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Asche der Welten

Asche der Welten

Titel: Asche der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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gesprochen. Jetzt eilte er zu Jora'h. »Diese Leute gehören nach Hyrillka, Herr«, sagte er rasch. »Auf Ildira fühlen sie sich fremd. In ihrer Heimat gibt es genug wiederaufzubauen. Mit deiner Erlaubnis begleite ich sie nach Hause.«
    »Ich gebe sie dir gern.«
    »Und noch etwas.« Der junge Mann zögerte und fügte dann schnell hinzu: »Ich glaube, ich sollte den früheren Designierten Rusa'h mitnehmen.«
    Das überraschte Jora'h. Nach seiner Niederlage war Rusa'h frei von Faeros, aber kaum mehr als eine leere Hülle. Angesichts seiner Passivität hatten sie erst nach mehreren Tagen herausgefunden, dass er wie Tal O'nh blind geworden war - die Faeros hatten ihm die Augen verbrannt. Innerlich zerbrochen, saß er zitternd da und schien von seiner Umgebung gar nichts zu bemerken. Er machte den Eindruck, völlig leer zu sein. »Wir haben Angehörige des Linsen- und des medizinischen Geschlechts«, fuhr der Designierte Ridek'h hastig fort. »Wir sollten Rusa'h mit Ildiranern umgeben, ihn ins wahre Thism einbetten und ihm dadurch Gelegenheit geben, das helle Licht der Sonnen zu sehen. Lass ihn heimkehren nach Hyrillka.«
    Jora'h blieb skeptisch. »Mein Bruder hat sich schon einmal in einer Subr/izsm- Trance befunden, wegen seiner schweren Kopfverletzung. Als er daraus erwachte, war er auf dramatische Weise verändert.«
    »Und jetzt muss er erneut erwachen, aber richtig. Wenn es eine Heilungschance gibt, so sind wir verpflichtet, sie wahrzunehmen.«
    Nira dachte darüber nach und nickte langsam. »Ich glaube, der Vorschlag des Designierten Ridek'h zeigt große Reife.«
    Jora'h dachte daran, was mit seinem eigenen Sohn Thor'h nach dessen Verrat geschehen war: Er hatte ihn unter Drogen gesetzt und in einem unterirdischen Raum eingesperrt. Das wollte er nicht mit Rusa'h machen, ungeachtet aller Verbrechen des verrückten Designierten. »Na schön. Ich vertraue ihn dir an. Es freut mich, dass du keine Rache im Sinn hast, sondern Heilung.«
    Dann sah der Weise Imperator eins der hoffnungsvollsten Zeichen überhaupt: Osira'h und ihre Geschwister lachten und spielten. Sie liefen durchs Lager und folgten einem hin und her hüpfenden Spiegelball. Muree'n fing ihn, lief schneller als die anderen und erreichte ihre Mutter und Jora'h. Osira'h folgte ihrer Schwester.
    Nira wirkte sehr glücklich. »Es ist so schön, sie als Kinder zu sehen. Sie brauchen diese Veränderung.«
    »Wir alle brauchen sie«, sagte Jora'h. »Mit meiner Familie hier und umgeben von meinem Volk fühle ich mich stark. Und auch das Reich wird wieder stark sein.«

163 ANTON CÓLICOS
    Als Anton mit seiner Mutter Ildira erreichte, brauchte er nicht lange nach Yazra'h zu suchen. Hager und verschwitzt trat sie auf ihn zu und lächelte. Ihr kupferfarbenes Haar wirkte wie der Schweif eines metallischen Kometen. »Erinnerer Anton, ich freue mich, dass Sie zurückgekehrt sind. Historisches findet hier statt. Sie sollten es für uns aufzeichnen.«
    Die beiden Isix-Katzen sprangen vor und erschreckten Margaret, aber Anton lachte und kraulte sie hinter den großen Ohren.
    Yazra'h war voller Schmutz und sah recht mitgenommen aus, doch sie sprühte auch vor Kraft, obwohl sie vermutlich seit Tagen nicht geschlafen hatte. Anton bezweifelte, dass sie jemals zuvor in ihrem Leben so große Verantwortung getragen hatte - sie musste sich um viele große Projekte kümmern. »Sie sehen gut aus, Yazra'h.«
    »Sie auch, Erinnerer Anton.« Die Kriegerin berührte ihn am Arm und blieb dicht bei ihm stehen. Mit einem fast gleichgültigen Blick auf Margaret fügte sie hinzu: »Und wer ist diese Frau?«
    »Meine Mutter.«
    »Ah, die Xeno-Archäologin. Sie gehört zu den Entdeckern der Klikiss-Fackel. Ihr Sohn hat viele Geschichten über Sie erzählt.« Yazra'h deutete eine Verbeugung an. »Anton ist ein großer Erinnerer. Er hat mir dabei geholfen, in unserer Saga Dinge zu entdecken, die nur wenige Ildiraner bemerkten. Mein Vater schätzt ihn sehr. Kommen Sie, ich bringe Sie zu ihm.« Yazra'h wartete keine Einwände ab und ging los. Die Isix-Katzen schlossen sich ihr sofort an. »Hat sie mit dir geflirtet?«, fragte Margaret. »In ihrer Nähe fühle ich mich immer sehr eingeschüchtert«, erwiderte Anton verlegen. »Ich verstehe.«
    Um sie herum fand der Wiederaufbau von Mijistra statt. Trotz des Vorteils, den ihnen das Thism bot, schienen die Ildiraner kaum in der Lage zu sein, alle parallelen Anstrengungen zu koordinieren. Am Rand der alten Stadt war das Lager eines neuen Verwaltungs-

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