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Asche und Schwert

Asche und Schwert

Titel: Asche und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. M. Clements
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niemals enden und der Strom klingender Münzen nie versiegen!«
    Pelorus hob seinen Kelch, der unterdessen unauffällig gefüllt worden war, und goss Wein in das Becken im Atrium. Die Gäste sahen in respektvollem Schweigen zu, wie er die Manen beschwor und den unsichtbaren Göttern den ihnen zustehenden Respekt zollte.
    Â»Ich bringe dieses Trankopfer dar in der innigen Hoffnung darauf, dass unser guter Freund Verres eine sichere Reise haben wird, wenn er von Neapel aus in See sticht. Möge sein Amt reiche Früchte tragen für sein Haus und die guten Menschen von Sizilien diese armen, armen Bastarde!«
    Wilder Jubel ließ die Wände vibrieren und stieg auf in den nächtlichen Himmel über Neapel.
    Â»Edle Herren, begrüßen wir Gaius Verres, unseren würdigen Vertreter in Sizilien!«
    Rufe nach »VERR-ES! VERR-ES!« erfüllten den Garten, doch schon kurz darauf verklangen sie wieder, während sich die Gäste ratlos umsahen.
    Â»Scheiße, wo mag er nur sein?«, fragte Pelorus kichernd. Er hob das Tischtuch, als hielte er darunter Ausschau nach dem Gesuchten.
    Â»Das ist mir egal!«, schrie Caius Valgus. »Angelegenheiten von weitaus größerer Bedeutung verlangen unsere Aufmerksamkeit.« Vergnügt deutete er auf die junge Frau, die vor ihm im Becken des Atriums kniete und deren Kopf hingebungsvoll zwischen seinen Beinen auf und ab wippte.
    Gaius Verres hörte, wie die anderen Gäste seinen Namen riefen und die Musiker ihr Spiel wieder aufnahmen. Das Fest würde ohne ihn weitergehen müssen, denn er wollte die entlegeneren Teile von Pelorus’ Haus erkunden.
    Die Zimmer, die nicht für die Feierlichkeiten vorgesehen waren, wurden nur spärlich von einzelnen Öllämpchen erleuchtet, von denen viele nach und nach flackernd erloschen. Die Sklaven des Hauses hatten andere Pflichten, und das Fest dauerte inzwischen schon viel länger, als die übliche Lampenfüllung vorhielt.
    Er hörte, wie sich eine Frau leise von hinten auf ihn zuschlich – wenn man ihre Bewegungen »leise« nennen konnte angesichts der winzigen Glocken an ihren Fußkettchen.
    Â»Verres«, rief sie ihm mit einem Bühnenflüstern aus einem der Flure des Hauses nach. »Verres? Versteckst du dich vor mir?«
    Er ignorierte sie und hob seine Lampe. Das Zimmer war bis auf einen kleinen Schrein für die Manen und ein Holzschwert, das an der Wand hing, völlig leer. Verres schüttelte den Kopf und seufzte.
    Â»Wo ist denn nun das Abenteuer, Pelorus, du alter Stecher?«, murmelte er. Schnell kamen die Schritte näher, und die Knöchelglöckchen erklangen lauter. Plötzlich fühlte sich Verres von einem hauchdünnen Tuch aus syrischer Seide umhüllt.
    Â»Wer sucht hier etwas zum Stechen?«, fragte die junge Frau.
    Â»Ich habe nicht mit dir geredet«, erwiderte Verres ungeduldig.
    Â»Vielleicht bist du ja einer von denen, die keinen Wert auf viele Worte legen«, sagte sie. Ihr singender Tonfall verriet ihren pompeijanischen Akzent.
    Â»Ich habe kein Interesse an deiner Gesellschaft …«
    Â»Successa. Ich heiße Successa.«
    Â»Wie du meinst.« Verres wischte das Tuch beiseite und ging in das nächste Zimmer. Er bewegte sich so schnell, dass der entstehende Luftzug beinahe seine Lampe erlöschen ließ.
    Â»Successa, das ist mein Name.« Fast sang sie die Worte. »Successa, das ist meine Natur.«
    Â»Ich bin sicher, dass das viele Männer bestätigen können.«
    Â»Warum kommst du nicht ein bisschen näher und verschaffst dir selbst Gewissheit darüber – Statthalter Verres?«
    Â»Ich bin eher an anderen Leistungen interessiert.«
    Â»Aber es wäre ganz im Sinne des guten Pelorus.«
    Â»Dann lass mich in Frieden und mach’s doch mit ihm.«
    Mit erstaunlicher Kraft packte Successa den designierten Statthalter und schob ihn gegen die Wand. Völlig überrascht ließ Verres die Lampe fallen, deren Inhalt sich über den Mosaikboden ergoss, wo er in einem Gitterwerk kleiner Flammen aufleuchtete. Successa drückte ihren heißen Mund auf Verres’ Lippen, ihre Zunge schob sich tastend vor, und ihre Arme zogen seinen Kopf näher zu sich heran. Sie presste ihre Brüste gegen ihn und schlang ein Bein um seine Waden.
    Verres drehte seinen Kopf weg.
    Â»Koste nur einmal von dem, was ich dir zu bieten habe, Verres«, sagte sie in drängendem

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