf, ganz vorn zu gehen, neben Daro'h.
    Nach mehreren langen, anstrengenden Tagen erreichten die Ildiraner die Ruinen von Mijistra. Als der Erstdesignierte das gewaltige Trümmerfeld sah, empfing er eine Welle der Verzweiflung von seinem Volk und taumelte. Jene, die ihn begleiteten, sahen nun die verbrannten Reste des einst so prachtvollen Zentrums ihres Reiches.
    Daro'h wusste, dass die Zerstörung von Mijistra letztendlich auf ihn zurückging.
    Ich bin verantwortlich, dachte er, als sein Blick über die Trümmer strich. Es war die einzige Möglichkeit.
    Der Oberste Schreiber Ko'sh hatte zwar den Absturz der Orbitalwerft beobachtet, war aber sehr bestürzt, als er jetzt die Folgen sah. Die Hautlappen in seinem Gesicht zeigten grelle Farben, und zuerst fehlten ihm die Worte, obwohl er sein ganzes Leben lang Geschichten erzählt hatte. »Es ist alles zerstört. Unsere ganze Geschichte und damit die Seele unseres Volkes - dahin!«
    »Nein«, sagte Daro'h ernst. »Wir existieren noch. Sie sind Erinnerer, also erinnern Sie sich. Ihre Verantwortung ist größer als jemals zuvor. Solange wir leben, können wir unseren vergangenen Ruhm neu entstehen lassen. Wir müssen den Faeros zeigen, dass wir nicht besiegt sind.«
    »Aber wir sind besiegt!«, heulte Ko'sh.
    Yazra'h versetzte ihm einen so wuchtigen Schlag ins Gesicht, dass er zu Boden fiel. Mit einem verwirrten Blinzeln kam er auf die Knie, und die beiden Isix- Katzen näherten sich mit einem leisen Fauchen.
    Daro'h richtete einen strengen Blick auf ihn. »Ich werde nicht zulassen, dass uns die Saga Feiglinge nennt, nicht einmal angesichts eines so großen Verlusts.« Weitere Flüchtlinge näherten sich. Sie kamen aus Dörfern und Auffanglagern, hatten den Ruf des Erstdesignierten gehört und waren ihm auf der Suche nach Antworten hierher gefolgt. Daro'h wollte ihnen geben, was sie suchten. Bis zur Rückkehr des Weisen Imperators waren sie alle sein Volk ...
    Doch dann erschienen die Faeros erneut am Himmel, und Daro'h fragte sich, ob das Schicksal ihn und die Seinen zum Tod verurteilt hatte. Tausende von Feuerbällen zogen ihre heißen Bahnen am Himmel, und mit ihnen kehrte Rusa'h nach Ildira zurück. »Jetzt werden sie uns vernichten«, stöhnte Ko'sh. »Hier in der offenen Landschaft sind wir ungeschützt.«
    Daro'h atmete tief durch, und die heiße Luft brannte in seinen Lungen. Er wusste den Befürchtungen des Obersten Schreibers nichts entgegenzusetzen.
    Aber es wurde schnell klar, dass diese Faeros nicht gekommen

Weitere Kostenlose Bücher