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Asharas Rückkehr - 19

Asharas Rückkehr - 19

Titel: Asharas Rückkehr - 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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beherrschte sich Margaret, bis Lady Marilla den Löffel zur Hand nahm und zu essen begann. Es schmeckte köstlich, und erst, als sie die Schale fast geleert hatte, fiel ihr das Porzellan selbst auf. Es war eine feine Arbeit, und Margaret wurde bewusst, dass sie zum ersten Mal auf Darkover Eßgeschirr sah, das nicht aus Holz war. »Diese Schalen sind wunderschön, Lady Marilla. Ich habe auf Darkover noch nichts Vergleichbares gesehen.« Es war eine höfliche Bemerkung, und Margaret meinte auch, was sie sagte.
»Vielen Dank.« Die kleine Frau platzte beinahe vor Stolz.
»0 nein«, murmelte Dyan. Margaret sah ihn überrascht an. »Jetzt dürfen wir uns wieder …«
»Dieses Service wurde hier in Ardais, in unseren eigenen Brennöfen gefertigt«, unterbrach Marilla ihren Sohn, als hätte er gar nicht gesprochen.
»Ihr müsst meiner Mutter verzeihen. Sie ist besessen von
Ton. So ein gewöhnlicher Stoff.« Er rümpfte die Nase, als wäre es ihm peinlich.
Margaret fand, dass der junge Lord Dyan an seinem Benehmen arbeiten müsste. Sie merkte, wie sich Mikhail neben ihr bewegte, und warf ihm einen raschen Blick zu. Seine Wangen waren von einer leichten Röte überzogen, und er sah Dyan streng an. »Im Gegenteil, Lord Dyan, auf manchen Planeten wird feines Porzellan höher als Juwelen oder Edelmetall geschätzt. Ich bin keine Expertin, aber diese Schalen sind sehr schön, und das Muster ist außergewöhnlich. Und originell.«
Marilla bemühte sich, ihre Freude zu verbergen, aber es gelang ihr nicht; ihr Gesicht glühte vor Vergnügen. »Es ist nur ein altes Schnitzmuster, aber es freut mich, dass es dir gefällt. Als Tochter des Senators hast du bestimmt von wesentlich besserem Geschirr gegessen.«
Margaret lachte und schüttelte den Kopf, so dass ein paar Haarsträhnen der Schmetterlingsspange in ihrem Nacken entschlüpften und sie nervtötend an ihrer Wange kitzelten. »Mein Vater vielleicht, aber ich habe meistens von unzerbrechlichen Scheußlichkeiten aus Plastik gespeist - wenn ich nicht auf irgendeiner komischen Welt von Blättern gegessen habe.« Sie legte ihren Löffel weg.
»Blätter?« Dyan starrte sie über den Tisch hinweg an, dann senkte er den Blick. »Ist das eine neue Mode im Imperium?«
»Nein«, antwortete Margaret ruhig. »Trotz der Stellung meines Vaters habe ich mich nicht in den feineren Kreisen der Föderation bewegt. Das liegt daran, dass ich den größten Teil meines Erwachsenenlebens in Gegenden der Galaxie unterwegs war, wo man solche Dinge wie Porzellan noch nicht einmal erfunden hatte oder nicht erfinden wollte. Ein breites Blatt ist ein guter Teller, weil man nach dem Essen nicht abspülen muss.« Sie spürte die leichte Ungläubigkeit aller
Anwesenden außer Rafaella, aber wenigstens hörte sie keine Gedanken, und darüber war sie froh.
Julian Monterey nahm neben Dyan Ardais Platz, als der nächste Gang hereingetragen wurde - frischer Fisch, leicht geklopft und meisterlich gebraten. Margaret war erleichtert, dass die Köpfe entfernt worden waren, denn sie hasste es, wenn ihr Essen sie ansah. Der Diener füllte gläserne Kelche mit Wein, und sie trank einen kleinen Schluck. Der Wein war angenehm trocken und passte gut zum Fisch, und Margaret überlegte, wo es auf Darkover wohl warm genug war, dass man Reben züchten konnte.
Die Unterhaltung erstarb für einige Minuten, während sich alle darauf konzentrierten, die kleinen Gräten zu entfernen und dann das köstliche Fleisch zu essen. Margaret wurde ziemlich schnell satt; ihr Magen musste während ihrer Krankheit geschrumpft sein, denn normalerweise hatte sie einen gesunden Appetit. Doch oft war sie so vertieft in ihre Arbeit, dass sie ein paar Mahlzeiten ausließ, die sie später dann jedoch wettmachte. Sie ließ ihre Gedanken in der Stille schweifen, und der Wein und die Wärme des Raums lösten ihre Anspannung.
Mikhail rutschte auf seinem Stuhl hin und her, und Margaret hob den Blick vom Essen, um ihn anzusehen. Erschaute sie beinahe feindselig aus schmalen Augen an, öffnete den Mund, schloss ihn und öffnete ihn erneut; offensichtlich hatte er sich durchgerungen, etwas zu tun, was er für falsch hielt. »Dann seid Ihr also hier, um meine betagten Eltern aus ihrem Heim zu werfen?«
Margaret war so verblüfft, dass sie fast ihre Gabel fallen ließ. »Wie bitte? Warum sollte ich das tun?« Sie spürte, dass er in einer Notlage war, in einem Konflikt, aber sie hatte keine Ahnung, was die Ursache dafür sein könnte. Sie hasste

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