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Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition)

Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition)

Titel: Ashes, Band 02: Tödliche Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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Jacks Angst – , sodass es Alex schien, als würde sie sie alle einatmen, samt ihrer Vergangenheit und ihren Schicksalen. Sie war sich sicher, dass das ein Test war. Eine Probe.
    Ein Ritual.
    »Bitte. Ihr habt versprochen, ihr lasst Jack gehen.« Daniel wandte sich an Beretta und Pickel. »Ich bin dafür verantwortlich. Ich habe den Angriff organisiert. Tötet mich, aber lasst Jack und die anderen aus dem Spiel, bitte .«
    »Was ist, wenn er sich nicht entscheidet?« Ray schaute verstört zu Sharon, als würde sie die Antwort wissen. »Er muss ja nicht.«
    »Ich glaube, das sehen die anders«, meinte Sharon.
    »Ich kann das nicht.« Daniels Blick irrte von einem zum anderen und blieb schließlich bei Alex hängen. »Das können sie nicht von mir verlangen.«
    Doch, sie konnten. Und sie taten es auch. Alex wollte etwas sagen, irgendetwas . In einem Film oder einem Buch wäre das der Moment, in dem die Heldin auftritt. Sie wäre vorgetreten und hätte das Richtige getan. Und das wäre ihre Rolle. Sie wollte nicht sterben, aber das Monster hatte sich in ihrem Kopf eingenistet. Es hatte gelbe Augen und nadelartige Zähne. Und es bekam allmählich ein Gesicht. Es bestand aus Krebszellen, und sie würde sowieso bald sterben. Tom hätte es getan. Chris auch. Dieses kleine Kind verdiente eine Chance.
    Von den anderen tut es keiner. Ein kalter, knochiger Finger kroch ihr Rückgrat hinab, Wirbel für Wirbel. Tu es einfach, tu’s, bevor dich der Mut ver…
    Aus dem Augenwinkel nahm sie eine verschwommene, schnelle Bewegung wahr –
    »Ray!«, rief sie. »Nein!«

34
    Die Situation veränderte sich schlagartig. Eben noch raste das Schneemobil übers Eis, und im nächsten Moment, als die schwereren hinteren Kufen ins offene Wasser eintauchten, schwenkte das Scheinwerferlicht in den Himmel. Das schrille hornissenartige Motorgeräusch erstarb. Hinter dem Scheinwerfer erkannte Tom die Männer, dunkel wie Seehunde. Einer lag bereits im Wasser, der andere kletterte über die Windschutzscheibe zur Bugschürze. Da kippte das Schneemobil zur Seite, Tom hörte ein lautes Platschen und Schreie: »Ich hänge fest, es zieht mich ru…!«
    Das Schneemobil neigte sich noch weiter, die Stimme verstummte. Und eine Sekunde später war von dem Fahrzeug nichts mehr zu sehen. Tom ließ das Gewehr sinken. Sein Atem ging stoßweise, sein Herzschlag galoppierte. Hinter ihm im Schlitten regte sich jetzt der Hund und setzte sich auf.
    Der andere Mann schrie noch, der Kälteschock nahm aber seiner Stimme alle Kraft. » Bitte! « Auch dieser Kerl schien alt zu sein. » Bitte , ich weiß, dass du da draußen bist! Hilf mir, bitte, hilf mir! Bitte, du kannst mich doch nicht sterben lassen!«
    O doch. Diese Typen hatten Jed und Grace auf dem Gewissen. Das Blockhaus gab es nicht mehr. Der hier war der Feind.
    » Bitte. « Wieder ein Platschen. »Ich … ich spür meine Beine nicht mehr und … «
    Tom stieg aus dem Schlitten. »Platz«, befahl er dem Hund, dann trabte er übers Eis. Das Eisloch war gut fünfzig Meter entfernt, deshalb ging er nur etwa fünfzehn oder zwanzig Meter weit. Dann schlüpfte er aus dem Parka und krabbelte auf allen vieren über Schnee und Eis, die letzten Meter legte er kriechend zurück. Erst jetzt fiel ihm ein, dass der Jäger eine Pistole haben könnte, aber er war wohl kaum lebensmüde. Wenn er Tom erschoss, würde er auf jeden Fall ertrinken.
    »Ich komme. Sprich weiter.« Er spürte, wie sich das Eis unter ihm veränderte, lauschte auf verräterisches Knacken und Krachen. So schnell er konnte, robbte er weiter. »Sag was.«
    »Oh, G-Gott sei D-Dank. H-h-hier.« Der Alte war erschöpft und außer Atem und schlotterte vor Angst und Kälte. »K-komme nicht aus m-m-meinem M-Mantel raus … Z-z-zieht m-mich r-runter … «
    »Ich bin gleich da.« Tom hörte das Klatschen von Wasser auf Eis, und plötzlich war seine rechte Hand nass. Nah genug. Zehn Zentimeter konnten einen Menschen tragen. Sieben oder acht vielleicht auch noch. Fünf wahrscheinlich nicht mehr. Da der seltsam grünliche Mond nicht schien und nicht einmal der Lichtschein der brennenden Blockhütte bis hierherreichte, war es pechschwarz. Tom wusste nicht einmal, ob sich der Mann auf seiner Seite des Eislochs befand. »Beweg dich in Richtung meiner Stimme. Kannst du dich bewegen?«
    Platschen, dann hörte er den Alten sagen: »J-ja.«
    Das kam von links und ganz in der Nähe. »Halt aus«, sagte Tom …
    Und dann machte er seinen ersten Fehler.
    Er stieß sich mit den

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