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Asche zu Asche

Asche zu Asche

Titel: Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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Stockwerk über uns. Ausgestreckt lag sie auf einem Ledersofa in der Diele und las. Obwohl ich jetzt wusste, was wirklich zwischen ihr und Nathan geschehen war, diente ihr Verhalten Max gegenüber nicht dazu, dass ich sie sympathischer fand.
    Sie setzte sich auf, schaute von mir zu Nathan und wieder zurück. „Max ist in der Küche.“
    Nathan schien den Grund für ihre Zurückhaltung zu spüren. Und weil er so ist, wie er ist, raunte er: „Ich werde ihn töten“, bevor er sich auf den Weg in die Küche machte.
    Bella schien nicht im Geringsten so erschrocken, wie Nathan es wahrscheinlich erwartet hatte. Sie hob eine ihrer sorgfältig gezupften Augenbrauen und schaute wieder in ihr Buch. „Bringt er ihn wirklich um?“
    „Nein. Ich habe ihm verboten, Max zu ärgern. Allerdingshabe ich nie daran gedacht, ihm zu verbieten, dich zu ärgern.“ Ich schob meine Hände in die Taschen meiner Jeans. „Hör mal, es tut mir leid.“
    Sie sah auf, offensichtlich war sie ein wenig überrascht. „Was tut dir leid?“
    Ich war mir sicher, sie wüsste, worum es ging. Ich deutete mit dem Kopf in Richtung Küche. „Weil … weil ich fast mit Max geschlafen hätte.“
    „Ah, verstehe. Dir würde es noch mehr leid tun, wenn du es getan hättest.“ Sie widmete sich wieder ihrer Lektüre.
    „Das meine ich gar nicht. Er gehört doch eher … in dein Revier.“ Ich zuckte zusammen, weil ich so ein Hundezüchtervokabular benutzt hatte. „Äh, das hört sich komisch an, also …“
    „Max gehört mir nicht, und das will ich auch gar nicht.“ Bella klappte ihr Buch zu und seufzte genervt. „Außerdem möchte ich diese Unterhaltung nicht weiter fortsetzen. Wir haben noch viel vor. Sag den Männern, dass wir uns in fünfzehn Minuten im Esszimmer treffen.“
    Ohne ein weiteres Wort ging sie hinaus.
    Ich wusste, dass Max sich absolut nicht eingestehen konnte, was er für Bella empfand, aber mir war vorher nicht bewusst gewesen, dass dasselbe auch für sie zutraf. Wenn es nach Max ging, war ihre Affäre zu Ende, aber typisch Max: Er glaubte fest daran, dass sie noch immer mit ihm zusammen sein wollte, auch wenn er so tat, als sei sie ihm gleichgültig.
    Vielleicht hatte er recht. Bella wirkte tatsächlich so, als sei sie böse auf ihn. Dasselbe dachte ich, als ich noch glaubte, sie hätte etwas mit Nathan.
    In der Küche lehnte Nathan gegen den Tresen und trank einen Becher Blut, während Max wütend die Sauerei neben dem Mülleimer mit einem Wischmopp beseitigte.
    „Haben wir denn heute Morgen schon jemanden umgebracht?“ Ich verschränkte die Arme und betrachtete den rosa eingefärbten Putzlappen, mit dem Max jetzt wässrig verdünntes Blut über die glänzenden weißen Kacheln zu verteilen schien.
    Nathan schnaubte in seinen Becher hinein. Beim Schlucken verzog er das Gesicht und leckte sich einen Tropfen Blut von der Oberlippe. „Max hat einen Wutanfall gehabt.“
    „Du bist in diesem Hause nur zu Gast“, gab Max kurz zurück und wischte hektisch um Nathans Füße herum. „Vergiss das nicht.“
    „Und ich bin dir sehr dankbar für deine Gastfreundschaft. Da wir gerade darüber sprechen: Wann darf ich mal fast Sex mit dir haben?“ Nathan nahm noch einen Schluck aus seinem Becher, während Max in sich hineingrummelte.
    Ich lächelte, schlug mir jedoch schnell die Hand vor den Mund, als mich Max böse ansah. „Also, Bella möchte mit uns im Esszimmer sprechen.“
    „Ich nehme an, sie ist zu beschäftigt, um herzukommen und uns das selbst zu sagen?“ Max warf den Mopp angewidert in eine Ecke. „Vielleicht hat sie ja einen Plan oder eine Idee, aber sie kann nicht so einfach hier einziehen und uns dann herumkommandieren!“
    „Ich dachte, es würde dir gar nicht so viel ausmachen, wenn sie hier einzieht!“ Nathan zog den Kopf ein, um nicht von dem Salzstreuer getroffen zu werden, den Max nach ihm warf.
    „Mir scheint, damit hat Nathan einen wunden Punkt getroffen.“ Ich ging zum Kühlschrank hinüber und nahm eine Blutkonserve heraus.
    Nathan nahm mir den Beutel aus der Hand und gab mir stattdessen seinen Becher, der noch fast voll war. „Ich hatte schon zwei. Nimm meinen.“
    Ich stand da und nippte an meinem Becher, während mich Nathan heimlich betrachtete und dazwischen so tat, als würde er seine nackten Füße, die Bodenfliesen, die Töpfe und Pfannen, die in der Küche herumstanden, aufmerksam betrachten. Er wusste, dass ich es nicht leiden konnte, wenn ich bei der Nahrungsaufnahme beobachtet wurde, aber seine

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