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Ash

Ash

Titel: Ash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexa Kim
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macht mir Angst. Zumal Ash mit seinen Gedanken ganz bei der Sache ist – scheinbar kann er mich besser ausblenden, als ich ihn.
    Das Gebäude, in dem Magnatec untergebracht wurde, ist relativ neu. Auf jeden Fall besitzt es eine Außenfassade aus verschiedenen Metallen und Isolierstoffen und große Strahler, mit denen das Gelände beleuchtet wird. Ich schätze, dass mit der Energie, die für die Strahler verbraucht wird, ein ganzes Stadtviertel von Daytown versorgt werden könnte. Zum Glück gibt es keine Visa-Überwachung, denn die würde der Kälte nicht standhalten. Wir haben Glück im Unglück mit unserem Plan. Seth hält es nicht für nötig, das Gelände mit aufwendigen Sicherheitsmaßnahmen abzusichern. Wer sollte Magnatec auch angreifen? Die Rebellen? Bisher beschränkten sich deren Angriffe auf Schmierattacken oder kleinere Versorgungslager. Ich bin davon überzeugt, dass Seth die Sicherheitsmaßnahmen für Magnatec aufrüsten wird, sobald er von seiner Rebellenjagd zurück ist. Dies ist also unsere einzige Chance, die Daten zu bekommen.
    Kurz stehen wir einfach nur da – unentschlossen. Noch können wir umkehren. Dann atmet Ash tief durch. „Wir gehen rein, setzen die Wachleute fest und nehmen dann den Aufzug in die Forschungsebene. Da wird es dann etwas schwieriger. Wir müssen die beiden Mutanten außer Gefecht setzen. Sie können über die Direktkommunikation ihrer Tablet PCs Kontakt mit Seth aufnehmen. Das müssen wir unbedingt verhindern. Die Menschen ...“, Ash wirft einen zweifelnden Blick auf mich und Leyla. „Um die müsst ihr euch kümmern. Sie werden euch nicht vertrauen, egal, was ihr ihnen sagt. Für die seid ihr Mutantenhuren oder bestenfalls Blutjunkies. Bekommt ihr das hin?“
    Leyla bedenkt Ash mit einem spöttischen Blick. „Traust du uns wirklich gar nichts zu?“
    Ash antwortet nicht. Langsam bekomme ich den Eindruck, dass Menschen … vor allem Frauen … in Ashs Augen hilflos sind. Allerdings muss ich zugeben, dass ich noch nicht wirklich viel dazu beigetragen habe, was Ashs Meinung ändern könnte. Ich wurde aus meinem Apartment entführt und musste von ihm gerettet werden. Und seitdem … tja, irgendwie fühle ich mich wie das schwächste Glied in dieser Viererkette. Dabei hatte ich es anders geplant. Ich muss an Sid denken. Bisher habe ich noch nicht einmal eine Ahnung, wie ich Sid von Angel fortlocken soll.
    „ Ok, wir gehen rein“, holt Ash mich aus meinen Gedanken, und ausnahmsweise bin ich froh darüber.
    Ash und Saron gehen vor, Leyla und ich folgen. Ich halte meinen Dolch fest in der Hand – und komme mir ziemlich albern dabei vor. Die beiden Wachmänner drücken zunächst arglos auf den elektronischen Schlüssel und öffnen uns damit die Tür ins Foyer. Erst als sie uns sehen, erkennen sie ihren Fehler und greifen den Hörer der Direktkommunikationsanlage, um die Forschungsabteilung zu warnen. Aber Ash und Saron sind schneller.
    Es gibt ein kurzes Gerangel. Ash und Saron versetzen die armen Kerle mit einem gezielten Griff in einen tiefen Schlaf der Bewusstlosigkeit. Dann tragen sie die bewusstlosen Körper in den Monitorraum, von dem aus die einzelnen Abteilungen von Magnatec überwacht werden.
    Ash tippt mit dem Finger auf einen Touchscreen und bewegt damit die Kameras der Forschungsabteilung langsam durch den Raum. Etwa zwanzig Wissenschaftler, Männer und Frauen in weißen Kitteln, sitzen vor Bildschirmen und arbeiten konzentriert. Wie Sklaven! Ash deutet auf zwei Gestalten, die lässig in der Ecke stehen und sich unterhalten. Sie fühlen sich sichtlich überlegen und tragen wie Seth Tank-Tops im Militärstil. Ich finde diese Mode einfach nur albern. Gottseidank scheint Ash auch wenig davon zu halten. „Jay und Slash spielen die Wachhunde während Seths Abwesenheit.“
    „ Hm … Jay ist das kleinere Problem, aber Slash ...“, antwortet Saron.
    „ Tja … bei Slash ist der Name Programm.“
    Saron klopft Ash auf die Schulter. „Den überlasse ich dir.“
    „ Danke“, grollt Ash vor sich hin.
    Während Saron sich das lange dunkle Haar mit einem Band zu einem Pferdeschwanz zurückbindet, zuckt er die Schultern. „Es war deine Idee … es ist dein Spiel.“
    „ Schon gut.“ Ash dreht sich zu mir um. „Was immer auch passiert … komm ja nicht in die Schusslinie. Slash ist gefährlich … er kann verdammt gut mit Dolchen und allen anderen Arten von Nahkampfwaffen umgehen.“
    Stirnrunzelnd sehe ich Saron an. „Und wo hat er das gelernt? Etwa bei

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