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Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Titel: Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wunder
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großer Jubel und der neue Schlachtruf donnerte aus tausenden Enraikehlen. Die Rubinfalken stimmten mit ein und klopften mit ihren Waffen auf Schilde und Rüstungen. Es war ein erhebender Moment. Rugor fragte sich, ob die Dunklen sich an ihren letzten Schlachtruf erinnern konnten, da sie ihn zuerst aufnahmen, doch er verwarf diesen Gedanken schnell wieder. Mandrax hatte zwar gesagt, dass manche Erlebnisse eine Art Wiedererkennungswert besaßen, aber nicht eingeordnet werden konnten. Das mussten wohl die Situationen sein, die weithin als Déjàvu bekannt waren, grübelte der Baron. Er schüttelte den Kopf, um sich zu konzentrieren, und hoffte, dass später noch Zeit war, sich mit diesem Phänomen eingehender auseinanderzusetzen.
    Der Vampir gab ein Zeichen und das Tor wurde geöffnet. Die sechs Kampfgefährten setzten sich an die Spitze des Heeres. Im Laufschritt eilten Tausende durch den zerstörten ersten Ring und hielten auf die beiden Brücken zu. Die Östliche war die wichtigere, da das Hauptheer des Feindes dort sein Lager aufgeschlagen hatte. Rugor und seine fünf Freunde ließen die Truppen am zerstörten Ostportal anhalten. Es wurde eine Schlachtreihe gebildet und mit dem Ruf »Aufrecht und stolz!« stürmten sie auf die andere Seite. Der Feind war völlig unvorbereitet, genau darauf hatte Mandrax ja spekuliert. Die wenigen hastig aufgestellten Verteidiger wurden augenblicklich überrannt. Es galtnun schnell und gnadenlos ins Herz des Feindes vorzustoßen. Ein großes freies Feld, das sich direkt an die Brücke anschloss und den Angreifern wohl als Exerzier- oder Opferplatz diente, war nur spärlich bewacht. Als die wenigen Soldaten dort die Flut aus schwer gepanzerten Rittern heranstürmen sahen, wurden Hörner geblasen und Warnrufe ausgestoßen. Elfische Bogenschützen des Ordens brachten sie jedoch schnell zum Schweigen. Links und rechts des Platzes standen an die hundert größere Zelte. Sie waren dreckig vom Schlamm und in den Farben verschiedener menschlicher Lehensherren gehalten, die dem Kaiser treu ergeben waren. Vor den Feldbehausungen steckten auf lange Stangen gepfählte Körper und abgeschlagene Köpfe, die bereits teilweise in Verwesung übergegangen waren. An der der Brücke gegenüberliegenden Seite waren einige riesige Zelte. Das musste das Hauptlager der östlichen Seite sein, der Ort, wo sich die feindlichen Generäle aufhielten, am Fuße eines lang gezogenen, sanft ansteigenden Hügels.
    Rugor gab Befehl, die Schlachtreihe zu verbreitern und sich in drei Keile aufzuspalten. Die zwei kleineren sollten sich um die Heerlager an den Flanken kümmern und sie in Schach halten. Wichtig war, dass diese beiden Keile die Stellung hielten, damit sich der Hauptteil wieder über die Brücke zurückziehen konnte. Sai und Ithtar übernahmen das Kommando auf der linken Seite und stürmten in den Kampf. Eriel, der von Wolfgar gedeckt wurde, beschwor einen Feuerregen auf die rechts gelegenen Zelte. Flammende Kugeln erschienen aus dem Nichts und deckten ein großes Areal mit Vernichtung ein. Das Feuer entzündete die Zelte, aus denen nun unablässig Soldaten drängten. Manche wurden getroffen und so in lebende Fackeln verwandelt. In kürzester Zeit brach die Hölle auf der rechten Flanke aus. Bogenkämpfer der Rubinfalken bildeten eine Schützenreihe und nahmen den überrumpelten, unorganisierten Gegner unter Beschuss. Eine solche Salve kostete einen feindlichen Trupp Speerträger das Leben, während sich dieser gerade für einen Gegenangriff formieren wollte. Mit Pfeilen gespickt, fielen sie leblos zu Boden. Wolfgar sammelte seine Nahkämpfer vor den Bogenschützen, damit diese durch die Schilde ihrer Kameraden geschützt wurden.
    Anzbachers Getreue hatten nun ihren ersten Schrecken überwunden und erwiderten den Beschuss, der unregelmäßig in die Reihen der Angreifer einschlug. Ein Ritter, der vor Eriel stand, wurde in den Hals getroffen und ging gurgelnd und Blut spuckend in die Knie. Das Gewicht seiner Rüstung zog ihn nach vorne, er kippte in den Schlamm. Durch den Sturz wurde das Geschoss noch weiter in den Hals gedrückt und durchstieß diesen vollends. Reglos blieb der Ordensritter liegen. Eriel riss seinen Blick von dem Unglückseligen los und kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. Die Muskeln an seinen Kieferknochen traten deutlich hervor. Er legte all seinen Hass und seinenZorn in den nächsten Zauber. Umgeben von einer rotglühenden Aura hob der Magier einen Schritt hoch vom Boden ab

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