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Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Titel: Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wunder
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und breitete die Arme aus, dabei wob er seinen todbringenden Zauber. Mit der letzten Silbe der Formel stieß er seine Hände machtvoll nach vorne. Seine Augen glühten weiß auf, aus seinem Mund drang ein strahlendes Licht, seine Haare umwehten ihn und aus seinen Fingerspitzen schoss ein grellweißer Blitz, der mit unglaublicher Geschwindigkeit auf die nun geschlossenen Reihen des Feindes zuraste. Mit einem lauten Krachen schlug er in die Brust eines gegnerischen Axtkämpfers ein. Dessen Augen quollen aus den Höhlen und platzten. Qualm schoss aus den Ohren und unter der Rüstung hervor, dann wurde er wie von Geisterhand zurückgerissen und prallte gegen seine Kameraden. Aus seinen Händen und dem grotesk verformten Schädel zuckten weitere Blitze, die sich das nächststehende Opfer suchten und es ebenfalls unter Höllenqualen auslöschten. Mehr als vierzig Soldaten und feindliche Ritter ereilte dieses Schicksal, bevor die magische Energie verpuffte. Eine Lücke war nun in die gegnerische Schlachtlinie gerissen, aber aus Angst und Verwirrung wurde diese nur zögernd geschlossen.
    Wolfgar erkannte die Chance und ließ seine Leute zum Angriff übergehen. Mit dem Kampfruf »Aufrecht und stolz!« stürmten die Soldaten des Ordens nach vorne. Eriel sank derweil auf den Boden zurück. Seine Augen loderten immer noch und sein Haar wurde von den magischen Energien, die in ihm tobten, hin- und hergerissen. Er blickte über die Schulter und sah, dass Yasden und Ithtar bereits selbst in den Nahkampf übergegangen waren. Einem Racheengel gleich schritt der Magier langsam auf die verhassten Gegner zu und tötete Dutzende von ihnen mit nur einem einzigen Wort.
    Yasdens Kampfstil glich einem Tanz. So schön und fließend seine Bewegungen anzusehen waren, so tödlich waren sie auch. Mit nur einem Angriff seiner beiden Schwerter enthauptete er einen Ritter und schlug zwei Soldaten zu Krüppeln, indem er ihnen die Beine an den Kniegelenken abtrennte. Mit anmutigen Schritten und Finten parierte er mit einem Schwert und schlug mit dem anderen zu. Der Tod war sein ständiger Begleiter und langsam bildete sich ein kleiner Kreis um ihn, denn keiner wollte seinen Klingen zu nahe kommen. Über und über mit Blut besudelt, suchten seine Waffen die Schwachpunkte in den Rüstungen seiner auserkorenen Gegner.
    Ithtar, der mit einer schlanken, zweihändigen Elfenaxt bewaffnet war, stand dem Klingentänzer in nichts nach und tötete manchmal sogar zwei Soldaten mit einem Hieb. Seine Waffe war ein Meisterwerk der Handwerkskunst. Das Blatt war sehr schmal und die Schnittfläche durch eine Art Dornfortsatz verlängert. Das sah fast wie eine Hakennase aus. Die Axt war mit kleinen Bildernverziert, die in das Metall geätzt worden waren. Diese Kunst war nur bei den Elfen perfektioniert worden. Der Hauptmann der Leibgarde hackte mit dieser Schönheit eine von Toten gesäumte Bresche in die Reihen der Gegner. Kein Schild und keine Rüstung vermochten seiner Wildheit und der Elfenwaffe lange zu trotzen. Zu Ithtars Rechten ertönten die Schmerzensschreie seiner Ordensbrüder. Er sah in diese Richtung und hielt kurz inne. Eine hünenhafte Gestalt pflügte dort durch seine Soldaten! Diese war in eine mit eisernen Stacheln besetzte Plattenpanzerung gehüllt, die an mehreren Stellen mit seinem Körper verwachsen schien.
    Das musste einer der Kommandanten sein! Zwar bedeckte die Rüstung den aufgeblähten, sicher von Pusteln und Pocken gekennzeichneten Körper, aber zwischen den Panzerplatten drangen regelrechte Sturzbäche von Schleim und Eiter aus. Diese widernatürliche Abscheulichkeit kämpfte ohne Helm. das Gesicht war blutverschmiert und zu einer Fratze verzogen. Statt der üblichen zwei Augen prangten fünf auf dem von Geschwüren entstellten Schädel –ein zusätzliches auf einer Wange und zwei weitere auf der Stirn. Sie blinzelten in unregelmäßigen Abständen und rollten wild hin und her. In seinen Händen trug er ein grobschlächtiges, mannsgroßes Schwert. Mit dieser schrecklichen Waffe tötete das Monster ohne Unterlass. Durch die Wucht seiner Schläge splitterten Schilde und die schutzlosen Körper wurden sauber durchgetrennt.
    Ithtar spürte, dass seine vampirischen Kräfte langsam schwanden, denn die Sonne kroch unaufhaltsam über den Horizont. Dieser wandelnde Krankheitsherd musste jedoch sofort gestoppt werden, oder die linke Flanke käme ernsthaft in Bedrängnis. Er gab Yasden ein Zeichen, beide kämpften sich zu dem unförmigen Fleischberg

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