Asche zu Asche
Mein Körper pochte, als er sein Becken bewegte und in mich hineinglitt.
„Gott, Carrie“, murmelte er durch die Zähne, „du fühlst dich so gut an.“
Ich wollte ihm antworten, etwas Cleveres und Selbstsicheres entgegnen, aber er presste seinen Daumen auf die heiße vibrierende Stelle in der Mitte meines Körpers, sodass ich nur einen heiseren Schrei herausbrachte.
Es war viel zu lange her, dass ich mit ihm so zusammen gewesen war. Es war mehr als eine körperliche Vereinigung. Mit den Blutsbanden, die zwischen uns bestanden, konnte ich seine Gedanken lesen, sein Verlangen spüren und die Lust erfahren, die er erlebte, als sei sie meine eigene. Meine Haut brannte an den Stellen, wo er mich berührte, mein Körper spannte sich um ihn, als ich ihn ritt. Ich verlor das Gefühl für die Zeit, und ich schrie vor Erleichterung auf, ganz verlorenin dem Gefühl, wie er hart und stark in mir pulsierte. Als er nach meinen Hüften griff und sie abrupt nach unten zog, so heftig, dass es fast wehtat, spürte ich, wie er in mir pochte, und ich fiel auf seine Brust, weil mir die Arme versagten.
Ich hatte nicht damit gerechnet, dass mir Tränen kommen würden. Ich wischte sie fort und bewegte mich vorsichtig von ihm herunter, während ich versuchte, mit der wenigen mentalen Energie, die ich noch hatte, ihn von den Blutsbanden auszuschließen. Dennoch hatte er mitbekommen, dass ich ganz plötzlich emotional überwältigt war. Die Erleichterung, wieder mit ihm zusammen zu sein. Die Unsicherheit, ob ich ihm vertrauen konnte, die Wunden zu heilen, die ihm sein Erschaffer zugefügt hatte. Aber am stärksten herrschte die Angst vor, dass ich wieder verletzt werden würde.
Seine Hände zitterten, als er mir meine zerzausten Haare aus dem Gesicht strich. „Du kannst mir jetzt vertrauen, Carrie. Du kannst mir vertrauen, weil ich mir selbst vertraue, dass ich dich nicht mehr verletzen werde.“
Ich lehnte mich gegen seine kalte Haut und schmiegte mein Gesicht gegen seinen Hals. Der Duft des Blutes meines Schöpfers drang in meine Nase und erfüllte alle meine Sinne – er war ursprünglich und vertraut.
Ich hatte ihn so vermisst – das Gefühl seiner Haut unter meinen Händen, sein Gewicht auf mir, er, fest und solide an meiner Seite. So sehr ich es auch hasste, von einem Menschen abhängig zu sein, um sich „ganz“ zu fühlen, so sehr machten die Blutsbande aus uns zwei Hälften, die zusammengehörten, um ein Ganzes zu ergeben.
Es wäre so viel einfacher, wenn ich ihn nicht lieben würde.
3. KAPITEL
Besessen
Max begriff einfach nicht, wie sie dazu in der Lage sein konnte.
Da saß Bella am Küchentresen, tief gebeugt über einem Buch, und biss hin und wieder in ein Sandwich, das sie in der linken Hand hielt. Sie hockte auf einem Barhocker, ihr rechter Fuß stand auf einer höheren Strebe als ihr linker, damit sie ihren Ellenbogen auf ihrem Knie abstützen konnte, um umzublättern.
Wie konnte sie so entspannt dasitzen nach alldem, was passiert war? Wenn die Leute, die er schon seit Jahren kannte, und er nahm an, dass auch sie sie kannte, tot waren, vom Orakel zu Tode gefoltert, das wiederum unkontrolliert herumwütete. Oh ja. Genau die richtige Zeit, sich ein Sandwich zu machen.
Wenn ich jetzt den Hocker umstoßen würde, hätte sie keine Zeit, sich aufzurichten, bevor sie mit dem Arsch auf dem Boden landet. Als er das dachte, lächelte er bitter.
„Du fühlst dich schon wie zu Hause, was?“ Er schlenderte hinüber zum Kühlschrank und öffnete ihn. Genervt stellte er fest, dass sie fast alles aufgebraucht hatte bis auf einen winzigen Klecks Mayonnaise. Aber sie hatte das Glas dennoch zugeschraubt und wieder zurück in das Regal gestellt.
Max holte einen Beutel Blut aus dem Gefrierfach und legte ihn in die Mikrowelle. „Und, hast du gut geschlafen?“
Sie sah nicht auf und antwortete: „Du weißt, dass ich nicht mehr als ein paar Stunden auf einmal schlafe.“
„Ach ja.“ Er schnippte mit den Fingern. „So ist das ja mit Hunden. Musst du dich auch dreimal im Kreis drehen, bevor du dich hinlegst?“
Dieses Mal warf sie ihm einen warnenden Blick zu, bevor sie schweigend in ihrem Buch weiterlas.
„Oh, entschuldige bitte, ich wollte deine Lektüre nicht unterbrechen.“ Er stellte die Minuten am Regler der Mikrowelle ein und drehte sich dann wieder zu ihr um. An den Tresen gelehnt fuhr er fort: „Ich kenne eine ziemlich lustige Geschichte. Du musst sagen, wenn du sie schon mal gehört hast. Ein Gebäude, in
Weitere Kostenlose Bücher