Asche der Welten
Sonnenaufgangs eine ganze Woche lang am Firmament glühen würden.
Maratha Secda war während des Bombardements durch die Solare Marine und die Klikiss schwer beschädigt worden, und ildiranische Spezialisten hatten die Ruinen untersucht, um festzustellen, was gerettet und wiederverwendet werden konnte. Verwalter arbeiteten fleißig an einem Wiederaufbauplan für Secda. Während der dunklen Monate in der anderen Hemisphäre würden sie festlegen, wie diese monumentale Aufgabe am besten bewältigt werden konnte, und die Arbeiten würden beginnen, wenn der langsame Tag die andere Seite der Welt erreichte.
Zan'nh dachte an die terranische Ingenieurin Tabitha Huck, die vielleicht noch effizientere Pläne entwickelt hätte, wenn sie nicht wie viele andere den Faeros zum Opfer gefallen wäre. Sullivan Gold wäre eine willkommene Erweiterung der Arbeitsgruppen gewesen, doch zusammen mit seiner Familie unterstützte er Ildiraner und Menschen anderenorts.
Was für Zan'nh bedeutete, dass er selbst seine Leute dazu bringen musste, innovativ zu sein. Es war eine Aufgabe, die ihm sowohl Nervosität als auch Aufregung bescherte. Er zweifelte nicht daran, dass die Ildiraner zu so etwas imstande waren.
Der Adar stand in der Tür seines provisorischen Kommandostands und beobachtete, wie Arbeiter, Techniker, Gräber, Bedienstete und weitere Verwalter aus gelandeten Transportern stiegen. Adar Kori'nh war einmal enttäuscht darüber gewesen, dass er so viel von seiner Zeit zivilen Projekten und Rettungsmissionen widmen musste. Kori'nh hatte militärischen Ruhm erringen wollen, um sich einen Platz in der Saga der Sieben Sonnen zu sichern.
Bei Zan'nh verhielt es sich ganz anders. Er hatte genug von Raumschlachten und Zerstörung, vom Verlust von Schiffen und Besatzungsmitgliedern, von ständigen Tragödien und Grausamkeiten. Er war durchaus zufrieden damit, die Ressourcen der Solaren Marine für eine Verjüngung des Ildiranischen Reichs einzusetzen.
Er genoss es einfach zu beobachten, wie der goldene Schein von Marathas Sonnenaufgang die große Baustelle in langsam heller werdendes Licht tauchte.
165 KÖNIGIN ESTARRA
Estarra freute sich darüber, wieder auf Theroc zu sein und ihren Sohn in den Armen zu halten. Vater Idriss und Mutter Alexa waren inzwischen ganz vernarrt in ihn. »Was habt ihr ihm zu essen gegeben?«, fragte Estarra. »Er scheint doppelt so schwer zu sein wie vorher.«
Ihre Mutter spitzte die Lippen. »Gibt es daran etwas auszusetzen? Er ist ein Baby und muss wachsen.«
Estarra wiegte ihren Sohn und sah ihm in die Augen. Sie waren braun, was der natürlichen Augenfarbe von Peter entsprach, vor der Veränderung. Das dunkle Haar des Jungen war schon jetzt schwer zu bändigen.
Sie hob den Blick zu den wundervollen Weltbäumen, deren Stämme tiefe Brandwunden aufwiesen, deutliche Erinnerungen an die Flammen der Faeros. Zahlreiche Repräsentanten der Konföderation, Roamer-Arbeiter und Besucher von der Erde befanden sich auf Theroc. Grüne Priester schickten den Kolonien aufgeregte Mitteilungen und berichteten von den positiven Veränderungen. Mit all der Unterstützung war ein neues Regierungshaus entstanden, eine Mischung aus Roamer-Gebäude, Pilzriff und stabiler Hanse-Architektur. König und Königin hielten es für wichtig zu zeigen, dass die neue Konföderation eine Synthese aller Teile der Menschheit darstellte.
Sarein stand neben Estarra und bemerkte ihren wehmütigen Blick, der über den Wald und all die Menschen hinwegstrich. »Es wird Zeit für uns, tiefe Wurzeln zu schlagen.« Sie sah sich zufrieden und auch voller Ehrfurcht um. »Ich hätte es nicht für möglich gehalten, diesen Ort einmal so sehr zu vermissen.«
Idriss und Alexa hatten ihre älteste Tochter nach der Flucht von Basil Wenzeslas herzlich willkommen geheißen, ohne einen Gedanken daran zu vergeuden, was sie auf der Erde getan hatte und in welche politischen Verwicklungen sie durch die Hanse geraten war. Estarra war stolz auf ihre Schwester, denn sie wusste, dass Sarein und der stellvertretende Vorsitzende Cain gemeinsam die Entmachtung von Basil Wenzeslas vorbereitet hatten.
Mit einer Blumengirlande lief Celli zu ihren Schwestern. An ihrer schmalen Taille hing eine Schärpe aus lavendel- und pfirsichfarbenen Flechten. »Nur noch einige Stunden. Alle Bäume sind darauf konzentriert - ich spüre es deutlich. Ihr solltet die vielen Stimmen im Telkontakt hören.«
»Gibt es für die Bäume keine wichtigeren Angelegenheiten?«, spottete
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