Askuja - Machenschaften im Planetenbund
diese Art von Geschäften unterstützen. Jemand wie Rico. Man musste schon sein Gewissen verkaufen, um so handeln zu können …
Statt seinen Vater aufzusuchen, entschied Fagal, dem Sekretär auf den Zahn zu fühlen. DiAngelo, der einem Kardinal der katholischen Kirche abstammte, musste als rechte Hand des Machthabers einiges an Kenntnissen besitzen, was die Geschäfte anging. Und als habe dieser einen sechsten Sinn, zitierte der Fagal zu sich, kaum dass er den Gleiter abgestellt und den Eingangsbereich betreten hatte.
Fagal folgte dem Angestellten und grübelte, was DiAngelo von ihm wollte …
*
Pari und Firin kümmerten sich um Sonnja. Während Firin ihr Gesellschaft leistete, und nicht von ihrer Seite wich, besorgte Pari einige Lebensmittel und kochte. Fleisch stand selten auf ihrer Speisekarte, es war für ihre Lohnverhältnisse zu teuer. An diesem Tag jedoch entschied Pari, dass Sonnja nur mit einer anständigen Mahlzeit wieder zu Kräften kam und ihre Wunden besser heilen würden. Er erstand ein Pfund Mett beim Händler, der es als Import von Jelenki II ausgezeichnet hatte. Der Planet galt als Hauptfleischlieferant, doch Pari bezweifelte, dass dieses Fleisch von dort stammte. Der Preis war verdächtig günstig. Auf der anderen Seite erlaubte ihm ausgerechnet der Preis, es zu kaufen.
Auf dem Markt erstand er noch Gemüse, wobei er an jedem Stand feilschte. Am Ende nannte er eine große Tasche Lebensmittel sein Eigen. Mit einem guten Gefühl ging er nach Hause, wissend, dass auch die Händler zufrieden gewesen waren. Sie ließen sich den Preis nicht bis zur Schmerzgrenze drücken, das Hin und Her bis zum Geschäftsabschluss gehörte einfach dazu, und beide Parteien waren sich am Ende sicher, einen guten Handel getätigt zu haben.
Als er zurückkam, saß Sonnja mit hochgelagerten Beinen auf dem Sofa, eine leichte Decke war darum gewickelt. Firin saß neben ihr. Sie unterhielten sich angeregt und beide hielten eine Tasse in den Händen.
„Ich bin wieder da!“ Pari machte absichtlich auf sich aufmerksam.
„Soll ich dir helfen?“, erkundigte sich Firin, wobei durchklang, dass es nur eine Höflichkeitsfrage war.
„Nein, bleib du bei ihr. Ich schaffe das schon.“ Pari nickte den beiden zu und machte sich in der Küche an die Arbeit. Unterwegs war ihm so manches Rezept durch den Kopf gegangen. Letztlich hatte er sich darauf festgelegt, das Mett als gewürzte kleine Bällchen zu braten und das Gemüse als Beilage zu kochen. Er hatte rotes und gelbes Wurzelgemüse, das als Züchtung von Karotten abstammte. Während die roten Knollen eher herzhaft schmeckten, boten die gelben einen süßlichen und fast milden Geschmack. Die anderen Sorten, die er erstanden hatte, entstammten Askuja und Pari fand keine Vergleiche zu den Lebensmitteln der Erde. Manche davon konnten noch importiert werden, wie Äpfel, Orangen oder Kartoffeln. Der Preis war horrend, dafür, dass alles mit Schadstoffen belastet war. Trotzdem gab es genügend Leute, die aus welchen Gründen auch immer die Früchte der Erde haben wollten.
Bis das Essen fertig war, verging eine Stunde. Zeit, in der Pari gedanklich immer wieder zu Fagal abschweifte. Wo er wohl gerade war? Ob seine Fragen beantwortet wurden? Oder war seine Neugier gar aufgefallen und … Pari verbot sich jegliche Gedanken in diese Richtung. Nein, sagte er sich selbst, Fagal würde nicht zu Schaden kommen. Er war der Sohn des Machthabers, dessen Nachfolger. Sich umzusehen und umzuhören würde vielleicht andere in Gefahr bringen, aber nicht ihn.
*
Fagal klopfte und wartete nicht ab, bis ihm die Aufforderung einzutreten entgegen schallte. Er öffnete und betrat das Büro.
DiAngelo saß auf seinem wuchtigen Stuhl hinter dem monströsen Schreibtisch, vor dem sich Fagal als kleiner Junge immer gefürchtet hatte. Nur vor dem Tisch – nicht vor dem Mann dahinter. Der war ein eher kleiner, untersetzter und blasser Mann mit wenig Frisur, was er geschickt mit einer Kappe tarnte.
„Ah, komm rein, mein Junge!“
Fagal verdrehte die Augen. Als wäre er freiwillig hier! Nicht, dass er nicht sowieso hatte kommen wollen … aber der Ton des Sekretärs klang zu familiär. Etwas, das Fagal dazu brachte, seine Aufmerksamkeit zu fokussieren und den Mann nicht aus den Augen zu lassen.
„Du hast nach mir rufen lassen? Das kommt mir sehr gelegen, ich wollte dich ohnehin sprechen.“ Fagal setzte sich auf den gepolsterten Stuhl vor dem Tisch und lehnte sich lässig zurück.
„Was
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